PR TB 007 Die Zeitspringer
Kronin und Sergeant Mark, die beiden
Begleitsoldaten. Sie waren tot, ohne daß äußerliche
Verletzungen zu sehen waren.
Takenaka hatte unterdessen mit seiner starken Lampe die
Kraterwände abgeleuchtet.
Plötzlich schrie er auf.
„Da oben sind sie, Sir! Sie fliehen!“ Er schoß,
doch erstens war der Kybernetiker kein geübter Schütze, und
zweitens ließ das Ungewisse Licht kein genaues Zielen zu.
Rhodan schaltete seine Lampe ebenfalls ein. Er konnte jedoch
nirgends eine Bewegung ausmachen. Möglicherweise hielten die
Angreifer sich in irgendwelchen Felsspalten verborgen. Rhodan
überlegte. Mit dem Gleiter war auch ihre Möglichkeit dahin,
Hilfe von der POTOMAC anzufordern. Der Armbandsender konnte das
Schiff nicht erreichten. Sie würden beinahe tausend Kilometer
durch den Dschungel wandern müssen.
Jäh zuckte er zusammen.
Sie würden die POTOMAC niemals mehr erreichen! Das Gravofeld
des Gleiters war im Augenblick des Überfalls eingeschaltet
gewesen. Folglich mußte der Schwerkraft-Generator innerhalb der
nächsten Minute - sobald das Feuer die Stufenschaltung
zerschmolzen hatte -wie eine Kernbombe explodieren. Zwar, infolge der
unabhängig von der Schaltung wirkenden positronischen Sicherung
würde die Explosion nur langsam vor sich gehen, aber die dabei
freiwerdende Energie mußte die Luft innerhalb des Kraters zum
Kochen bringen. Niemals könnten sie der Katastrophe entfliehen.
Jedenfalls nicht über die Kraterwände.
Doch da war noch der Transmitter. Mit ihm konnten sie sich beinahe
beliebig weit von diesem Ort entfernen. Rhodans Entschluß stand
fest. So schnell es ging, klärte er Takenaka über ihre Lage
auf, dann eilten beide wieder in die Höhle zurück.
Das Sperrgitter ließ sich verhältnismäßig
leicht öffnen. Rhodan und Takenaka zwängten sich in den
Transmitterraum. Nun tauchte das Problem auf, wohin sie sich
transportieren lassen wollten. Es gab nicht viele Möglichkeiten.
In der Galaxis überwog bei weitem der leere Raum. Ein Auftauchen
dort mußte unweigerlich den Tod bedeuten.
Fieberhaft untersuchten Rhodan und Takenaka die
Justierungsschaltung. Sie waren noch zu keinem brauchbaren Ergebnis
gekommen, da drang greller Lichtschein durch den Tunnel zu ihnen
herein. Der Gravo-Generator gab seine Energie in einem langsamen
Kernverschmelzungsprozeß ab. Schon wurde die Luft unerträglich
heiß. Der Sauerstoffgehalt nahm rapide ab.
Mit letzter Kraft musterte Rhodan die Justierungsschaltung. Sie
war auf einen bestimmten Wert eingestellt. Daran knüpfte er
seine Hoffnung. Möglicherweise schleuderte sie die Entladung auf
die Heimatwelt der Erbauer - kein schöner Gedanke, aber immer
noch besser als der sichere Tod.
Mit der Faust schlug Rhodan den Auslöser herunter.
Ein heller Blitz hüllte die Umgebung ein.
Rhodan fühlte, wie der Boden unter seinen Füßen
nachgab. Instinktiv rollte er sich ein. Die rechte Schulter stieß
plötzlich gegen ein Hindernis. Rhodan biß die Zähne
zusammen und warf sich herum.
Erstaunt musterte er seine Umgebung, während der Schmerz des
Aufpralls schon wieder nachließ. Eine grünliche Sonne
schien auf das rote Graspolster, auf das er gefallen war. Der Wind
war lau und brachte den Duft unbekannter Blüten mit.
Neben ihm rührte sich Takenaka.
„Mein Gott! Wo stecken wir, Sir?“
Rhodan wandte den Kopf. Er lächelte ironisch.
„Gefällt es Ihnen hier nicht? Seien Sie froh, daß
Sie die Luft atmen können und daß wir nicht in einen
Ammoniaksee gefallen sind. Wir haben wirklich unwahrscheinliches
Glück gehabt.“ Takenaka verzog das Gesicht.
„Ich frage mich nur, wie wir jemals wieder nach Hause kommen
sollen, Sir.“
Rhodan brannte sich seelenruhig eine Zigarette an. Er deutete den
emporsteigenden Rauchkringeln nach.
„Ich schätze, ein Raumschiff, das einen derartigen
Ionisationsstreifen hinterläßt, wird auch in der Lage
sein, uns zu einer Welt des Imperiums zu tragen.“
Takenakas Kopf flog nach oben. Mit offenem Mund starrte er den
blauweiß glühenden Schlauch ionisierter Luft an, der sich
wie ein Regenbogen von Horizont zu Horizont spannte. Wie zur
Bestätigung rollte nun auch der Donner über den Himmel, der
Donner, der dann entstand, wenn die von einem Raumschiff verdrängten
Luftmassen hinter ihm wieder zusammenprallten.
8.
Der Roboter stand reglos vor dem Eingang des Raumhafens.
Reginald Bull hatte ihn schon kurz nach seiner Ankunft auf Jaspis
dort stehen sehen. Inzwischen waren sechs Stunden vergangen. Die
MEPHISTO hatte nach
Weitere Kostenlose Bücher