Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

Titel: PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Augen starrten wie gebannt auf den roten Hebel, während
seine Gedanken in Sekundenbruchteilen alles reproduzierten, was ihm
über Transitionen bekannt war. Es war fast alles, was den der
irdischen Menschheit bekannten Intelligenzen zum festen
Wissensbestandteil geworden war-sofern sie selbst über die
interstellare Raumfahrt verfügten. Es war relativ wenig. Zwar
war bekannt, daß der Hyperraum in seiner Fünfdimensionalität
dem Einstein’schen vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum übergeordnet
war, aber niemals war es gelungen, von ihm ein Modellbild zu
entwerfen.
    Man wußte nur, daß zur erfolgreichen, berechenbaren
Durchquerung des Hyperraumes die Erreichung der Lichtgeschwindigkeit
notwendig war. Danach traten die Strukturumformer in Tätigkeit
und schufen ein fünfdimensionales Kraftfeld, mit dessen Hilfe
die Lichtmauer durchbrochen werden konnte. Zufolge dem von Einstein
formulierten Gesetz wurde in diesem Stadium die Masse eines
physikalischen Körpers unendlich groß, während seine
Ausdehnung praktisch auf Null zusammenschrumpfte. Das wiederum
bedeutete die Umwandlung dieses Körpers in reine Energie,
entsprechend dem Gesetz, daß die Energie eines jeden
Materiepartikels seiner Masse - multipliziert mit dem Quadrat der
Lichtgeschwindigkeit entspricht.
     
    Für den Hyperraum ist jedoch jegliche Materie, die ihren
Ursprung in seiner untergeordneten Dimension hat, ein
    Fremdkörper, ganz gleich, ob diese Materie in Form von Masse
oder Energie existiert. Er entledigt sich dieses Fremdkörpers,
indem er ihn in das vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum zurückwirft.
Dabei ist das von den Strukturfeldumformern erzeugte fünfdimensionale
Kraftfeld ein Hindernis, dessen Stärke durch den regulierbaren
Energieaufwand gelenkt werden kann.
    Nur dadurch kann der Mensch die Position des Austritts aus dem
Hyperraum und Wiedereintritts in den Einstein-Raum bestimmen. Der
willkommenste Effekt, der bei der Verdrängung aus dem Hyperraum
entsteht, ist die Zeitlosigkeit. Es gibt - so lautete jedenfalls die
Theorie - keine wirkliche Anwesenheit für vierdimensionale
Gebilde im Hyperraum, da durch die Transition die Zeitebene des
Eintritts mit der Zeitebene des Austritts kurzgeschlossen wird. Ohne
Zeit aber keine Existenz! Ein transistierendes Raumschiff erreicht
seinen Austritt also gleichzeitig mit dem Bs-ginn der Transition.
    Tifflor war sich klar darüber, daß keine Bedingung zu
einer berechenbaren Transition gegeben war. Die Schwerkraft Goms
hatte die ursprüngliche Geschwindigkeit des Beibootes fast ganz
aufgezehrt. Das machte sogar eine HalbraumTransition unmöglich,
wie sie in verzweifelten Fällen mit zwei Dritteln
Lichtgeschwindigkeit erfolgreich gewagt worden war. Zum zweiten
mußten die Schwerkraftlinien des Planetensystems
unkontrollierbare Wirkungen erzielen. Andererseits aber stand fest,
daß die K-35, einmal zum Stillstand gekommen, mit
unvorstellbarer Wucht auf die Oberfläche Goms stürzen
mußte, was das Ende der Besatzung bedeutet hätte.
    Das gab den Ausschlag! - Tifflor zog das Mikrofon der
Bordsprechanlage zu sich heran.
    »Achtung! Kommandant an alle! Sofort Helme schließen
und Anschnallgurte überprüfen. Wir führen eine
Nottransition durch.«
    Er klappte den eigenen Helm nach vorn, warf noch einen letzten
Blick in Krassins aschgrau gewordenes Gesicht, dann zog er mit
entschlossenem Ruck den roten Hebel nach unten.
    Als der für Transitionen typische ziehende Schmerz ausblieb,
glaubte er, die Strukturfeldumformer hätten ebenfalls versagt
und sie damit der letzten Möglichkeit beraubt.
    Erst nachdem er einen Blick auf die Bildschirme geworfen
    hatte, wußte er, daß die Umformer gearbeitet hatten.
Aber mit welchem Ergebnis!
    Draußen herrschte die absolute Schwärze eines
sternenlosen Weltraums, nur, daß es gar keinen sternenlosen
Weltraum geben durfte! Im ersten Augenblick war Tifflor versucht, an
das Versagen der Panoramabildschirme zu glauben. Dann bemerkte er das
zarte Flimmern hinter den Scheiben, das eine Folge der ungenügenden
Energieversorgung durch die Speicherzellen war.
     
    »Wo sind wir, Sir?« kam Krassins Frage durch die
Helmverständigung. »Das ist doch nicht mehr das
Gonom-System.«
    Diese letzte Bemerkung war überflüssig. Julian Tifflor
ärgerte sich darüber, und das half ihm über die eigene
Fassungslosigkeit hinweg. »Holen Sie die Meldungen der
einzelnen Schiffssektoren herein!« befahl er. Dann wandte er
sich dem V-siphon zu. »Leutnant Enzinger, was sagen

Weitere Kostenlose Bücher