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PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

Titel: PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schießenden
Partikelströme. Die Konverter arbeiteten mit der
GS-räuschentwicklung von explodierenden Nuklearwaffen. Trotz
aller Bemühungen arkonidischer und terranischer Konstrukteure
hatte es sich bis heute als unmöglich erwiesen, die Schiffszelle
und ihre Innenwände völlig zu isolieren. Was in die
Zentrale und in die anderen Sektionen an Geräuschen drang, war
vielleicht ein Zehntelprozent der tatsächlichen Lautstärke,
aber es reichte aus, um einen sein eigenes Wort nicht mehr verstehen
zu lassen.
    Flammende Impulsströme schossen aus den Ringwulstdüsen,
bremsten das Beiboot in Fahrtrichtung und gaben ihm gleichzeitig
einen starken Schub nach oben. Nur die Andruckneutralisatoren
verhinderten, daß die Besatzung im Bruchteil einer Sekunde
zerquetscht wurde.
    Mit versteinertem Gesicht saß Julian Tifflor vor den
Kontrollen. Ab und zu betätigte er mit schlafwandlerischer
Sicherheit eine Schalttaste, um entweder den Querschnitt einer Düse
zu verändern oder eine Kursabweichung zu korrigieren.
    Das Raumschiff vibrierte immer stärker. Das war nicht nur
eine Folge der überlasteten Triebwerke, sondern eine Auswirkung
der magnetischen und nuklearen Stürme, die den Schutzschirm
durchtobten. Sie riefen in der strahlenden Energieblase
Schwingungseffekte hervor, die sich unmittelbar auf die
Feldprojektoren und von da auf die Schiffszelle übertrugen.
Schon glitt das Raumschiff zeitweise aus dem Mittelpunkt des
Schirmfeldes heraus und näherte sich den hochgespannten Feldern
auf bedenkliche Nähe. - Julian Tifflor hielt seine Nerven in
eiserner Gs-walt. Nur einmal brach die angestaute Erregung bei ihm
durch, das war, als der Erste Offizier sich wie unter einem inneren
Zwang aus seinem Kontursessel erhob und sich Tifflors Kontrollbank
näherte, die starren Augen dabei fest auf den rotmarkierten
Transitionsschalter gerichtet.
    »Zum Teufel!« donnerte Tifflor ihn an. »Hier
habe ich das Kommando, und solange ich nicht den Befehl zum
Hypersprung gebe, wird der rote Hebel nicht angerührt. Setzten
Sie sich hin, Leutnant!« - Krassins Schritt stockte, als
erwachte er aus einem Traum. Er blickte fassungslos an sich herunter,
so, als bemerkte er erst jetzt, daß er nicht mehr auf seinem
Platz saß. Dann machte er erschrocken kehrt und stolperte auf
seinen Sitz zu.
    »Wie hoch sind die Triebwerksmeiler beansprucht?«
überging Julian Tifflor den Zwischenfall. - Das machte den
Ersten Offizier wieder lebendig. Er las die Werte ab und gab sie in
den kleinen Computer an seiner Kontrollbank. - »Neunundneunzig-Komma-neun-neun-acht Prozent, Sir«, erwiderte er.
    Julian Tifflor nickte. Ihn war inzwischen klargeworden, daß
sie mit den derzeitigen Werten die Spitze der vor ihnen
emporstrebenden Sonnenfackel nicht übersteigen konnten. Ein
Durchstoßen dieser Gluthölle aber bedeutete den
unweigerlichen Zusammenbruch der Schirmfelder - wenn nicht schon
vorher die Schwingungen so stark wurden, daß die K-35 mit dem
eigenen Schutzschirm zusammenstieß. Das aber hätte
zumindest völlige Manövrierunfähigkeit zur Folge
gehabt.
     
    »Erhöhen Sie die Verdichtung der Stützmassen um
fünf Prozent!« befahl er.
    Krassin riß den Mnnd auf. »Sir, dann werden die
Mantelfelder überbeansprucht. Wa… «
    »Tun Sie, was ich sage!«
    Krassins Lippen verzogen sich zu einem dünnen Strich. Er
    hatte wohl eingesehen, daß das die einzige Möglichkeit
war. Fast so rasch wie immer nahm er die notwendigen Schaltungen
vor. - Julian Tifflor verzog das Gesicht schmerzlich, als trotz der
längst abgestellten Helmmikrofone der neue Unterton im Tosen der
Triebwerke wie eine Faust gegen seine Trommelfelle schlug. Dann hörte
er nichts mehr. Die Ohren waren taub. Nur die physischen
Erschütterungen übertrugen sich auf alle Nervenfasern
seines Körpers. Tifflor wußte genau, was er wagte. Die
über Gebühr komprimierten Plasmamassen konnten die
Mantelfelder der Freiluftleiter, die sie auf ihrem Weg zu den
Triebwerksdüsen passierten, durchschlagen. Dann würde die
K-35 ihren Weg als schnell expandierende Gasmasse fortsetzen.
Andererseits mußten die reagierenden Partikelströme, wenn
die Mantelfelder hielten, mit ungeheurer Wucht die Felddüsen des
Ringwulstes verformen. Das konnte bis zu einem gewissen Grade gut
gehen. Dehnten sich aber die einengenden Düsenfleder zu sehr
aus, wurden die molekularverdichteten Metallplastikschlünde der
Impulsdüsen in ihrem atomaren Aufbau verändert. Die Folgen
mochten weniger katastrophal sein als beim Zusammenbruch

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