PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon
Streitereien ist unsere Zeit zu kostbar. Der Pilot hat mir eben über das Armbandfunky mitgeteilt, dass wir sofort starten können. Die Überwachung des Depura-Systems ist nicht sonderlich ausgeprägt. Das Rote Imperium wird diesen Grenzbereich erst in einigen Jahren militärisch befestigen.«
»Woher weißt du das?«
»Kannst du mir sagen, wie lange eine Widerstandsgruppe ohne gute Informationen überlebt?«
Perry Rhodan fühlte ein leichtes Vibrieren unter seinen Füßen. Das Beiboot beschleunigte offensichtlich. Es gab keine Sichtmöglichkeit nach draußen, und kein Geräusch drang herein.
»Wir nähern uns dem Planeten auf Schleichfahrt«, erläuterte Perkunos. »Bis zur Landung wird es etwas mehr als eine Stunde dauern. Bis dahin solltet ihr euch weiter mit den Verhältnissen auf dem Planeten vertraut machen.« Er präsentierte eine flache, blaue Scheibe, über der von einem Augenblick auf den nächsten Blasen schäumten, auf denen wiederum ein Bild entstand.
»Ich habe genug vom Unterhaltungsprogramm der Truppen«, stellte Rhodan klar.
Zum ersten Mal meldete sich der Druuf Goyl Pok zu Wort. »Das sagst du. Aber es ist wichtig, den Feind zu kennen in all seinen Facetten. Tausend Schlachten haben uns dies gelehrt, seit das Alles Insgesamt Gemeinsam von deinem Volk beinahe in die Vernichtung gebombt wurde.«
Das Rote Imperium ist nicht mein Volk, wollte Rhodan instinktiv abwehren, aber er vermied diese Aussage. »Ich kenne die Methoden eurer Feinde«, sagte er stattdessen und schüttelte den Kopf. »Und ich habe genug davon.«
»Wir hatten auch genug davon, als wir angegriffen und vernichtet wurden und Millionen von uns starben.«
»Wie kam es dazu, dass die Druuf von ihrem Planeten und aus ihrem System vertrieben wurden? Wie konnte euch das Imperium besiegen?« Bavo Welines hatte behauptet, die Druuf hätten die Terraner im Roten Universum einst ohne Grund angegriffen, woraufhin diese sich zur Wehr setzten. Nach allem, was Rhodan inzwischen gehört hatte, war das kaum zu glauben.
»Willst du die Wahrheit hören? Ein Experiment löste den Krieg aus, und dein Volk griff uns an und schlachtete uns ab.«
»Lass uns später darüber reden«, forderte der Genus. »Zunächst ist es wichtig, dass unsere Gäste mehr über die Zustände auf dem Planeten erfahren, auf dem wir in Kürze landen. Dazu dient die Aufnahme, die ich euch nun zeigen werde. Depura Dengko gleicht keiner anderen Welt. Die hier stationierten Truppen sind ...«
»Es gibt Operationen, ja?«, fiel Wiesel ihm ins Wort. »Das hab ich ja alles kapiert. Von mir aus können sie den Dengko auch Gliedmaßen abhacken und damit Golf spielen, ich will nur meine Ruhe haben. Sobald ich eine Möglichkeit finde, werde ich verschwinden. Dieser Krieg ist nicht der meine. Vielleicht der von Perry Rhodan, aber nicht meiner!«
»Du musst mit deinen eigenen Dämonen kämpfen«, sagte Perkunos. »Dabei wird dir das helfen, was du nun sehen wirst. Zu fliehen ergibt nie Sinn, Wiesel. Und schon gar nicht auf dieser Welt.«
Duru'sal lebte.
Das war das Erste.
Das Zweite war: Sein Leben würde nie mehr dasselbe sein.
So ging es jedem, der den Besatzern in die blassen Hände fiel. Duru'sal hatte mehr als einmal gehört, dass die Überlebenden sich wünschten, sie wären gestorben, am besten schon beim ersten Bombenhagel in jener finsteren Nacht.
Aber Duru'sal schwor vor sich selbst und dem Leib seines Vaters, niemals den Todeswunsch in sich keimen zu lassen. Kein Geschöpf des Obersten durfte sich so etwas wünschen. Es war verachtenswert. Jeder Dengko, der solche Gedanken zuließ, stellte sich auf eine Stufe mit den Besatzern.
Er versuchte zu sprechen, doch es gelang nicht. Nur ein eigenartiger Laut drang aus dem feisten Maul, das inmitten des platten Schädels lag. Inmitten des hässlichen Körpers, der nach dem Erwachen der seine war und für immer bleiben würde. Eine Luftblase stieg im Wasser auf und platzte an der Oberfläche.
Duru'sal besaß nun zehn tentakelartige Arme. Am Rande seines Bewusstseins dämmerten tierische Instinkte und ein grauer Hass auf diejenigen, die ihn gefangen hielten. Da waren Erinnerungen an große Freiheit, an elegantes Schweben im Wasser, an einen Tanz in der lichtlosen Tiefe, im Pulsieren der Natur.
Es stimmte also. Die Besatzer entnahmen den Dengko tatsächlich die Gehirne und verpflanzten sie in Tierleiber. Forschung, nannten sie es.
Das Licht war viel zu hell. Es drang wie Nadeln in seinen Kopf. Sein Verstand
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