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PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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im Heck verriet.
    Der Priester stand mit seinem Sohn vor den Kontrollen, deren
Bedeutung er nicht begriff. Nur die Angst vor den Göttern hielt
ihn davon ab, einen Hebel nach dem anderen auszuprobieren.
    Sein Vater hatte ihn einst gelehrt, nur die vier rechten zu
bewegen, und streng hatte er sich an den Befehl gehalten. Er gab
jetzt seinem Sohn den gleichen Rat. Dann sprach er wieder zu den
ängstlich Wartenden draußen vor dem Schiff.
    "Wenn die Sonne zu sinken beginnt und die Nacht kommt, werden
die Götter des Tempels eine zweite Sonne aufgehen lassen - und
ihr dürft das Wunder mit mir erleben."
    Ellert erriet, was geschehen würde.
    Der Priester würde den Bugscheinwerfer des Schiffes
einschalten und für wenige Minuten brennen lassen. Das würde
genügen, den Eingeborenen - deren Urväter einst eine
Raumflotte durch das All steuerten und eine Rasse vor dem Aussterben
bewahrten - höchste Ehrfurcht abzugewinnen. Und Gehorsam!
    Mehr als Dreiviertel des Schiffes lag unter der Erde. Ellert
begann zu ahnen, daß eines Tages das Unglück geschehen
würde. Eines Tages würde ein allzu ehrgeiziger Tempeldiener
einen unbekannten Hebel vorziehen, um neue Wunder zu wirken
    - und er würde den Antrieb auf "Volle Fahrt"
schalten. Die entfesselten Energien würden sich einen Weg ins
Freie suchen und den "Tempel" zerstören. Die Götter
waren zornig gewesen, würde es dann heißen, wenn man
ratlos vor dem ausgeglühten Krater stand.
    War die Geschichte der Menschheit nicht voller unerklärlicher
Katastrophen?
    Ellert warf einen letzten Blick auf das gebräunte Gesicht des
Priesters, dann schwang er sich aus dem Schiff und stieg hinauf in
den klaren, blauen Himmel.
    Er gedachte, noch eine Weile in dieser Zeit zu bleiben, aber nicht
hier bei den direkten Nachkommen der Marsianer. Was ihn viel mehr
interessierte, waren die eigentlichen Ureinwohner der Erde.
Vielleicht fand er sie in Asien oder Europa.
    Die Welt bestand für ihn aus dem Fluß und dem Wald. Nur
dort, wo die Felsen hoch in den Himmel stiegen, den man sonst nicht
zu sehen bekam, gab es weniger Bäume, und die Sonne konnte den
steinigen Boden erwärmen.
    Er wohnte mit seinen Stammesgenossen in den Höhlen, die das
Wasser in den Felsen gefressen hatte. Meist bestanden sie aus ein
oder zwei Vorkammern, in denen das Feuer brannte, das nie ausgehen
durfte. Selten nur kam es vor, daß die Götter den Wald
anzündeten. Weiter dahinter waren die eigentlichen Schlafräume
für die Jäger und ihre Frauen. Dazwischen lebten die
Kinder, bis sie es lernten, auch auf die Jagd zu gehen und eine
Familie zu ernähren.
    Rabor war der Häuptling der Sippe und ihr bester Jäger.
Er war ein mächtiger Kämpfer, wenn es galt, den großen
Hirsch, den Bären oder den Wolf zu jagen. Er war ein noch
besserer Kämpfer, wenn die Sippe von einem feindlichen Stamm
bedroht wurde, der in den Besitz ihrer Höhlen gelangen wollte.
    Die Höhlen, der Wald und der nahe Fluß waren ihre Welt.
Sie mußten sie verteidigen, wenn sie leben wollten.
    Die Spur war ganz frisch. Rabor folgte ihr nun seit zwei Stunden,
und die Sonne war tief gesunken. Vielleicht würde er die Nacht
auf einem Baum verbringen müssen, wo er vor herumstreifenden
Raubtieren sicher war. Aber zuerst wollte er den Bären erlegen.
    Er schlich weiter, den Holzspeer mit der feuergehärteten
Spitze wurfbereit in der Rechten. Das Bärenfell behinderte ihn
ein wenig, aber es war kühl geworden, und in der Nacht würde
er froh sein, es zu haben.
    Der Wald lichtete sich ein wenig, und der Fluß wurde
sichtbar. Er war parallel zu ihm gewandert und hatte sich mindestens
acht Kilometer von den Höhlen entfernt. Sicher war er nun schon
auf Rellas Gebiet, was aber nicht viel zu besagen hatte. Die Sippe
von Rella lebte mit der seinen in friedlichem Einvernehmen. Gemeinsam
ließen sich ihre Höhlen gegen die Barbaren aus dem Norden
und Osten besser verteidigen. Da kam es nicht so sehr darauf an, daß
man einen Bären erlegte, der auf das Nachbargebiet gewechselt
war.
    Weiter vorn knackte es im Unterholz.
    Rabor war stehengeblieben und lauschte. Der Wind stand ungünstig,
so konnte er keine Witterung aufnehmen. Vielleicht war es der
gesuchte Bär, vielleicht aber auch nicht. Rabor war gewillt,
auch mit einem Hirsch oder gar einem Wolf zufrieden zu sein. Die
Sippe benötigte Fleisch, sonst würde sie hungern müssen.
    Das Knacken wiederholte sich.
    Vorsichtig schlich Rabor weiter, den Speer wurfbereit. Er mußte
sein Ziel todsicher treffen, sonst blieb

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