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PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß sie sich dreieinhalb Kilometer unter der Oberfläche
befanden. Oder weniger, denn in den letzten Stunden mußte sich
die Dichte und das Gewicht der Lava verändert haben; Arkon sank
langsamer.
    Und dann kam der Augenblick, in dem er unbeweglich schwebte.
    "Wir sind da", sagte er, aber sein Gedankenimpuls
vibrierte. Das Unbekannte, das bald geschehen mußte, kündigte
sich durch eine Welle panischer Angst an. "Vielleicht ist es
besser, wenn du mich nun verläßt."
    "Ich bleibe bei dir", antwortete Ellert. "Bis alles
vorbei ist."
    Argon schwieg. Vergeblich versuchte Ellert, den roten Schein
seiner Umgebung zu durchdringen. Er konnte jetzt bis zu zweihundert
Meter weit sehen, aber dann verlor sich alles im ewigen Licht der
glutflüssigen Lava. Der langsamer sinkende Schicksalsgefährte
Argons mußte noch hoch über ihnen sein.
    Ellert blieb nicht viel Zeit, die geheimnisvolle Urwelt des
grundlosen Ozeans zu betrachten, denn mit Argon ging eine Veränderung
vor sich, die er nicht begriff. Zuerst signalisierte das Gehirn der
Walze unmißverständlich Schmerz, dann Verwirrung. Nur
schwer drang ein klarer Gedanke durch. Ellert bemerkte, daß er
nicht mehr aus einzelnen Worten bestand, sondern wieder aus
zusammengereihten Gefühlsimpulsen. Er übersetzte sie etwa
so: "Es wird jetzt geschehen ... verlasse mich besser ... ein
Schmerz, schrecklich und ziehend ... es ist, als zerschnitte etwas
meinen Körper."
    In dieser Sekunde setzte die telepathische Botschaft aus.
    Ellert spürte, wie er aus dem Bewußtsein Argons
hinausgedrängt wurde. Er klammerte sich fest, denn er ahnte, daß
er wieder hinein in den Zeitstrom geschleudert würde, wenn er
den Körper verlor. Die Suche würde erneut beginnen -sie
würde es sowieso, aber Ellert wollte zuerst wissen, was mit
Argon geschah. Hätte er doch nur einen anderen Körper. Aber
hier unten ...
    Die zweite Walze näherte sich von oben. Sie verharrte einige
Meter über ihm. Vielleicht war das der Ausweg, dachte Ellert
erlöst.
    Als die nächste Schmerzwelle über ihn hinwegspülte,
wich er dem mentalen Druck und schlüpfte unbemerkt in das
Bewußtsein der anderen Walze, um mit ihren Augen den nun dicht
unter ihm schwebenden Argon zu beobachten.
    Argon mußte sich vor Schmerzen winden. Er krümmte sich,
als spüre er Gb-burtswehen. Die von ihm ausgehenden
Gedankenimpulse waren nicht nur verwirrt, sondern im höchsten
Grade schizophren.
    Ja, genau das! Ellert erschrak, als er es feststellte. Argon
dachte immer noch, aber er dachte doppelt. Es war, als besäße
er plötzlich zwei Gehirne, die gleichzeitig verschiedene Dinge
dächten.
    Fast in der gleichen Sekunde sah Ellert, wie Argon sich zu teilen
begann. In der Mitte schnürte sich der Körper zusammen, bis
die beiden Teile nur noch durch einen dünnen Faden verbunden
waren. Sie zerrissen, als der Meteorstein zutage trat und schnell in
die bodenlose Tiefe hinabsank.
    Gleichzeitig begannen die beiden Hälften, die einmal Argon
gewesen waren, in die Höhe zu steigen. Das also war es, dachte
Ellert verblüfft. Sie sterben gar nicht, sondern teilen sich.
Auch ihr Gehirn teilt sich, während das Erinnerungszentrum
einfach zerstört wird. Zwei neue Lebewesen stiegen zur
Oberfläche der Erde empor, um ihr Leben zu beginnen. Argon aber
war nie gewesen - oder vielmehr: Er war jetzt doppelt vorhanden.
    Ellert verließ seinen Gastkörper und übernahm
jenen Teil Argons, der einst sein Vorderleib gewesen war. Die Öffnung
in der Mitte begann sich bereits zu schließen. Sie mußte
vor der Teilung voll ausgebildet gewesen sein. Zwar konnte Argon jr.
noch nicht schwimmen, aber er stieg ja. Mehr war jetzt nicht
notwendig.
    Ellert versuchte, Kontakt aufzunehmen, aber er stieß nur auf
Unverständnis und Angst. Wie es schien, hatte das halbe Gehirn
eine rückläufige Entwicklung durchgemacht und glich nun dem
Gehirn eines Neugeborenen.
    Also verhielt er sich zurückhaltend und beschloß, nur
zu beobachten, aber keine Verbindung mehr aufzunehmen. Er kannte ja
jetzt den Kreislauf, dem die merkwürdigen Wesen unterworfen
waren.
    Argon der Jüngere stieg schneller und brach schließlich
durch die Oberfläche. Regungslos blieb er dann liegen, denn das
Fortbewegungsorgan war noch nicht fertig. Ellert wußte nicht,
wie lange es dauern würde, bis Argon jr. zum Kontinent schwimmen
konnte, aber er beschloß, es nicht mehr abzuwarten. Mit einem
letzten Blick auf das glühende Meer und die dunklen Schatten des
fernen Magmakontinentes konzentrierte er sich auf

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