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PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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rasende Flutwelle erzeugt werden.
    Vergeblich suchte Ellert nach Spuren der ausgewanderten Marsianer.
Er war jetzt fest davon überzeugt, daß ein Teil von ihnen
auf der Erde gelandet war, um ein neues Leben auf dem jungfräulichen
Planeten zu beginnen. Irgendwo müßten doch ihre Städte
zu finden sein, die Anlagen für die Energieerzeugung, die
Raumschiffe, mit denen sie kamen, Straßen ...
    Aber da war nichts.
    Die Erde sah aus, als sei sie unbewohnt. In Millionen Jahren
konnte viel geschehen sein. Es war sogar möglich, daß die
Marsianer so ungünstige Lebensbedingungen auf der Erde
angetroffen hatten, daß sie ihre Suche nach einer neuen Heimat
fortgesetzt hatten.
    Er mußte sich Gewißheit verschaffen, denn in der Tiefe
seines Herzens glaubte er nicht an diese Möglichkeit. Die
Marsianer lebten auf der Erde - aber er wollte es sich selbst
beweisen.
    In geringer Höhe eilte er - ein körperloses und
unsichtbares Wesen - über die unendlichen Wälder dahin, die
nur hier und da von Höhenzügen und Strömen
unterbrochen wurden.
    Nirgendwo fand er ein Anzeichen menschlicher Besiedlung.
Unaufhörlich brandeten die ewigen Wogen der Ozeane gegen die
felsigen Küsten, die erst in Tausenden von Jahren einen
Sandstrand haben würden. Schwache Gedankenimpulse drangen aus
dem Wasser, vielfältig und wirr. Das Leben mußte sich in
ungeahnter Form vervielfacht haben - und es war denkendes Leben.
    Erste Land-Gedankenimpulse nahm er über Südamerika wahr.
In den Höhenlagen der Anden fand er die Nachkommen der Marsianer
- aber welche Veränderung war mit ihnen vorgegangen!
    Sie wußten nichts mehr über ihre Vergangenheit, die nur
in Mythen weiterlebte, an die niemand mehr so recht glaubte.
    Sie waren in die Primitivität zurückgefallen, und Ellert
wußte nicht, ob es ein natürlicher Prozeß gewesen
war, oder ob die abschirmende Eigenschaft der Heavis i-deschicht der
Erde schuld daran gewesen war.
    Ellert verzichtete darauf, einen Eingeborenen direkt zu
übernehmen, weil er von ihm doch nichts erfahren konnte. Er
begnügte sich damit, eine Zeitlang im Oberflächenbewußtsein
eines Priesters zu verweilen, ohne sich bemerkbar zu machen. Er
erfuhr erstaunliche Einzelheiten, die unbedingt einen Sinn ergaben.
    Über die Herkunft ihrer Rasse hatten die Eingeborenen recht
konkrete Vorstellungen. Ihre Vorväter waren vom Himmel
herabgestiegen. Sie waren die Götter. Die Sonnengötter! Sie
hatten Flügel besessen, mit denen sie von Land zu Land fliegen
konnten. (Aha, dachte Ellert, da haben wir es ja schon. Natürlich
kamen sie mit ihren Schiffen aus dem Himmel und landeten hier. Dann
benutzten sie die kleinen Fluggleiter und Treibgürtel, um
kürzere Strecken auf der Erde zurückzulegen.) Er befaßte
sich einige Wochen mit dem Studium der merkwürdigen
Lebensgewohnheiten der direkten Mars-Abkömmlinge und gelangte
immer mehr zu der Überzeugung, daß eine Degeneration
stattgefunden hatte, der eine Vermischung mit den primitiven
Eingeborenen der Erde gefolgt war. Es mußte einst hier eine
hervorragende Zivilisation bestanden haben, genau nach dem Vorbild
des heimatlichen Mars, aber dann versank die Vergangenheit im Meer
des Vergessens. Jahrtausende, Jahrmillionen vergingen. Die Marsianer
näherten sich dem Lebensniveau der Terraner, die wiederum einen
relativen Aufschwung erhielten. Was dabei herauskam war das, was
Ellert vorfand.
    Dumpf begann er zu ahnen, daß ihn nicht mehr viel Zeit von
seiner eigenen Gegenwart trennte.
    Schon wollte er seinen Aufenthalt in Südamerika beenden, um
nochmals Europa aufzusuchen, als der Priester, in dessen Gehirn er
sich unbemerkt aufhielt, einen Besucher empfing. Ellert verstand
jedes Wort, das gesprochen wurde. Und er blieb.
    "Morgen ist das große Fest der Sonne, Diener des
Sonnentempels", sagte der Besucher, ebenfalls ein Priester, aber
von einem anderen Stamm, der tiefer unten in den Ebenen wohnte. "Ich
bin zu dir gekommen, um für mein Volk die Erlaubnis einzuholen,
daran teilzunehmen."
    "Der Sonnengott wird eure Opfer gern sehen", entgegnete
der Tempeldiener. "Alle dürfen an dem Fest teilnehmen, aber
nur die Auserwählten sollen den Tempel sehen."
    Im Laufe des Tages kamen noch weitere Besucher, und fast alle
erwähnten den geheimnisvollen Tempel, der von den Sonnengöttern
errichtet worden war. Vor undenkbaren Zeiten. Aber niemand durfte
diesen Tempel betreten. Das Recht dazu hatte nur der Diener des
Sonnentempels, der sein Amt immer auf den ältesten Sohn
vererbte.
    Ellert begann

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