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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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der Gasir aus seiner Wandnische und trippelte ihnen hinterher. Der Weg führte durch einen braunen Korridor, wie er in der WIR IM MITTAG ALLER allgegenwärtig zu sein schien. Aunpaun erklärte die Bedienung des Schutzanzugs. Zumindest von den Grundzügen her schien er einem terranischen SERUN zu ähneln: Er verfügte über zahlreiche Möglichkeiten des Recyclings und ermöglichte seinem Träger zumindest theoretisch einen langen Aufenthalt im All, weit abgeschnitten von zusätzlicher Versorgung.
    Vor einem Schachtlift stoppten sie. Das Tier blieb ebenfalls stehen und präsentierte die lange Zunge. Rhodan bückte sich und strich darüber; sie fühlte sich rau und steinern an. Dann stieg er in den Lift, gefolgt von Wiesel und Aunpaun.
    Die Tür öffnete sich wieder, und sie standen in der Mitte eines Hangars, dessen Decke sich kugelförmig über ihnen wölbte. Rhodan schätzte, dass er mindestens 30 Meter hoch war und die Seiten wände etwa 100 Meter entfernt waren.
    Die Halle schien vor allem deshalb verschwenderisch groß, weil nur ein einziges, braun glänzendes Beiboot darin stand. Es mochte 20 Meter in der Länge messen und knapp halb so hoch sein. Der vordere Teil endete in einer Fläche aus tausend Kanten und Flächen, die an ein riesiges, spiegelndes Facettenauge erinnerten.
    Ein Außenschott öffnete sich am Rand dieses »Facettenauges«, eine flache Rampe schob sich zum Boden der Halle hinunter, und die drei Wesen traten ein. Rhodan ging als Letzter, und hinter ihm verschwand die Rampe wieder, in einer einzigen gleitenden Bewegung, als sei sie ein hauchdünner Stoff, der zerknüllt wurde.
    Finan Perkunos erhob sich, kaum dass sie den Passagierraum betraten. Neben dem Genus saß Goyl Pok und ließ soeben einige Kärtchen in seinem gewickelten Turban verschwinden. Der Druuf überragte den Anjumisten auch noch im Sitzen.
    »Danke«, flüsterte Perkunos den Neuankömmlingen zu. »Ich kann diese Bilder der Nachkommen des Generals nicht mehr sehen.«
    Aus Aunpauns Translator drang ein amüsiertes Kichern.
    Der Genus räusperte sich und bedeutete seinen Gästen, sich zu setzen.
    Kingris Innsa betrat durch eine gegenüberliegende Tür den Raum. Der Oberarm der Design-Terranerin lag bloß; wo sie der Splitter während Farashuus Attacke verletzt hatte, schillerte nur ein blauer Fleck. »Ich begleite euch auf den Planeten. Ich will die Forschungsanlagen im Anjumisten-Stützpunkt nutzen und dort meine Untersuchungen fortführen.« Sie hob ein silbernes Köfferchen. »Noch immer besitze ich eine Probe des Transpathein, in dem sich einige der Symbionten befinden. Sie sind sorgfältig gesichert, und ich verspreche, vorsichtiger zu sein als das letzte Mal.«
    Wiesel lächelte. »Solange keines dieser Monsterkinder anwesend ist, wird es wohl zu keinen Zwischenfällen kommen.«
    »Sie sind keine Monster«, stellte Kingris klar. »Farashuu und die anderen Präfidatinnen sind missbrauchte Geschöpfe, Terranermädchen, die ihrer Kindheit beraubt und zu Tötungsmaschinen umfunktioniert worden sind. Sie sind somit auch Opfer des Roten Imperiums.«
    Wiesel lehnte sich im Sitz zurück und fuchtelte an der Kopfstütze. Es gelang ihm jedoch nicht, sie zu verstellen. »Das klingt nicht sehr überzeugt. Eher, als hättest du es auswendig gelernt. Den Gegner zu verteufeln, ist wohl eher Sache eurer Feinde, was?«
    Da ist er wieder, der alte Wiesel, dachte Rhodan. Eine kurze Zeit hat er mich in sein wahres Wesen blicken lassen, in das eines verletzten Mannes, der um sein Kind und sein verlorenes Leben trauert - nun überspielt er wieder alles mit der Maske des schnodderigen Gauners aus einer alten Stadt, der sich seinen eigenen Weg durchs Leben sucht und auf nichts und niemanden Rücksicht nimmt.
    Kingris wandte sich an Finan Perkunos, sodass Rhodan und Wiesel auf die kleinen Federn im Haaransatz des Nackens schauten. »Pass gut auf diesen Kerl auf«, bat die Design-Terranerin. »Er gefällt mir nicht.«
    »Kannst du mir das nicht ins Gesicht sagen?«, fragte Wiesel.
    Die Design-Terranerin hob das Köfferchen auf ihre dürren Beine. Jeder Muskel zeichnete sich unter dem eng anliegenden Stoff ihrer Hose deutlich ab. Sie suchte Wiesels Blick. »Kein Problem. Du gefällst mir nicht.« Ihre Stimme klang kühl, Rhodan glaubte einen Ton von Arroganz darin hören zu können.
    Wiesel schnalzte mit der Zunge. »Du mir auch nicht.«
    »Und du bist ein schlechter Schauspieler«, sagte Kingris.
    »Genug jetzt«, unterbrach der Genus. »Für kleinliche

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