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PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels

PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels

Titel: PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verwandelt werden. Aus diesem zähen Brei, von einer
schützenden Plastikhaut umgeben, sollten sich dann die neuen
Menschen herausschälen. Der gesamte Vorgang dauerte nach der
Berechnung des Zentralgehirns vier Tage.
    Dosierungsdüsen, die Chemikalien einsprühten,
elektrische Ströme bisher unbekannter Wellenlinien und ein
Kobaltreaktor standen bereit, in mühevoller, schweißtreibender
Arbeit von der Technik entwickelt, gebaut und ausprobiert. Zahllose
Tests hatten die Geräte bis an den Rand der Leistungsfähigkeit
gebracht; was jetzt hier stand, war hundertprozentig sicher.
    Am Fuß des Ypsilons war eine Schleuse. Dieser Raum war mit
Tanks, mit seltsamen Rohröffnungen und mit einer neuartigen
atmosphärischen Anlage ausgestattet, die den Druck von zwanzig
Kilogramm auf den Quadratzentimeter erzeugen konnte. Die umgepolten
Antigravplatten
    eines Teils des Schiffes bauten hier drei Erdschweren auf.
Probepackungen der zukünftigen Nahrungsmittel standen bereit.
Ein langer, gläserner Gang, der unter denselben Druckbedingungen
gehalten wurde, führte zu zwei Spezialanzügen, die weder
Sauerstoffbatterien noch Funkgeräte enthielten und deren
Antigravplatten ebenfalls umgeschaltet waren. Mit diesen Anzügen
sollten die ersten Menschen das Beiboot betreten, dessen „normaler"
Pilot sie auf den steinernen Planeten hinunterbringen und dann das
Boot wieder im Hangar landen würde. Auf diese Weise sollte der
Transport in Zweiergruppen stattfinden. - Elva Akihan und Stuart
Rushbrook würden das Schiff als letzte verlassen. Ihre
Umwandlung würde von dem Zentralgehirn gesteuert werden.
    „Ich gäbe etwas darum, wenn ich eine Bordkatze hätte,
um einen Versuch machen zu können", stöhnte Stuart,
der in seinem weißen Plastikanzug die Anlage ein letztes Mal
inspizierte. „Ich vertraue mir selbst nicht hundertprozentig."
    Vierzig Meter und ein Deckniveau von dem noch leeren,
hellerleuchteten Labor entfernt, standen sich Cende und Jared
gegenüber.
    „Mädchen", sagte Jared und rührte sich nicht,
„dieser Moment hat historische Bedeutung. Ich habe dir in den
letzten Stunden einiges über einen Mann mit Namen Jared Coln
erzählt. Gerade jetzt geht Stuart, mein Freund, das letzte Mal
durch seine Anlage. Diese Anlage ist das Ergebnis von eineinhalb
Monaten fieberhafter, aber gewissenhafter Fleißarbeit. Die
Maschinen sind perfekt. Ich habe beschlossen, mich Stuart als erster
Freiwilliger zu stellen - es wird allen anderen einen Teil ihrer
berechtigten Angst nehmen."
    „Du?" flüsterte Cende und griff nach einem Halt.
„Du, Jared?"
    „Ja", sagte der Mathematiker. „Ich. Unterbrich
mich nicht, ich behalte sonst meine Fassung nicht." „Warum
sagst du mir das jetzt?"
    „Ich möchte, daß du mit mir dort oben
hineingehst."
    Plötzlich wehte etwas von dem kalten Atem des blauen
Weltraums dort draußen in den Raum. Das Mädchen wagte
nicht, etwas zu sagen und Jared blickte ihr in die Augen.
    „Erkläre mir das bitte, Jared!" sagte Cende
schließlich.
    Jared schluckte.
    „Wenn wir beide dort hineingehen, so ist es entweder der
Anfang eines neuen Lebens oder das Ende überhaupt. Wenn ich mit
einem Menschen - Stuart ausgenommen - aus diesem Schiff dieses Ende
oder den Anfang erleben möchte, dann mit dir."
    „Mit mir?" Cende verstand immer noch nicht, was Jared
meinte. Sie war zu erschüttert darüber, daß der
beherrschte Mann vor ihr seine persönlichsten Gefühle
ausbreitete.
    „Dieses Ereignis hat etwas Unwiderrufliches", sagte
Jared leise. „Sollten wir das Beiboot betreten und auf der
steinernen Welt landen, dann bilden wir ein Paar. Bisher waren meine
Entschlüsse endgültig; auch dieser wird endgültig
sein. Kommst du mit?"
    „Liebst du mich, Jarry?" fragte sie. Der Mann nickte.
„Ja", sagte er. Cende hob die Augen.
    „Und Venda?"
    „Wir werden Terra nie wiedersehen, Cende. Das ist !
Vergangenheit."
    „Gut", sagte sie einfach. „Ich gehe mit. Aber ich
habe Angst."
    „Ich auch", sagte Jared. „Ich biete den Rest
meiner Beherrschung auf, um nicht zu zittern."
    Sie blieben einen Moment, einen unendlich lang erscheinenden und
doch zu kurzen Augenblick engumschlungen stehen. Dann machten sie
sich auf den Weg, um Stuart ihren Entschluß mitzuteilen.
    Rushbrook war ein ausgezeichneter Mediziner. Er besaß das
Hirn eines Wissenschaftlers, wie ihn die Erde alle halben
Jahrhunderte nur einmal hervorbrachte. Aber hier weigerte sich sein
kühler Verstand konsequent, zu glauben, was Jared in einigen
Worten sagte. In

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