Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
ergreifen, zugleich umfasste er Couu Laduums Tentakel, der sich um den Knüppel geschlungen hatte.
    Kontakt.
    Es war, als risse ihm jemand alle Bilder aus den Augen, aus dem Hirn, als zerschnitte eine Säge seinen Leib quer und längsseits. Er hörte sich schreien, einen schmerzerfüllten, fernen Ruf aus einer abgelegenen Welt. Jäh wurden die Bruchstücke seines Selbst wieder zusammengesetzt, zugleich gestreckt und gestaucht, verdreht und gebogen.
    Sinne nahmen etwas wahr, aber es waren andere Sinne. Taub für vieles, was einen Menschen angegangen wäre, aber schärfer in manchem. Da war eine Innigkeit mit einem anderen Leben, wie er sie zuletzt in Verbindung mit Whisper empfunden hatte, seinem Symbionten von Khusal. Damals, im 35. Jahrhundert alter Zeitrechnung, hatte der Khusaler Rhodans Gesichtssinne so weit angehoben, dass er infrarotsichtig geworden war.
    Nun spürte er nicht mehr gesichtig, sondern ganzleiblich, umhäutig. Er war im Eis. Sein Leib war still und riesenhaft. Die äußere Haut brannte sich ihren Weg. Seine innere Haut aß, kräftigte sich, warf Ballast ab, sonderte Exkremente aus. Er atmete sich ein ins Diamanteis, blähte Verdauungslüfte aus, nickte sich voran in die Tiefe. Er schmeckte die Speise, die ihm zugekommen war, den Oberflächler, einen Verschnitt aus Honig und Tran, und die scharfe Würze aus Gas darin, den Sauerstoff.
    Zeit kannte er nicht. Kein Herz schlug. Nur Raum, nur Tiefe, nur Eis.
    Raumeis. Zeiteis. Diamantene Gründe. Tiefste aller Sicherheiten für sein Gelege, die Baquu-Rebe seiner selbst.
    Etwas wünschte ihn nach abwärts-links. Er folgte. Wünschte ihn nach abwarts-rechts. Er folgte. Wünschte ihn steiler. Wünschte ihn schneller. Wünschte ihn behutsam. Reglos. Lauschend. Witternd. Wünschte ihn sanft wieder voran. Er folgte allen Wünschen, von denen er nur ganz schwach ahnte, dass sie ihm nicht ureigen waren.
    Brannte, brannte, brannte. Stieß vor in einen Hohlraum.
    Schied Unverdauliches aus.
    Ruhte.
    Sie hatten den Baquu durch dessen natürlichen Hinterausgang verlassen. Rhodan fühlte sich noch eine Weile fremd an in seinem eigenen Leib, eingeengt und zusammengepresst. Die Steuerung des Baquus, die geistige Symbiose mit ihm hatte Rhodan entgrenzt. Ein gemeinsames Bewusstsein, eine mentale Lösung, gesättigt mit dem schwer löslichen Geist Rhodans.
    »Nicht schlecht, euer Nasenmajestät, gar nicht schlecht«, hatte Couu Laduum ihn gelobt, nachdem er den Hammer in der Rückenschlaufe verstaut hatte.
    »Was machen wir mit dem Oberflächler?«, fragte Rhodan.
    »Mit den Resten des Oberflächlers? Den speist der Baquu. Zur Belohnung.«
    Rhodan sah sich in dem Gewölbe um. Es gab ein schwaches Licht. Über Wände, Boden und Decke wuchs eine fluoreszierende Flechte. Die Ofosuapia atmeten, also gab es Luft. Woher?
    Rhodans Skaphander besaß keine Messinstrumente. Er verzichtete darauf, die Verträglichkeit der Luft für seinen Organismus auszutesten, und hielt den Helm geschlossen.
    Couu Laduum ging voran, als kennte er den Weg.
    Nach wenigen Minuten entdeckte Rhodan in Marschrichtung am Ende des Gewölbes einen rötlichen Schimmer.
    »Da ist die Brutzelwand«, erklärte Couu Laduum. »Wenn man die berührt, ist man Murks und Mus.«
    Cuderuu übersetzte: »Was er meint, ist: Das Areal hinter der Höhlung ist mittels Energieschutzschirm gesichert.« Der Ofosuapia reckte sich ein wenig hoch und raunte Rhodan vertraulich zu: »Lauter schwierige Wörter. Sehr schwer für Couu Laduum. Er ist ziemlich schalla schalla.«
    Kurz darauf standen sie vor dem Energieschirm. Der transparente Schild schloss die rückwärtige Seite des Gewölbes ab. Rhodan sah, dass die Wand hinter dem Schirm zahlreiche dunkle Öffnungen aufwies - Eingänge in Höhlen oder Zugänge zu Korridoren.
    Drei Legionäre mit einem Hammer und ein Terraner mit einer Savonette - die Armee, die die letzte Festung von Velines stürmen will, dachte Rhodan. Ausgebremst von einem simplen Energieschirm.
    »Verwahre das«, sagte Couu Laduum und überreichte Cuderuu den Hammer. »Und stell nichts damit an, was die Legion schlonzt.« Cuderuu nahm den Hammer entgegen, die Schlaufe, den ledernen Helm.
    Couu Laduum reckte sich zu seiner vollen Größe auf und sagte: »So ist das.« Dann trat er auf den Energieschirm zu und blieb einige Zentimeter davor stehen.
    »Rühr den Schirm nicht an!«, warnte Rhodan.
    Der Ofosuapia beugte elastisch sich zur Seite, weiter und weiter, bis sein Kopfteil den befingerten Fuß berührte und

Weitere Kostenlose Bücher