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PR TB 007 Die Zeitspringer

PR TB 007 Die Zeitspringer

Titel: PR TB 007 Die Zeitspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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telekinetisch wirksam wird.
Er könnte es allerdings nicht für sich allein. Er braucht
die Lenkung des menschlichen Geistes.“
    Bully blickte besorgt.
    „Schadet ein solches Zusammenleben dem menschlichen
Organismus eigentlich nicht, Winston?“
    Der Agent hatte sich wieder erholt. Behaglich paffte er aus seiner
Pfeife.
    „Nicht im geringsten, Sir - obwohl er natürlich ein
Schmarotzerdasein führt. Er ernährt sich von meinen
Körpersäften. Deshalb esse ich sozusagen für zwei.
Aber er schadet meinem Organismus nicht, im Gegenteil: Er vertilgt
sämtliche Krankheitserreger, die mir schädlich werden
könnten. Außerdem stellt er mir seine telekinetische
Energie zur Verfügung.“
    Bully rieb sich nachdenklich das Kinn.
    „Eines begreife ich nicht, Winston. Wenn der Symbiont auf
die Säfte eines menschlichen Organismus angewiesen ist, wo hat
er dann gelebt, bevor Draco-neun kolonisiert wurde? Sie stammen doch
von dieser Welt, oder irre ich mich da?“
    „Sie irren sich nicht, Sir.“ Winston seufzte. „An
dieser Frage haben sich schon viele Wissenschaftler den Kopf
zerbrochen. Bis heute sind sie noch zu keinem Ergebnis gelangt. Das
Seltsamste ist, auf Draco-neun gibt es keine Tiere, in denen die
Symbionten vor unserem Erscheinen gelebt haben könnten.“
    „Keine Tiere?“ fragte Bully erstaunt. „Wie kommt
das? Draco-neun verfügt doch über ein reichhaltiges
Pflanzenleben. Notwendigerweise müßte dann auch die
Tierwelt vertreten sein.“ „Man sollte es annehmen, Sir.
Aber Draco-neun ist sowieso ein Sonderfall unter den bewohnbaren
Welten. Wir wissen nämlich aus Untersuchungen und Berechnungen,
daß er ursprünglich eine Eiswelt war, etwa mit dem solaren
Pluto zu vergleichen. Damals hatte allerdings Draco-Alpha noch ihre
Kraft; Draco-Beta dagegen, die näher an Draco-neun liegt, war
noch ein unfertiger Dunkelstern. Dann explodierte Draco-Alpha und
wurde anschließend zu einem weißen Zwerg. Die im
Nova-Stadium plötzlich ausbrechende Energiemenge bewirkte erst
die ,Zündung’ von Draco-Beta. Die Folge davon war, daß
sich die Lebenszone von den inneren zu den äußeren
Planeten verlagerte. Draco-neun wurde bewohnbar.“
    „So etwas kommt vor“, nickte Bully. „Trotzdem
bleibt das Auftauchen der Symbionten unbegreiflich. Sagen Sie,
Winston: Haben eigentlich alle Dracoaner einen Symbionten?“
„Nein, Sir. Ein Mensch, der sich auf Draco-neun niederläßt,
bleibt sein ganzes Leben über allein. Erst die dort geborene
Generation hat die Symbionten in sich, und zwar bereits im
Embryostadium.“
    „Vielleicht“, sinnierte Bully, „ist dann der
Ausdruck ‘Symbiont’ gar nicht zutreffend. Vielleicht ist
es nur die Fähigkeit der Telekinese, die infolge bestimmter
Umweltbedingungen auf den Keim im Mutterleib übergeht... ?“
    Winston schüttelte heftig den Kopf.
    „So ist es ganz gewiß nicht, Sir. Der Symbiont ist und
bleibt trotz allem ein Fremdkörper. Nicht nur, daß man ihn
mittels Radiodiagnose ‘orten’ kann, sondern er teilt
seinem Wirt auch seine Existenz mit, indem er ein klares Bewußtsein
seiner Anwesenheit und seiner Fähigkeiten schafft. Eine
Kommunikation in unserem Sinne gibt es allerdings nicht.“
    Bully zündete sich eine Zigarette an und starrte
geistesabwesend aus den Panzerplastfenstern. Er wußte auf
Winstons letzte Antwort nichts zu erwidern. Dennoch konnte er das
Gefühl nicht verscheuchen, daß hinter den Symbionten von
Draco ein Geheimnis steckte.
    *
    „Hier ist es!“ sagte Samson.
    Bully, Winston und Sharpson, die sich erhoben hatten, als der
Wohntraktor anhielt, spähten angespannt durch die kleinen
Fenster. Sie konnten nichts sehen. Bully machte eine dementsprechende
Bemerkung.
    „Der Eingang ist inzwischen wieder überwachsen“,
entgegnete Samson. „Ich erkenne die Stelle hauptsächlich
an dem etwas höher liegenden hufeisenförmigen
Felseinschnitt wieder. Außerdem schimmern einige der
Felsbrocken durchs Unterholz, die von Mister Miles’ Sprengungen
herrühren.“
    „Na schön!“ sagte Bully. „Fahr den Fräser
aus und räume das Gestrüpp weg! Wir werden ja sehen, was
dahinter zum Vorschein kommt.“
    Samson tat, wie ihm geheißen. Der schwenkbare Arm mit dem
scharfen Fräser glitt aus der Bugscheide. Unangenehmes Rütteln
lief durch die Fahrerkuppel, als er sich zu drehen begann. Samson
bediente das Gerät geschickt. Die wirbelnden Stahlmesser fraßen
sich kreischend durch einen Vorhang armdicker Lianen und federnder
Gerten, kehrten zurück, setzten an

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