PR TB 001 Planet Der Mock
Antriebe, wurde zu einem Heulen und Donnern -und dann
erhoben sich beide Raketen vom Boden und stießen in den
wartenden und rettenden Himmel hinauf.
Zurück blieb Xo, hin und her gerissen zwischen Angst und
Entschlossenheit.
Sie entdeckten und fingen ihn, ganz wie er es sich aus gerechnet
hatte. Vielleicht hielten sie ihn sogar für ein Tier, ein
harmloses und unintelligentes Tier. Aber sie hatten doch die beiden
Raketen starten sehen und mußten den Zusammenhang ahnen.
Nun, wenn dem so war, dann zeigten sie es nicht. Sie steckten ihn
in einen riesigen Behälter aus dickem, schmiegsamem Glas, warfen
einige Bäume in sein Gefängnis und marschierten dann wieder
davon.
Zwanzig Meter unter sich sah Xo den felsigen Boden dahinfliegen.
Der hundert Meter lange Gleiter erwartete sie bereits, aber es
dauerte noch Stunden, ehe sie einstiegen. Die drei Drags hatten in
der Kabine kaum Platz, in die man gut und gerne eine ganze Stadt der
Mock verlegen konnte. Vom Flug bemerkte Xo nicht viel, aber dann
wurde er erneut emporgehoben und in das eigentliche Schiff gebracht.
Man ließ ihn ziemlich rücksichtslos in einen großen,
rechteckigen Raum aus durchsichtigem Material fallen und kümmerte
sich vorerst nicht mehr um ihn.
Das Gefängnis hatte eine Kantenlänge von acht mal sechs
Meter und glatte, zehn Meter hohe Wände. Ein Entkommen war
völlig aussichtslos. Zum Glück hatte der Drag nicht
versäumt, ihm einige der Bäume und Sträucher
mitzugeben, deren Blätter genießbar waren. So brauchte er
nicht zu verhungern und zu verdursten.
Der Glaskasten stand auf einer ebenen Fläche, die mindestens
zwanzig Meter über dem eigentlichen Fuß boden schwebte.
Der Raum selbst, unendlich groß und hoch, wurde durch
künstliche Riesensonnen erleuchtet, die gleichzeitig eine
beachtliche Wärme ausstrahlten. Niemand kümmerte sich um
ihn. Draußen mußte es schon längst Nacht geworden
sein. Xo versuchte zu schlafen, aber die Aufregung ließ ihn
keine Ruhe finden. Doch endlich schlummerte er ein und wurde erst
wieder wach, als die dröhnenden Schritte der Drags hohl durchs
Schiff klangen.
Er bereitete sich durch Kauen eine Portion Nährbrei und
verschlang ihn. Das Eintreten des
ihm bereits bekannten Drag störte ihn nicht. Er wußte,
daß keine unmittelbare Gefahr drohte, wenn er auch allmählich
daran zu zweifeln begann, daß seine selbstmörderische
Mission von Erfolg gekrönt sein würde.
Eine Schüssel mit klarem Wasser wurde vor ihn hingesetzt. Xo
verspürte zwar keinen Durst mehr, aber um dem Drag seine
Intelligenz zu beweisen, trank er. Dann sah er die riesige Hand auf
sich zukommen, hielt still, wurde vorsichtig erfaßt und aus dem
Kasten gehoben. Sanft landete er auf der glatten Fläche ohne
Begrenzungen.
Xo verhielt sich ruhig und abwartend. Die überdimensionalen
Augen des Drag starrten ihn unverwandt an. Sie schwebten über
ihm wie riesige Diamanten und schienen von innen heraus zu glühen.
Darunter war die unförmige Nase, von dem Maul durch eine feste
Fleischpartie getrennt. Genauso sahen auch die Drags auf Mockar aus.
Tatsächlich, die beiden Rassen mußten verwandt miteinander
sein. Wie aber kam es, daß die eine so primitiv, die andere
hingegen offensichtlich intelligent war?
Xo entsann sich seiner Mission. So gut er konnte, konzentrierte er
sich und versuchte, telepathischen Kontakt mit dem Drag herzustellen.
Er streckte ihm seine Antennen entgegen und dachte intensiv an alle
friedlichen Dinge, die ihm einfielen. Vielleicht verstand der Gigant
ihn nicht, aber er sollte doch wenigstens fühlen, wenn überhaupt
eine Verbindung zustande kam.
Aber dann nahm der Drag zwei metallisch blitzende Gegenstände,
legte den einen auf den Tisch und hob den anderen vor die Augen.
Xo erschrak, als er in die riesenhaft vergrößerte
Pupille blickte. Gab es vielleicht eine optische
Verständigungsmöglichkeit, von der die Mock nichts ahnten?
Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und gab den Blick zurück.
Aber es geschah nichts, was auf ein Verstehen schließen lassen
könnte. Versuchte der Fremde gar, ihn zu hypnotisieren?
Blieb nur noch eine einzige Möglichkeit.
Xo intensivierte den Empfang für das Materialisationszentrum.
Wenn es schon keinen direkten Kontakt gab, dann vielleicht mit Hilfe
eines Mediums. Es war so einfach, die furchterregenden Phantasien
eines Drag zu verwirklichen, warum zur Abwechslung nicht einmal die
freundlicheren und angenehmen Erinnerungen. Damit würde er, Xo,
doch nur seinen guten Willen unter
Weitere Kostenlose Bücher