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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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stand auf, taumelte, war heran, schlug so wuchtig auf sein Herz, dass mir, obwohl Tamers Körper die Schläge auffing, die Luft aus den Lungen wich. Schlug und schlug. Ich riss an seinem Arm. Er ließ den Colt fallen. Ich stemmte mich los, bückte mich nach der Waffe, hob sie auf und drehte mich um.
    Tamer hielt den Schädel der Frau zwischen seinen Händen. Ihr Kopf lag absurd weit nach hinten gedreht. Das Genick musste lange gebrochen sein. »Schieß«, sagte sie.
    Ich legte an. Sechs Kammern. Fünf Schüsse. Es musste noch eine Patrone im Lauf sein. Ich blickte Tamer in die Augen - zwei Schläuche, schwarz und grundlos.
    Kein menschliches Gesicht mehr.
    »Worauf wartest du? Schieß!«, schrie die Frau. »Oder du bleibst für immer im Mentalen Symposion!«
    Ich zog den Abzug durch und schoss Tamer zwischen die Augen.
    Die Umgebung zerfiel. Es war, als spränge ich von Weltensplitter zu Weltensplitter. Ich sah südländisch fromme Gefilde, hoch gewölbte Brücken aus chinesischem Porzellan, Luftschlösser, über deren Zinnen eiserne Fahnen klirrten, Herbstboten, Zwillingssäulen, zwischen denen eine blassblaue Lagunenstadt leuchtete, Pädagogen mit Drehorgeln, Schnecken, auf denen flammende Feuerräder ritten, Baupläne gottverlassener Kathedralen, der Weg von Plophos nach Kalkutta, grazile Schiffe, wie auf Pauspapier skizziert, die durch luftige Kanäle trieben, ein Spalier von erblindeten Engeln, nickend, mit schwarz verbrannten Flügeln, rote Vögel, vor eine Luftkutsche geschirrt, Frauen, die in Licht badeten, in Stahl gegossene Krieger, kristalline Stalaktiten, die aus einem inkontinenten Himmel tropften, ein Zug von Maschinenwolken - ich schloss die Augen, rannte weiter.
    Ich wusste von dem Kampf, der hinter mir tobte, die eingeborenen Geister des Mentalen Symposions gegen die Gespensterarmeen des Roten Imperiums, aber ich war mir sicher, durch den Tod Tamers einen uneinholbaren Vorsprung gewonnen zu haben, ja, entkommen zu sein.
    Aber entkommen wohin?
    Ich musste mich orientieren. Öffnete die Augen ...
    ... ein Baseballfeld, auf dem Batmen in schwarzen Capes heillose Granaten schlugen, Babe Ruth und Joe DiMaggio, Amerika, das Schöne, Heimat der Tapferen, King Kong, Spock und Cinderella, brennende blutende schreiende Vogelscheuchen auf den Schneefeldern der Mohawk Mountains, Kennedy, wie er den Schüssen in Dallas, Texas, entging, die blonde Jeannie, die aus der Flasche steigt, die mir Captain Tony Nelson reichte, damals auf Luna im harten Schatten der AETRON; ich ...
    ... schloss die Augen. Wehrte mich gegen die Visionen. Lief.
    Der Boden unter mir änderte seine Beschaffenheit, wurde trittsicherer, federte leicht. Ich öffnete die Augen und fand mich auf einer Anhöhe auf einer Insel. Ringsum Meer. Der bittersüße Geruch von Gras.
    Unter mir eine Ebene. Endlose Felder von Gold, auf denen Menschen arbeiteten. Ich stieg hinab. Schulterhohe Pflanzen, eine Art Getreide, die Ähren mit langen Grannen. Die Feldarbeiter waren bis auf einen Lendenschurz nackt, schwarze, schimmernde Haut, grazile, menschengleiche Gestalten, deren Schädel aber wie skelettiert wirkten. Sie bündelten die Halme und mähten mit eiserner Sense. Hin und wieder reckte sich einer auf, zog einen Wetzstein und schärfte das Sensenblatt nach.
    »Wem gehört die Insel?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort kannte.
    »Dem Schwarzen König«, hörte ich. Es klang papieren, wie das Rascheln von Laub.
    Ich ging weiter. Die Feldarbeiter mähten mir einen Weg, ich ging wie durch ein Spalier. Inmitten des Feldes erhob sich ein schwarzer Fels. Schwarzer Marmor, bernsteinfarben geädert, die Kalkspatkristalle glitzerten. Ich legte die Hand darauf, die Haut immer noch von der Folie überzogen. Ich drückte die Hand sanft an den Felsen. Langsam sank sie ein.
    Erleichterung überkam mich, dieser immer aufs Neue wunderbare, erlösende Moment, in dem man sagen kann: Ich habe es überlebt.
    Ich hatte die Interferenz-Insel und ihr Herzstück gefunden.
    Ich trat näher an den Felsen und hinein. Ich spürte ... wie ich aufgenommen wurde von ihm. ... wie ich ausgeblendet wurde aus dieser Welt. ... wie ich zurückkehrte.
    ... wie ich wieder zu mir selbst wurde, zu ihm - zu Perry Rhodan.

Teil 2 - Er
Erstes Buch: Im Triumph
    Sprüche der Prophetenmaschine:
    Tauchen & Tee
    »Rhodan taucht auf«, sagte die Maschine.
    »Dann wird sich jetzt zeigen müssen, ob du Ifama richtig eingeschätzt hast.«
    »Ich sagte dir ja: Sie ist nicht nur eine mörderische Lady. Sie

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