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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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bereits nach wenigen Jahren auf Eis gelegt.
    Nun würde er Jaakko ein Angebot unterbreiten, das dieser nicht abschlagen konnte. Bereits im Vorfeld hatte er mit dem Mann, der bereits als der genialste Wissenschaftler dieser Generation galt, einige Details per Hyperfunk abgesprochen.
    Der Preis für die Einzelkabine in dem Passagierraumer, der zwischen Neu-Kopernikus und Xoi verkehrte, war horrend gewesen, doch finanzielle Mittel bildeten für Bavo schon seit Jahrhunderten kein Problem mehr. Über seine zahllosen Verbindungen konnte er jederzeit große Mengen Geld einfordern; es gab buchstäblich Hunderte von Menschen, die ihm etwas schuldig waren. Tausende konnte er mit seinem Wissen erpressen, was er jedoch nur in seltenen Notfällen tat.
    Die Wiedergabe des Romantextes stockte, als die rauchige Standardstimme der Bordquantronik ertönte. »Die Landung auf Xoi-IV erfolgt in einer Stunde. Bitte bereite alles für den rechtzeitigen Ausstieg vor.«
    Es gab nichts vorzubereiten. Bavo reiste mit kleinem Gepäck. Ein Handkoffer enthielt alles, was er während der dreitägigen Reisezeit benötigt hatte. Dieser stand neben der Tür bereit, die Bavo erst nach der Landung zu öffnen gedachte; die Menschenmasse, die sich erfahrungsgemäß auf dem Korridor drängte, war ihm zuwider.
    Erst als ihn die quantronische Stimme genau siebzig Minuten später zum wiederholten Mal aufforderte, die Kabine zu verlassen, da der Ausschleusungsvorgang nahezu abgeschlossen sei, trat Bavo in den Korridor.
    Bis auf eine junge, ungewöhnlich dicke Druuf, die in Richtung Schleuse rannte, war niemand zu sehen. Die Schritte der schwarzhäutigen Gigantin hallten dröhnend von den Wänden wider. Nur selten reisten Druuf in terranischen Passagierschiffen, die für mehr als drei Meter große Wesen schlicht nicht ausgerüstet waren. Beiläufig fragte sich Bavo, warum diese Fremde wohl Xoi aufsuchte.
    Ein kleiner Mann in der Uniform des Servicepersonals eilte ihm mit fuchtelnden Armen entgegen. »Beeil dich doch!«, rief er ihm zu. Sein Gesicht verschwand fast vollständig unter zotteligen Haaren und einem wuchernden Vollbart. »Dies ist das letzte Beiboot, und du bist der letzte Passagier! Wir haben nicht ewig Zeit!«
    Bavo ging in seinem normalen Tempo und mit verärgertem Blick weiter. In dem Beiboot stank es nach Schweiß. Ein dezentes Raumparfüm, das ein winziger Kegelrobot versprühte, überdeckte dies nur unzureichend. Die Druuf sonderte darüber hinaus einen herben Geruch nach Moschus ab, und zu allem Überfluss war der einzige freie Platz im Shuttle ausgerechnet direkt neben ihr frei geblieben. Glücklicherweise würde der Transfer mit dem Shuttle nur wenige Minuten in Anspruch nehmen.
    Bavo schob widerwillig eine Falte des roten Kleidungsstücks zur Seite, in das sich die Druuf gehüllt hatte, um überhaupt einen Platz zu erlangen; erst dann setzte er sich. Den kleinen Reisekoffer musste er zwischen seinen Beinen verstauen.
    In letzter Zeit hatte er so häufig mit Druuf kommuniziert, dass er nicht das geringste Bedürfnis auf ein Gespräch mit seiner Sitznachbarin verspürte. Also ignorierte er den sezierenden Blick aus den Facettenaugen. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, die eigentlich starre Augenhaltung anhand anderer Körpersignale zu deuten.
    Für die meisten Terraner besaßen alle Druuf einen star-Blick ohne jegliche Emotion, aber diese Druuf musterte ihn zweifellos die ganze Zeit. Was soll denn das?, überlegte er.
    Das Shuttle landete auf der unteren Strandplattform der vierten Insel, auf der der Hauptraumhafen des Planeten lag. Bavo hoffte, dass Jaakko Patollo wie abgesprochen bereitstand, um ihn abzuholen. Je eher die Unterredung begann, umso besser. Im Hyperfunkgespräch hatte sich Patollo hoch interessiert gezeigt.
    Velines verließ das Beiboot und schaute sich in der Menge der Wartenden um. Die Wellen, abgebremst durch vorgelagerte Energiefelder, schlugen sanft plätschernd auf den weithin berühmten blauen Strand. Er achtete nicht darauf. Ihn störte vielmehr der Wind, der unangenehm kühl unter seine Kleider kroch.
    »Bavo Velines?«
    Die Stimme klang unmelodiös. Er wandte sich um und sah auf einen Mann von knapp anderthalb Metern Größe hinab. Jaakko Patollos Lippen glänzten golden. Seine Haut trug tiefschwarze Federhaare. Die Beine waren unterschiedlich lang, wie die vieler Terraner, die auf Xoi geboren wurden.
    All das hatte Bavo gewusst, doch es war etwas anderes, diesen Anblick mit eigenen Augen zu sehen. Spontan zog er

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