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PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

Titel: PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fünfhundert Meter über dem Boden aktivierte Raleigh
die Bugtriebwerke. Die sonnenheißen Impulsbündel eilten
der Gazelle voraus, bremsten ihren Sturz ab
     
    und kippten den Bug des Diskus nach oben. Mit grimmiger Genugtuung
registrierte Raleigh die Vernichtung, die er hinter sich zurückließ.
Er sah aber auch, daß es mit dem einen Angriff nicht getan war.
Die Belastungsmarke des AndruckNeutralisators schnellte auf den
höchstzulässigen Wert, als er die Gazelle fast senkrecht
emporriß. Einen Augenblick schien der Diskus in viertausend
Metern Höhe stillzustehen, dann überschlug er sich, drehte
sich in einer engen Spirale und fuhr erneut auf das Zielgebiet
nieder.
    Erneut tobte da unten die Vernichtung.
    Als Raleigh den Diskus zum zweiten Mal aus dem Sturzflug abfing,
war ein Drittel des Goms zu glutflüssigem Brei zerschmolzen.
Raleigh schonte weder sich noch die Triebwerke der Gazelle. Die
überlasteten Strommeiler heulten schrill auf, als er zur
nächsten Wendeschleife ansetzte. Diesmal war der
AndruckNeutralisator überfordert. Mindestens acht Gravos kamen
voll durch und preßten den Körper des Captains tief in den
nachgebenden Kontursessel zurück. Aber Raleigh hatte schon mehr
überstanden. Aus den Augenwinkeln sah er es am Landeplatz der
K-35 bläulichweiß aufblitzen. Er registrierte es im
Unterbewußtsein als den Start des Beibootes. Dann konzentrierte
er sich wieder auf den Zielschirm.
    Aber da war nur noch graue Konturlosigkeit.
    Jetzt erst spürte Raleigh, daß das Vibrieren und
Dröhnen der Triebwerke verstummt war. Verbissen drückte er
einen Schalter nach dem anderen, mit dem einzigen Ergebnis, daß
selbst die Kontrollampen erloschen. Nur die Notbeleuchtung brannte
noch.
    Die Gazelle befand sich nicht mehr in seiner Gewalt.
    Jäh überkam ihn die Erkenntnis. Sein Verstand arbeitete
plötzlich wieder kühl und sachlich. Mit einer letzten
hilflosen Gebärde versuchte er die Telekomverbindung zum Beiboot
    herzustellen. Aber auch dieses Gerät verfügte über
keine Energie mehr. Raleigh hatte bis jetzt mit jahrelanger Routine
entspringender Sicherheit gehandelt. Dabei hatte er nur einen Faktor
übersehen: die paramechanischen Kräfte des Goms!
    »Noch dreißig Sekunden bis zum Start!« Tifflor
hatte es in das Mikrofon der Rundsprechanlage gerufen.
    »Zweiter Angriff Raleighs auf das Gom«, kam es aus dem
Lautsprecher des Visiphons.
    Tifflors Gesicht wurde hart. Er verurteilte Raleighs Vorgehen.
Aber er ahnte auch, daß das Gom sich zur Wehr setzen würde.
Es gab nur noch eine Möglichkeit, dem zu erwartenden
Gegenangriff zuvorzukommen: Das war der eigene Angriff.
    »Noch zehn Sekunden!« Über der Kontrollbank
begann der Robotzähler zu tik-ken. Tifflor schaltete zur
Feuerleitzentrale durch.
    »Präventivschlag mit allen Waffen. Aber warten Sie auf
meinen Feuerbefehl.«
    Das Rumoren der Triebwerke wurde stärker.
    »Dritter Anflug Raleighs«, quäkte es aus dem
Visiphon.
    »Gazelle überschreitet höchstzulässige
Beschleunigung.«
     
    Der Captain muß den Verstand verloren haben, dachte Tifflor.
Da setzte der Summton des Startzählwerks ein. Tifflor drückte
die quadratische Schaltplatte herunter. Im Nu steigerte si;h das
ohnehin ohrenbetäubende Geräusch der Triebwerksaggregate.
Weißblaue Impulsbündel schossen blendend hell aus den
Ringwulstdüsen. Ein kaum merkliches Zittern ging durch die
Kugelzelle der K-35, dann schoß sie in den Himmel hinein.

6.

    In das Krachen der blitzartigen Entladungen, die über die
Instrumentenbühne zuckten, mischten sich die Schreie der
Besatzung. Tifflor vernahm es nur noch undeutlich aus den
Lautsprechern der Telekom-Anlage. In viertausend Metern Höhe
hatte er die dritte Taste des Stufenschalters gedrückt.
    Dort lag seine Hand immer noch. Aber inzwischen war sie so schwer
wie Blei geworden. Tifflor war nicht in der Lage, sie auch nur einen
Zentimeter zu bewegen.
    Die Andruck-Neutralisatoren waren ausgefallen und hatten die
bisher absorbierten Beschleunigungskräfte wirksam wer-den
lassen. Zwölf Gravos aber gaben dem menschlichen Körper
keine Chance.
    Deshalb stöhnte Tifflor zuerst erleichtert auf, als der
unmenschliche Druck nachließ und seine zusammengepreßten
Lungen verdurstend Luft schöpften. Erst dann erkannte er die
Ursache - und sie erschreckte ihn nicht weniger als der Ausfall der
Neutralisatoren.
    Sämtliche Kraftstationen hatten ihre Tätigkeit
eingestellt.
    Außer den Strukturfeldumformern für Transitionen durch
den Hyperraum!
    Tifflors

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