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PR TB 007 Die Zeitspringer

PR TB 007 Die Zeitspringer

Titel: PR TB 007 Die Zeitspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte, war nichts Außergewöhnliches; niemand
wußte, daß auf Zaro, wo er herkam, alle Menschen
kahlköpfig waren. Zaro war der Planet einer pulsierenden Sonne,
und so exzentrisch wie die Sonne waren die Kolonisten seines Planeten
beziehungsweise ihre Fähigkeiten. Während des halben
Zaro-Jahres, in dem die Strahlung der Sonne ihr Minimum erreichte,
hielten die Kolonisten eine Art Winterschlaf, während sie im
Maximum dafür doppelt schnell lebten, so, wie es die Natur des
Planeten auch tat.
    Leutnant Sharpson war also ein Agent mit Pausen, die jedesmal ein
irdisches Jahr ausmachten. Während seiner Maximum-Zeit aber
konnte er überall dort erfolgversprechend eingesetzt werden, wo
die Schnelligkeit des Handelns - und nicht zuletzt des Denkens - über
Tod und Leben entschied.
    Bully riß sich gewaltsam zusammen, als er merkte, daß
er vor sich hin sinnierte, was sonst gar nicht seine Art war. Hastig
zündete er sich eine Zigarette an, stand auf und trat hinter
Commander Johnson.
    „Wann beenden wir den Linearflug, Major?“ fragte er.
    Johnson wandte sich von seinen Kontrollen ab.
    „In vier Stunden, Sir. Soll ich sofort abbremsen oder... ?“
    „Nein!“ Bully schüttelte den Kopf. „Es hat
keinen Zweck, sich am Ziel lange mit der Vorrede aufzuhalten. Stoßen
Sie so schnell es geht auf Jaspis herab!“
    Er räusperte sich. „Ich werde jetzt meine Kabine
aufsuchen. Sie sind so gut und rufen mich, bevor Sie die
Librationszone verlassen, nicht wahr?“
    „Jawohl, Sir!“
    *
    Die Kalup-Konverter liefen mit dumpfem Röhren aus.
    Fast übergangslos tauchte die MEPHISTO in den Normalraum ein.
Die Impulstriebwerke im Ringwulst stießen blauweiße
Glutbündel aus und rissen das Schiff auf den neuen Kurs. Im
Vergrößerungsschirm stand die schmale Sichel Jaspis’.
    Major Winston klopfte seine Pfeife aus und erhob sich.
    „Bin gespannt“, sagte er mit einem Blick zu Sharpson,
„ob wir auf Jaspis gebraucht werden.“ „Bis jetzt
hat Mister Bull sich noch nicht geäußert“, erwiderte
Sharpson, wobei er sich bemühte, nicht zu schnell zu sprechen.
„Ich weiß nur, daß auf Jaspis ein Flottenverband
aus dem Nichts aufgetaucht ist. Aber es soll sich um Imperiumsschiffe
handeln. Möchte wissen, weshalb wir dann mit einem
Superschlachtschiff aufkreuzen.“
    Winston seufzte vernehmlich.
    „So ist es immer. Man verfrachtet uns irgendwohin, stellt
uns vor ein Problem und sagt: Friß, Vogel oder stirb... !“
    Sharpson lachte unterdrückt.
    „Wenn alle Probleme schon vor unserer Ankunft gelöst
wären, brauchte man uns erst gar nicht, mein Bester. Ich
jedenfalls würde wahnsinnig, wenn ich nur Vorgekautes essen
müßte.“
    „Ja, du... !“ winkte Winston ab. „Du bist ja
auch ein Schnelldenker. Bevor wir anderen wissen, worum es geht, hast
du schon alle Möglichkeiten überdacht. Das ist unlauterer
Wettbewerb.“
    „Hah!“ machte Sharpson schwach. „Und du - mit
deinem ‘Bandwurm’? Ist das etwa fair? Ihr seid praktisch
zwei Wesen in einem Körper. Das gibt...“
    Jemand räusperte sich hinter ihnen.
    „Müßt ihr Agenten euch nur immer streiten!“
knurrte Bully drohend. „Ich werde Atlan mal sagen, er soll euch
mehr Disziplin beibringen. Eine Schande ist so etwas. Nicht genug,
daß diese Mücke Lemy Danger und der Vielfraß Melbar
Kasom sich gegenseitig bald die Augen auskratzen... !“ Mit
einer resignierenden Geste wandte Bully sich wieder ab und ging
davon. Hinter ihm gerieten sich die beiden Agenten erst recht in die
Haare.
    Der Streit aber war sofort vergessen, als die Alarmsirenen durch
die MEPHISTO gellten.
    „Was ist los?“ schrie Bully durch den Lärm.
„Warum haben Sie Alarm gegeben, Major?“ „Sehen Sie
sich das Landefeld des Stützpunktes an, Sir!“ brüllte
Johnson zurück.
    Bully trat einen Schritt näher an den Vergrößerungsschirm.
Was er sah, genügte, um ihm einen Fluch zu entlocken.
    „Die Kreuzer sind weg!“ Er sah genauer hin. „Aber
der Stützpunkt ist unversehrt. Das heißt, daß
Colonel Uwansa meinen Befehl zur Aufrechterhaltung der Quarantäne
mißachtete.“
    „Was soll ich tun, Sir?“ fragte Johnson.
    „Schlagen Sie einen stabilen Orbit ein und schleusen Sie
fünf Beiboote aus. In einem werde ich selbst sitzen, die anderen
geben uns notfalls Feuerschutz.“
    Johnson nickte.
    „Jawohl, Sir. Allerdings - unsere Ortung hat kein einziges
Schiff in diesem System erfassen können, und die Geräte der
MEPHISTO sind in Ordnung, Sir.“
    „Das mag sein“, entgegnete Bully

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