PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition
Ihre
Instrumente!«
»Nichts, Sir«, kam die lakonische Antwort.
»Zumindest die Energieortung muß doch etwas anzeigen!«
beharrte Tifflor.
Ein unwilliges Brummen war die Antwort. Dann folgte Enzingers
langatmige Erklärung. »Die Energieortung gehört zum
Instrumentarium der Ortungszentrale, Sir. Wenn ich also sagte, daß
meine Instrumente nichts anzeigen, dann meinte ich damit auch die
Energietaster. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit,
daß die Robots versagt haben. Ich werde also ihre Arbeit
nachprüfen.«
Julian Tifflor konnte trotz des Ernstes der Lage ein flüchtiges
Schmunzeln nicht unterdrücken. Es war wohltuend, in solchen
Augenblicken wie diesen einen Mann an seiner Seite zu haben, der
nicht zu erschüttern war.
»Teilen Sie mir das Ergebnis der Überprüfung mit«,
sagte er.
Von der Seite beobachtete er Leutnant Krassin, der noch dabei war,
die Lagemeldung aus den Abteilungen der K-35 entgegenzunehmen.
Tifflor überlegte, was er jetzt tun könne. Das Ergebnis war
niederschmetternd. Solange die Ortungsgeräte nichts anzeigen,
konnte die Position des Beibootes nicht bestimmt werden. Solange das
nicht der Fall war, konnte man nicht eingreifen. Auf jeden Fall aber
mußte eine Panikstimmung unter der Besatzung vermieden werden.
Tifflor entsann
sich der Therapie, die seine Ausbilder in heiklen Situationen
stets parat gehabt hatten.
»Leutnant Krassin!«
»Ja, Sir? Besatzung ist wohlauf, Sir.«
»Okay. Dann sorgen Sie dafür, daß die Ursache des
Triebwerksausfalls schnellstens gefunden und behoben wird. Jeder Mann
der Besatzung, der irgendwie abkömmlich ist, soll die Techniker
dabei unterstützen!«
Krassin lächelte verkrampft. »Zu Befehl, Sir.«
Tifflor klappte den Helm zurück und sog die Luft ein. »Was
ich noch sagen wollte, Leutnant: Die Besatzung kann die Helme öffnen,
auf keinen Fall aber die Anzüge ablegen.«
Er drehte sich überrascht um, als sich hinter ihm das
Panzerschott der Zentrale öffnete. Wenn sich ein Schiff im
Alarmzustand befand, war es keinem Angehörigen der Besatzung
gestattet, unaufgefordert die Zentrale zu betreten. Doch dann, als er
Professor Cobbler erkannte, hellte sich seine Miene wieder auf. »Was
gibt es, Professor?«
Cobbler blieb in der Tür stehen. »Das wollte ich Sie
fragen, Sir. Ich hatte mich in die Panoramaoptik eingeschaltet,
konnte aber nichts erkennen. Sind die Geräte defekt, Sir?«
Tifflor schüttelte den Kopf. Dann bot er Cobbler den freien
Sessel zu seiner Rechten an. »Die Geräte sind in Ordnung,
Professor. Was nicht in Ordnung ist, scheint der Raum um uns zu
sein.«
Cobbler, der sich eben gesetzt hatte, fuhr erschrocken auf.
»Der Raum… ? Und das sagen Sie so ruhig, Sir?« Mit
einer verlegenen Geste strich er sich über seinen weißen
Haarschopf. »Verzeihen Sie, wenn ich mich in Ihre
Angelegenheiten mische, Sir. Aber wie ich Ihrer Ankündigung
entnommen hatte, haben wir eine Transition hinter uns. Ich bin zwar
kein Astronaut, aber soviel weiß ich doch, daß das, was
uns die Bildschirme zeigen, normalerweise unmöglich ist.«
»Normalerweise…«, wiederholte Tifflor. Er lachte
humorlos auf. »Wir haben eben keine normale Transition hinter
uns, Professor. Im Augenblick des Eintritts in den Hyperraum war
unsere Geschwindigkeit gleich Null. Niemand weiß bisher etwas
über den Effekt, der dabei auftritt.«
»Ist es möglich«, Cobbler musterte Tifflor
forschend, »daß wir uns immer noch im Hyperraum befinden,
Sir?«
Tifflor blickte aus zusammengekniffenen Augen auf den schwarzen
Frontschirm. Dann sagte er schleppend: »Sie wissen so gut wie
ich, daß der Hyperraum nichts festhält, was nicht in seine
Dimension gehört, Professor. Wk gehören jedenfalls nicht
hinein. Es sei denn…«
»Es sei denn…?«
»Es sei denn, unsere Existenzform wäre verändert
worden.«
Cobbler erbleichte. »Das glauben Sie doch nicht im Ernst,
Sir. Dann müßten wir doch jetzt integrierter Bestandteil
der fünften Dimension sein. In diesem Falle aber würde der
Hyperraum uns nicht wie bisher abstoßen, sondern festhalten. Es
gäbe also keine Rück… «
Tifflor hob abwehrend die Hand. »Halt! Keine voreiligen
Schlüsse, Professor. Ich halte zwar auch nichts davon, an den
Tatsachen vorbeizusehen, aber so schnell sollten wir wirklich nicht
aufgeben. Zuerst warten wir ab, was die Untersuchung der
Triebwerksaggregate ergibt. Dann sehen wir weiter!« Er wandte
sich an Krassin. »Haben Sie schon Meldungen über die
Ursache des Ausfalls?«
Er
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