PR TB 001 Planet Der Mock
bei der verlassenen
Station stand immer noch das riesige Flachschiff der Fremden. Die
gigantischen Gestalten bewegten sich hin und her, kamen aber nicht
näher.
„Du bist unzufrieden?“ erkundigte sich Bral
schließlich, einen kurzen Blick auf das finstere Gesicht seines
Freundes werfend. „Warum?“
„Weil wir eine großartige Möglichkeit
verspielen“, erwiderte Xo. „Ich fürchte mich vor den
unterirdischen Städten von Mockar, die unsere Bewegungsfreiheit
einengen, auch wenn sie Sicherheit bieten. Mir sind Freiheit und
Gefahr lieber als Gefangenschaft und Sicherheit. Ob du das verstehen
kannst, Bral?“
„Ja, ich verstehe es. Aber ich habe meine Pflichten dem
Staat gegenüber. Du übrigens auch.“ „Wäre
es nicht meine Pflicht, etwas für unser Volk zu tun? Wir alle
wollen Raana als neue Heimat, oder aber Mockar ohne Drags und
Gedankenbilder. Die Fremden könnten uns helfen!“
„Sie würden niemals zustimmen, daß wir die Drags
vernichten, dazu sind sie ihnen zu ähnlich.“
„Niemand will die Drags vernichten - wir könnten das
unter Umständen ohne fremde Hilfe. Aber die Gedankenbilder!“
„Du meinst, die Fremden würden uns das Geheimnis
verraten?“
„Vielleicht. Ich muß es versuchen.“
„Du...?“
Xo nickte eifrig.
„Ja. Und du wirst mir dabei helfen.“ Er legte eine
Pause ein und blickte aufmerksam in Richtung der drei Kuppeln und der
Fremden. Zwei der großen Gestalten wanderten mit großen
Schritten auf sie zu. Ihr Ziel mußte das Gebirge sein. Wenn sie
ihr Tempo beibehielten, konnten sie in zwanzig Minuten hier sein.
„Dort kommen zwei von ihnen, Bral. Wir werden also starten, wie
vereinbart, um nicht in ihre Hände zu fallen. Ich aber werde
nicht mitkommen. “
Brals Antennen zuckten erschrocken zusammen.
„Du willst hierbleiben? Wie stellst du dir das vor?“
„Ganz einfach. Wir werden noch zehn Minuten warten und dann
zu den anderen eilen. Unsere Alarmmeldung kommt nicht zu früh,
aber auch nicht zu spät. Zehn Minuten genügen, um beide
Raketen starten zu lassen. Du wirst Artos melden, daß ich noch
im Antriebsraum zu tun habe, damit er nicht wartet.
Niemand darf vorerst wissen, daß ich zurückbleibe.“
„Ich kann nicht...“
„Du mußt, Bral! Für Mockar und unsere neue
Freiheit! Mein Leben ist nichts gegen die Existenz der Mock!
Verstehst du das nicht?“
Bral starrte hinaus in die Wüste. Die beiden Drags näherten
sich unaufhaltsam. Der eine war etwas kleiner als der andere, aber
immer noch ragte er hoch hinauf in den klaren Himmel, fast ein
Fünftel so hoch wie die großen Raumraketen der Mock.
Endlich nickte er langsam mit dem Kopf.
„Vielleicht handelst du richtig, ich kann es nicht
beurteilen. Vielleicht mußt du auch so handeln, wie ich dich
kenne. Soll ich Arsa, deinen Sohn, von dir grüßen?
Darf er jemals erfahren, was du für ihn und seine Generation
getan hast?“
„Grüße ihn“, stimmte Xo zu und erhob sich.
„Wir müssen gehen, wenn wir nicht zu spät kommen
wollen. Lebe wohl, mein einziger Freund. Werden wir uns je
wiedersehen? “
Bral löste sich von dem Anblick der beiden Riesen, die keine
zehn Kilometer mehr entfernt waren.
„Ich fürchte, Xo, wir werden uns nie mehr wiedersehen -
aber vielleicht hast du doch Erfolg. Lebe wohl. Und - viel Glück!“
Sie gaben sich die Hände, sahen sich lange in die Augen.
Dann eilten sie, so schnell sie konnten, den langen Hügel ins
Tal hinab und rannten zu den Raketen. Schon von weitem signalisierten
sie die sich nähernde Gefahr.
Sie erreichten die Raketen, deren Motoren bereits anliefen.
MOCKAR II hatte die Luke schon geschlossen und wartete darauf, daß
die Brennkammern sich erwärmten. Die Luke der MOCKAR I war
geöffnet. Bral warf Xo einen letzten Blick zu, zögerte eine
Sekunde - und kletterte dann die schmale Leiter hoch, der rettenden
Luke entgegen.
Xo sah ihm nach, winkte ihm ein letztes Mal zu und huschte dann
unter den Hang eines großen Felsberges, der am Fuß des
Plateaus lag. Er fand eine tiefe Höhle und verkroch sich, so gut
es ging, um vor der zu erwartenden Hitze sicher zu sein.
Die Minuten tropften langsam dahin. Das Summen der Antriebe wurde
lauter, &er noch erfolgte kein Start. Ob Artos etwas bemerkt
hatte? Spielte Bral seine Rolle nicht gut genug? Fragen über
Fragen, aber keine Antwort. Ein anderes Geräusch lenkte Xo ab.
Aus entgegenge setzter Richtung kamen die Schritte der Drags. Sie
wurden lauter und schneller. Gleichzeitig verstärkte sich das
Summen der
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