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PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ellert fragte sich,
woher die Gase gekommen waren, aus denen erst das Wasser werden
konnte. Als er bei den Walzen geweilt hatte, war der Himmel klar
gewesen, ohne eine Spur von Atmosphäre.
    Hatte erst ein tiefer Riß, der bis zum Zentrum der Erde
reichte, die Gase freigegeben?
    Das Urmeer lag unter ihm. Die Walzen, Argons Enkel und Urenkel,
waren ausgestorben, erfroren in der für sie unvorstellbaren
Kälte erstarrender Lava. Und der nächste Schritt war noch
nicht getan. Oder lebte dort unten in dem flachen und warmen Ozean
bereits die erste Zelle, die sich teilen und fortpflanzen würde,
um so alles Leben auf der späteren Erde hervorzubringen?
    Lange weilte Ellert über der wüsten und leblosen Erde,
ehe er wieder hinaufstieg in das All und den Mars aufsuchte. Seine
Erwartungen wurden weit übertroffen. Auf dem Mars lebten
Menschen.
    Der vierte Planet hatte sich früher abgekühlt, und so
war das Leben bereits entstanden. Seine größere Entfernung
von der Sonne spielte noch keine besondere Rolle, denn noch erwärmte
sich die kleine Welt von innen heraus. Aber eines Tages würde
auch das nicht mehr genügen, und dann ...
    Ja, was dann?
    Die Menschen lebten in Höhlen, besaßen aber bereits
eine primitive Zivilisation. Sehr lange hielt sich Ellert nicht auf
dem Mars auf, denn seine Neugierde war erwacht. Er hatte jetzt im
eigenen Sonnensystem eine merkwürdige Entdeckung gemacht: Vom
Merkur ausgehend, konnte er die Geschichte des eigenen Heimatplaneten
verfolgen. Auch die Erde war zuerst glutflüssig gewesen, dann
allmählich erkaltet, die Atmosphäre hatte sich
niedergeschlagen, das Meer war entstanden, dann der Mensch wie auf
dem Mars - und schließlich ...
    Dieses "Schließlich" vermutete er auf dem fünften
Planeten, der anstelle des späteren Asteroidengürtels die
Sonne umkreiste. Wie es zur Zerstörung des Planeten gekommen war
- das wollte er herausfinden!
    Der Mars versank hinter ihm, und mit ihm versank die
Steinzeitkultur der Mar-sianer im Meer der Zeit.
    Vor Ellert aber schwamm ein grünblauer Planet im All.
    Der fünfte Planet - der verlorene Planet.
    Er war etwas größer als der Mars, aber kleiner als die
Erde. Drei Hauptkontinente waren durch blaue Meere getrennt, in denen
Inselketten lagen. An einigen Stellen erkannte Ellert hohe Gebirge,
die mit Schnee bedeckt waren und über die Wolken hinausragten.
    An verkehrstechnisch wichtigen Punkten lagen die großen
Städte, durch breite, gerade Straßen miteinander
verbunden. Pausenlos glitten auf ihnen schlanke, elektronisch
gesteuerte Fahrzeuge dahin, in denen Menschen saßen. Es waren
hochgewachsene und stolze Gestalten. Ihre Kleidung bestand aus
enganliegenden Uniformen, die sich nur durch Farbe und Form der
Abzeichen unterschieden.
    Es fiel Ellert nicht schwer, in den folgenden Tagen und Wochen
alles über die Bevölkerung und Zivilisation des fünften
Planeten zu erfahren, ohne direkt einen Gastkörper zu
übernehmen.
    Sie nannten ihren Planeten Altan, sich selbst die Altaner. Soweit
sie zurückdenken konnten, hatte es nur eine einzige Rasse und
nur eine Nation gegeben. Grenzen
    hatten sie nie gekannt, wenn auch Kriege zwischen Familien und
Sippen in alten Zeiten stattgefunden hatten. Aber das war schon lange
her. Diese Tradition ewiger Einheit hatte dazu geführt, daß
ein Gesellschaftssystem von völliger Uniformität entstanden
war. Die soziologische Struktur des Staates erschien auf den ersten
Blick ideal. Jeder hatte seinen Platz, den er ausfüllen mußte.
Niemand konnte verhungern, denn jeder erhielt vom Staat alles, was er
zum Leben benötigte. Sogar die einheitlich vorgeschriebene
Bekleidung, die seinem Rang und seiner Tätigkeit entsprach. Nach
der Grundschule wurde jeder Altaner einer genauen Überprüfung
durch das elektronische Test-Gehirn unterzogen und dem Beruf
zugeteilt, für den er geeignet war. Fehler konnte es nicht
geben.
    Das alles war, wie gesagt, ideal. Nur entdeckte Ellert sehr bald,
daß den Altanern die individuelle Entfaltungsmöglichkeit
fehlte. Sie lebten wie die Maschinen. Sie kannten ihre Pflichten,
erhielten ihren Lohn dafür und lebten in einem perfektionierten
Staatssystem, das weder Fehler noch Krisen kannte. Aber es kannte
auch kein Glück.
    Ein Vorteil, dachte Ellert verbittert, läßt sich nur
durch einen Nachteil erlangen, den man in Kauf nehmen muß. Gäbe
man den Leuten Glück, so würde der Perfektionismus
zerbrechen. Die Kriege waren abgeschafft, sicher, und eine Armee gab
es auch nicht, lediglich eine

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