Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 009 Invasion Der Puppen

PR TB 009 Invasion Der Puppen

Titel: PR TB 009 Invasion Der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Teufelsding
befreit. Prüfend dehnte er seinen Körper. Die Fesseln
schnitten tief ins Fleisch. Er merkte, daß jeder Fluchtversuch
sinnlos war. Irgendwann mußte Borghese zurückkehren. Der
Knebel, den sie ihm in den Mund geschoben hatten, ließ sich
nicht hinausstoßen. Sein modriger Geschmack rief Ekel in
Steller hervor.
    Er schaute sich in dem verwahrlosten Zimmer um. Als er aus dem
Fenster blickte, erkannte er die Mauer seiner Fabrikhalle. Das
bedeutete, daß man ihn in Folleys Haus gebracht hatte. Steller
nahm an, daß dies das Hauptquartier der Widerstandsbewegung
war. Er fragte sich, wieviel Männer Borghese noch unterstützten.
Mit dem Jungen allein hatte er keine Chance.
    Steller dachte an seine Frau. Er hatte ihr eine Puppe vom
Raumhafen mitgebracht. Er war sicher, daß sie sich jetzt keine
Sorgen um ihn machte, denn ihre Gedanken gehörten nicht mehr ihr
selbst. Stellers Erinnerung an die furchtbaren Stunden mit der Puppe
wurde wach. Sobald er das vermeintliche Spielzeug zum erstenmal
berührt hatte, war er nicht länger Herr seines Willens
gewesen. Etwas anderes hatte die Kontrolle über seinen Willen
übernommen. Sein Ego wurde in den Hintergrund gedrängt, wo
es wie ein unbeteiligter Zuschauer alle Vorgänge verfolgt hatte.
Steller fragte sich, warum er nicht wahnsinnig geworden war.
Vielleicht war er doch nicht ein so großer Schwächling,
wie er immer geglaubt hatte.
    Was waren diese Puppen?
    Steller wußte, daß er keine seiner unzähligen
Fragen beantworten konnte. Irgend etwas Schreckliches war auf
Quentins Planet geschehen. Steller ahnte, daß dies erst der
Anfang war. Noch etwas fiel ihm ein: Die Puppe, die ihn beherrscht
hatte, schien kein Einzellebewesen zu sein. Steller hatte unbewußt
gefühlt, daß sie sich willig in irgendeinen größeren
Rahmen eingefügt hatte. In Steller wurde die Erinnerung an einen
gewaltigen Plan wach, aber er wußte nichts Genaues mehr.
    Vielleicht wollte er es auch nicht mehr wissen, denn die
vergangenen Ereignisse waren so schrecklich, daß Steller allein
bei dem Gedanken an die Eindringlinge zu zittern begann.
    Ein schleifendes Geräusch ließ ihn zusammenfahren. Er
verdrehte den Kopf, konnte aber nichts sehen.
    Von der Tür, es kam von der Tür.
    Mit aufgerissenen Augen starrte Steller in diese Richtung. Die
Angst ließ ihn frösteln. Doch er sah nichts. Er war allein
im Zimmer. Erleichtert atmete er auf. Er war einer Täuschung zum
Opfer gefallen. Bei der Anspannung, unter der er stand, war das auch
kein Wunder.
    Da drang das Geräusch wieder an sein Gehör. Diesmal war
kein Irrtum möglich. Etwas kroch durch das Zimmer. Als Steller
wieder zur Tür blickte, sah er, was das Schleifen verursachte.
    Über den Boden hinweg kam eine Puppe von der Tür aus auf
ihn zu. Stellers Augen quollen fast aus den Höhlen. Sein
Herzschlag drohte auszusetzen. Er wollte schreien, aber der Knebel
erstickte jeden Ton. Seine Adern schwollen vor Anstrengung an. Er
würgte und hustete, doch Borgheses Knebel hielt.
    Die Puppe bewegte sich ruckartig vorwärts. Sie kroch nicht
gleichmäßig, sondern hielt nach jeder zurückgelegten
Strecke einen Augenblick an, um sich dann mit einem Ruck nach vorn zu
    schleudern. Sie lief auf zwei weißen Fingern, die aus ihren
Augenhöhlen ragten. Scheinbar mühelos zog sie den übrigen
Körper nach.
    Über das Ziel der Puppe hatte Steller keine Zweifel.
    Sie kam direkt auf ihn zu!
    Verzweifelt kämpfte der Kolonist gegen die Fesseln an, aber
je mehr er sich gegen die Umklammerung wehrte, desto enger umschlang
ihn die Schnur. Er konnte sich nicht befreien. Ununterbrochen mußte
er auf die herankommende Puppe starren. Es war ihm unmöglich,
seine Augen abzuwenden.
    Das Wissen, daß er nichts gegen das Unheil, das auf ihn
zugekrochen kam, ausrichten konnte, trieb Steller an den Rand des
Wahnsinns. Sobald ihn die Puppe berührte, würde er wieder
ihr hilfloses Werkzeug sein. Ohne sich dessen bewußt zu werden,
würde er willig alle Befehle ausführen.
    In seiner Verzweiflung begann er Borghese Vorwürfe zu machen.
Warum hatte ihn der Einsiedler allein hier zurück gelassen?
Hätte er nicht wenigstens den Jungen bei ihm lassen können?
    Steller krümmte sich. Der Stuhl, auf dem er festgebunden war,
wackelte etwas. Die Puppe war noch zwei Meter von ihm entfernt. Jeder
Ruck brachte sie zehn Zentimeter näher. Steller versuchte, den
Stuhl umzukippen. Wenn es ihm gelang, sich über die Puppe zu
werfen, konnte er sie vielleicht zerquetschen.
    Steller holte tief

Weitere Kostenlose Bücher