PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit
von Millionen?"
"Es ist mein Leben!"
Ellert erkannte, wie zwecklos es war. Vielleicht hätte er
Gar-Lo töten können, vielleicht hätte er seinen Geist
übernehmen oder zerstören können - aber durfte er das?
Was würde geschehen, wenn er es täte? Der fünfte
Planet - Altan - würde nicht zerstört werden. Zwei Welten
würden sich weiterentwickeln und eines Tages
- vielleicht - zur Erde gelangen, um die gerade entstehende
Menschheit zu unterjochen. Auch die Menschen würden dann so
leben wie die Altaner - geordnet, im Dienst des Staates, wohlhabend,
aber ohne echtes Glück.
Oder es würde überhaupt keine Menschheit geben.
Ernst Ellert würde niemals geboren werden.
Er würde einfach aufhören zu existieren.
"Tue, was du für richtig hältst, Gar-Lo, ich werde
dich nicht daran hindern - obwohl ich es könnte. Du wirst eine
Welt vernichten, aber vielleicht schaffst du damit eine neue. Aber
ich warne dich! Beginne wirklich etwas Neues, statt das Vergangene in
einer anderen Umgebung fortzusetzen - und vergiß dein Streben
nach Macht!"
"Macht ist mein einziges Glück!"
Ellert schauderte. Mit diesem machtbesessenen Mann war nicht zu
reden. Er würde seinen Weg gehen und Millionen ins Verderben
stürzen.
Und er war nicht aufzuhalten.
Denn es war bereits geschehen!
Vor mehr als sechzig Millionen Jahren.
Ellert trennte sich von Gar-Lo und schwebte im Raum. Der Planet
Altan lag unter ihm, halb von der jungen Sonne angeleuchtet. Mal-Das
würde bald erwachen, denn in der Senke dämmerte der Morgen.
Er würde seinen unsichtbaren Freund vermissen. Er würde
verzweifelt sein und sich verraten fühlen.
Ellert beschloß, zu ihm zurückzukehren, denn es konnte
nur noch wenige Tage dauern, bis Altan unterging.
Es waren Tage ohne Hoffnung.
Mal-Das und seine Gruppe erreichten zwar die nächste Stadt
und dann Unitas, aber sie brauchten nicht mehr zu kämpfen. Als
Gar-Los Flucht bekannt wurde, ergaben sich die letzten Einheiten der
Polizei. Die Gefahr eines Bürgerkrieges war gebannt, aber ein
viel schlimmerer Krieg stand bevor.
Der Krieg zwischen zwei Planeten.
Gar-Lo hatte nicht den Fehler begangen, zu lange zu warten. Noch
während er seine interplanetaren Geschosse feuerbereit machen
konnte, erreichte ihn die Botschaft Ro-Ters. Sie besagte klipp und
klar, daß zwanzig der gefährlichen Raketen startbereit auf
den Rampen Altans stünden und den vierten Planeten vernichten
würden, wenn Gar-Lo seinen sinnlosen Widerstand nicht aufgab.
Es war zu spät für Verhandlungen. Gar-Lo gab seinen
Technikern den Befehl, die eigenen Geschosse auf den Weg zu schicken.
Das Verhängnis nahm seinen Lauf.
Es war ein Glück - auf weite Sicht gesehen -, daß
Ro-Ter bluffte. Seine Raketen standen noch in den Arsenalen, und es
würde Tage dauern, bis sie zu den Rampen transportiert werden
konnten.
So kam es, daß aufgestiegene Beobachtungs-Raumer die
nahenden Todesboten meldeten, ehe man verteidigungsbereit war.
Gerade zu dieser Zeit erreichte Mal-Das Unitas und ließ sich
beim Präsidenten melden. Ky-Ser begleitete ihn. Ro-Ter empfing
die Delegation und hörte sich ihren Bericht in aller Ruhe an.
Dann zeigte er auf die Meldungen, die auf seinem Tisch lagen.
"Es ist zu spät, meine Herren. Die Geschosse des
Verräters sind unterwegs, und nichts in der Welt kann sie
aufhalten. Sie werden morgen gegen Mittag Unitas-Zeit unsere
Oberfläche erreichen. Niemand kennt die Wirkung. Ich habe
veranlaßt, daß
ein Großteil der Bevölkerung in den unterirdischen
Arsenalen Unterkunft findet, weiß aber nicht, ob die Bunker
Schutz bieten.
Vielleicht sind wir alle verloren. Vielleicht aber wird nur die
Oberfläche verwüstet, und wir können später von
vorn anfangen. Denn Gar-Lo hat nur diese zehn Raketen."
"Wäre es nicht möglich", fragte Mal-Das, von
Ellert dazu angeregt, "die G;-schosse unterwegs abzufangen? Man
müßte sie doch während des Fluges zerstören
können."
Ro-Ter sah überrascht auf.
"Daran habe ich noch nicht gedacht. Vielleicht wäre es
möglich. Unsere Schiffe sind bewaffnet und könnten sie
beschießen. Ich werde sofort alles Notwendige veranlassen.
Danke, Mal-Das.
Jetzt habe ich wieder Hoffnung."
"Weiter könnte der vierte Planet angegriffen werden.
Haben wir nicht genügend Schiffe?"
"Es sind einige unterwegs, aber sie beantworten unsere
Funksprüche nicht mehr. Möglich, daß sie sich auf die
Seite der Verräter gestellt haben. Sie haben die Geschosse
bemerkt und glauben nicht mehr daran, einen von uns
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