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PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels

PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels

Titel: PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die
Primitivorgane heraus, bereits den Anforderungen des steinernen
Planeten angepaßt.
    Das Neuralrohr entstand; eine röhrenartige Anlage an einer
Wand der Schale, die sich immer mehr in die Länge zog. Die
Funktion des Rückenmarks und der zahllosen Nervenstränge
würde dieselbe bleiben; die Natur der Vorgänge war nach der
chemoelektrischen Seite hin leicht verändert. Die Nerven der
Angepaßten würden schneller arbeiten, auch das Hirn. Wenn
Stuarts Theorie richtig war. Wenn...
    Vier Stunden später:
    Elva löste mit Gewalt ihre Augen von den beiden
Kontrollschirmen. Die Silhouetten, die inmitten leichter
Verzerrungserscheinungen zu sehen waren, glichen auf das genaueste
einem menschlichen Fötus im vierten Monat seiner Entwicklung.
Die Verzerrungen kamen von den metallischen Bestandteilen der
Nährlösung, die in dauernder Bewegung gehalten wurde. Die
Biologin zündete sich eine Zigarette an und betrachtete Stuart,
der wie ein Toter schlief. Es war besser so, denn er brauchte sich
nicht zu sorgen.
    Langsam stieg der Rauch in die Höhe, kräuselte sich und
wurde in die Exhaustoren gezogen. Klickend bewegten sich Relais,
summend arbeiteten die Pumpen. Das Schweigen im Labor hatte etwas
Unirdisches; der ganze Vorgang war einmalig.
    Die riesigen Köpfe der beiden Versuchspersonen schienen
höhnisch zu grinsen. Die Körper waren zusammengekrümmt,
unproportioniert, Säuglingshaft. Nur, daß sich nach Ende
dieser Verwandlung nicht zwei Säuglinge, sondern erwachsene
Menschen aus der Nährlösung erheben würden. Fremde
würden es sein, andere Wesen, die nichts mehr mit ihnen allen im
Schiff gemeinsam hatten außer den Umrissen ihrer Gestalt.
    Wieder war eine Stunde vergangen. Jetzt zeigte die bewegliche
Optik die Kontraktion der einzelnen Zellgruppen zu Gesichtsbezirken.
Die Nase begann sich zusammenzuschienen und ihre spätere Gestalt
anzunehmen, die Augen waren noch unfertige Lappen. Jeder Vorgang
hatte zwei Seiten - er war furchtbar, aber trotzdem erhaben in seiner
vollkommenen Natürlichkeit. Hier wurde die Schöpfung
wiederholt. Die Ohren bildeten sich aus. Weit unter den Abläufen
der Hautschichten entstand das neue Knochengewebe, hart und
widerstandsfähig.
    Acad M'dossi trat ein. Er bemerkte die zusammengesunkene Gestalt
des Mädchens und warf einen schnellen Blick auf die leuchtenden
Kontrollen. Dann hob er die Eingeschlafene auf seine Arme und trug
sie aus dem Labor in ihr Zimmer. Er schloß die Tür und
eilte zurück ins Labor. Er hätte Elva Akihan ablösen
sollen - der Schlaf hatte ihn überholt.
    Bis jetzt war das Experiment erwartungsgemäß verlaufen.
Aber niemand konnte mit unumstößlicher Bestimmtheit sagen,
ob es mit vollem Erfolg abgeschlossen werden konnte.
    Die Muskeln.
    Sie würden zäher und kräftiger ausfallen, ohne
größer zu werden als vorher. Nur die Zellwände und
die Anlage der Fibrillen waren - laut Plan - stärker und
trotzdem beweglicher. Die Imingruppe des verhärteten Eiweißes
verursachte diese Umbildungen. Ein besonderes Kapitel war die Lunge.
Die Anlage der Zellen, die Alveolen und Bronchien bilden würde,
war einer Beeinflussung unterworfen worden. Bei der Reifung der
Fetalkörper würde eine Ventilklappe entstehen, ähnlich
der des Herzens. Dieses Ventil würde zustandebringen, daß
in den Lungen der Austausch von Ammoniak gegen Stickstoff aus dem
Novohaema stattfand. Ein hoher Druck von über zwanzig
    Atmosphären war dazu notwendig, und eine Körpertemperatur
von fünfundvierzig Grad über Null war das Ergebnis der
Umwandlung.
    „Jetzt haben sich die Blutgefäße geschlossen und
beginnen, ein System zu bilden, analog dem unserer Körper",
murmelte Acad und machte eine entsprechende Eintragung im Protokoll.
    Dieses neue System würde, von einem Dauermuskelpaket
angetrieben, durch den gesamten Körper ziehen. Wie das
Kreislaufsystem des Menschen zerfiel es in einen arteriellen und
venösen Trakt. Das Novohaema nahm in der Lunge Stickstoff auf,
wurde von dem pumpenden Herz angezogen und weitergeleitet in die
Aorta, versorgte von dort die Leber, den gesamten Darmtrakt und
sämtliche Zellen des gesamten Körpers, in immer feineren
Gefäßen versickernd. Vom Magen, der eine neuartige Nahrung
verarbeiten mußte, führte die Pfortader in die Leber; dort
mischten sich die Nährstoffe in das Stickstoff reiche Blut oder
wurden gespeichert.
    Aufgeladen mit Ammoniak, das sich im Körper als Abfallprodukt
bildete, wurde das Novohaema durch das Kanalsystem unzähliger
Venen in die

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