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PR TB 001 Planet Der Mock

PR TB 001 Planet Der Mock

Titel: PR TB 001 Planet Der Mock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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starr nach
vorn gerichteten Antennen an, wie begierig er auf den Bericht des
Astronomen war, den er ihnen versprochen hatte.
    Bral hielt die Antennen noch eingerollt, denn er wollte
verhindern, daß die Schüler wußten, was er dachte.
Und er konnte sich nicht helfen, er mußte jetzt an Xo denken,
der auf Raana zurückgeblieben war. Wie würde es ihm
ergangen sein? War sein Opfer sinnvoll ge wesen? Lebte Xo überhaupt
noch?
    Und das da vorn war also sein Sohn, zu dem er in verbotener
Beziehung gestanden hatte. Bral war plötzlich, als bedürften
die alten Gesetze der Mock in der Tat einer Revision, wenn die Rasse
nicht an ihrer eigenen Gefühlskälte erfrieren wollte.
Natürlich konservierte die Kälte auch, das durfte man nicht
vergessen, aber sie bedeutete auch Stillstand. Auf keinen Fall
Fortschritt. Existenz und Dasein der Mock beruhten auf rein
wissenschaftlicher Korrektheit und natürlicher Notwendigkeit.
Der Zweck war zum Leitsatz des Lebens geworden. Er heiligte alle
Mittel. Der Staat war die Familie, die Familie war der Staat.
    Bral begann plötzlich seinen verschollenen Freund zu
begreifen. Hatte Xo nicht recht gehabt, wenn er das Leben auf Mockar
- oder besser unter Mockar - als unerträglich bezeichnete?
    Aber lag die Ursache des sche matisierten Daseins denn wirklich in
der Tatsache begründet, daß man unter der Erde lebte?
Würde sich die Staats- und Lebensform ändern, wenn man zum
Leben an der Oberfläche zurückkehrte? War das alles nur
umstandsbedingt? Oder war es nicht vielmehr anlagebedingt? Bral
schüttelte den Kopf, rollte die Antennen aus und sah seine
Schüler an, keinen länger als den anderen, auch Arsa nicht.
    „Unsere Expeditionen kehrten zurück, meine jungen
Freunde, aber sie kehrten nicht ohne Ergebnisse zurück. Der
Planet Raana ist eine herrliche und freie Welt, auf der künftige
Generationen der Mock eine neue Heimat fnden werden. Noch sind die
Untersuchungen nicht abgeschlossen, und noch vermag niemand zu sagen,
wie sich die Zukunft gestalten wird. Wie ihr alle wißt, trafen
wir auf Raana mit den Ange hörigen einer raumfahrenden Rasse
zusammen - leider mit Verwandten der furchtbaren Drags. Vielleicht
sind wir durch das Erbe der Vergangenheit belastet und von der
Vorstellung gehemmt, alle riesenhaften Lebewesen müßten
auch schreckerregend sein, jedenfalls gelang es uns nicht, mit den
Fremden in Verbindung zu treten. Doch ich will der Reihe nach
berichten. Ihr kennt die Umstände, unter denen ich dazu
ausersehen war, an dieser Expedition teilzunehmen...“
    Wie im Fluge verging die Stunde, und fast atemlos nahmen die
Schüler den fesselnden Bericht in sich auf. Als Bral von dem
großen Opfer des Arztes Xo erzählte, leuchtete es in ihren
Augen voller Stolz auf, aber in den Augen Arsas stand auch noch etwas
anderes als Stolz. Es war eine bange Frage, die Bral in ihnen zu
erkennen glaubte, aber er war nicht sicher. Arsas Antennen waren
eingerollt.
    Wußte Arsa, daß Xo sein Vater war? Genausogut konnten
es auch Artos, Mark oder Breda sein.
    Bral zögerte noch, aber dann entschloß er sich, die
Gesetze seines Volkes zu brechen und das Vermächtnis seines
Freundes zu erfüllen. Xos letzter Wunsch sollte verwirklicht
werden.
    Arsa verbarg sein Erstaunen, als er Brals Winken sah. Er ging zu
dem Lehrer, verbeugte sich demütig und rollte die Antennen aus.
    „Ich habe dir eine wichtige Mitteilung zu machen, Arsa.
Komme heute abend zu mir auf mein Zimmer - du weißt ja, wo die
Lehrer wohnen. “
    .Aber - es ist verboten...“
    „Dein Fleiß läßt sehr zu wünschen
übrig, Arsa. Ich habe dir im Interesse des Staates einige gute
Ratschläge zu geben. Nachhilfestunden, wenn du so willst.“
    Ohne daß es Bral bewußt wurde, hatte er die
vertrautere Anrede gefunden. Arsa schien es nicht zu bemerken. Er
konnte sein Erstaunen nicht unterdrücken.
    „Sie sind mit meinen Leistungen nicht zufrieden? “
    „Also heute abend“, wiederholte Bral ungeduldig.
Einige der Schüler wurden schon aufmerksam und schauten zu ihnen
herüber. „Ich erwarte dich.“
    Ohne sich weiter um Arsa zu kümmern, schritt er aus der
Klasse, um sich auf die nächsten Stunden vorzubereiten.
    Der Tag verging recht eintönig, wenn Bral auch genü gend
Gelegenheit fand, neugierige Fragen von Schülern und Lehrern zu
beantworten. Alle wollten aus erster Hand wissen, was auf Raana
geschehen war und ob es dort wirklich Drags gab, wie es in der
offiziellen Regierungserklärung geheißen hatte. Bral
befriedigte die

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