PR TB 007 Die Zeitspringer
ist Reginald Bull. Schon davon gehört?“
„Schurke!“ schimpfte der Mann und versuchte sich
aufzurichten, was ihm aber nicht gelang. „Ich weiß etwa,
wie Mister Bull aussieht. Du hast nicht die geringste Ähnlichkeit
mit ihm.“ Hinter Bully begann Winston laut zu lachen.
„Was gibt es da zu lachen?“ fuhr Bully ihn erbost an.
„Sir, verzeihen Sie bitte. Wenn Sie einen Spiegel hätten,
würden Sie es wissen. Ihre Haare sind schwarz, und Ihr Gesicht
ist voller Ruß.“
„Verdammt! Daran hatte ich nicht gedacht.“ Bully fuhr
sich über seinen Kopf, auf dessen rote Borsten er so stolz war.
Auf seiner Handfläche blieben nur schwarzversengte Haare zurück.
Zornig zerrte er an der Brusttasche seiner Kombination. Dann hielt er
dem Gefangenen triumphierend die selbstleuchtende Metallplastikfolie
unter die Nase, die ihn als Mr. Reginald
Bull, Staatsmarschall und Stellvertreter des Großadministrators
auswies.
„Oh!“ machte der Gefangene nur. Dann stotterte er
verlegen: „Es tut mir leid, Sir. Aber die ganzen Umstände...“
„Schon gut“, beschwichtigte Bully großzügig.
„Wer sind Sie, was tun Sie hier und wie sieht es auf Draco-neun
aus?“
„Mein Name ist Bullbee. Ich bin der Gouverneur der neuen
Kolonie. Die anderen Fragen lassen sich schlechter beantworten, Sir.
Wir waren auf der Suche nach den Verbrechern, die unsere
Hyperfunkstation beschädigten. Plötzlich befanden wir uns
irgendwo im Nichts. Es war gräßlich, Sir. Wir wurden vor
Schmerz bald wahnsinnig. Dann war alles vorbei. Als wir aufwachten,
öffnete sich eine Tür, und jemand schoß mit einem
Schocker.“
„Das war ich“, grinste Bully schwach. „Im
übrigen sind Sie, wie ich höre, auf ähnliche Art
hierhergeraten wie ich. Haben Sie ein Funkgerät dabei?“
„Ja, natürlich. Locke trug es vorhin noch.“
Bullbee richtete sich schwankend auf.
Bully hatte inzwischen das Funkgerät gefunden und es neben
den Gouverneur gestellt.
„Wie heißt die Ansiedlung?“
„New Perth, Sir.“
„Gut. Dann rufen Sie Ihren Vertreter dort an und bitten
darum, man möge uns sofort abholen. Wir haben nämlich noch
einen Schwerverletzten bei uns.“
„Jawohl, Sir.“
Bullbee schaltete das Funkgerät ein.
*
„Legen Sie auf meinen Empfänger um!“ befahl
Gosber.
Nach einem schwachen Knacken im Gerät erhellte sich der
Bildschirm. Bullbees Gesicht erschien ziemlich deutlich. Weniger
deutlich wirkte das schwarze Antlitz schräg dahinter. Es mußte
sich um einen Kolonisten afrikanischer Abstammung handeln.
„Hier Bullbee“, begann der Gouverneur. „Gott sei
Dank! Bei Ihnen scheint alles in Ordnung zu sein. Wer ist der Fremde
neben... ?“
Weiter kam er nicht.
Die Lippen in dem schwarzen Gesicht öffneten sich.
„Perry!“
Rhodan zuckte zusammen.
„Bully... ? Mein Gott, wie siehst du denn aus?“
Das schwarze Gesicht verzog sich zu einem wehleidigen Grinsen.
„Mich hat der Teufel persönlich geschwärzt, Perry.“
„Wo steckst du?“
„Irgendwo auf dieser Rotgras-Welt. Wir haben Bullbees Leute
entdeckt. Aber es eilt, einer von uns ist schwer verletzt, der
USO-Agent Sharpson.“
„Ich hole euch sofort, Bully. Am besten wird es sein, du
gibst mit deinem Sender Peilzeichen. Wieviel Mann seid ihr?“
„Mit Bullbees Leuten achtzehn.“
„Okay! Bis dann also!“
Rhodan schaltete ab und drehte sich um.
„Ich brauche sofort die fünf Reservehubschrauber,
Gosber. Im übrigen läuft die Aktion weiter wie geplant.“
Gosber starrte Rhodan an.
„Sie sind... der Großadministrator... ?“ würgte
er schließlich hervor.
„Ich kann es nicht bestreiten“, lachte Rhodan. „Aber
wie kommen Sie so plötzlich darauf?“ „Es ist
bekannt, daß der Großadministrator und sein
Stellvertreter sich duzen, Sir. Und ihre Vornamen sind nun einmal
Perry und Bully. Ich bitte vielmals um Verzei...“
„Unsinn!“ wehrte Rhodan ab. „Sie haben sich
vorbildlich verhalten. Ich wollte, jeder Gouverneur hätte einen
solchen Stellvertreter.“ Er seufzte. „Leider drängt
die Zeit.“
„Ich besorge Ihnen sofort die Hubschrauber, Sir!“
versicherte Gosber hastig und eilte aus dem Zimmer.
Rhodan sah nachdenklich auf den Funkempfänger.
Wie kam der Freund plötzlich nach Draco-IX - und, vor allem,
in diese Zeit?
13.
Poschtar versuchte, den davonschwebenden Transmitter einzuholen.
Es gelang ihm nicht.
Zornig starrte er dem kostbaren Gerät nach, wie es dicht an
der Felswand nach oben schwebte. Er hob seinen Strahler, ließ
ihn dann
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