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PR TB 010 Die Goldenen Menschen

PR TB 010 Die Goldenen Menschen

Titel: PR TB 010 Die Goldenen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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andere
Lebensformen und die Bezirke der Umgebung kennenzulernen.
    Axhalaisom kannte die Grenzen seiner Schnelligkeit nicht. Er war
sich bewußt, ungeheure Entfernungen in kaum mehr feststellbaren
Abläufen zu überwinden. Aber in einem Universum, dessen
Grenzen noch nicht bekannt waren, wurde auch die schnellste
Geschwindigkeit zu einem Schleichen, wenn sich die Entfernungen
ausdehnten. Die Gigantomanie der Schöpfung riß für
einen Moment auf und offenbarte ihre gesamte Unendlichkeit. Jedes
Wesen war in diesem Meer nur Plankton; auf keinen Fall mehr.
    Und auf einer seiner ausgedehnten Reisen war Axhalaisom
schließlich an den Rand des Spiralnebels gekommen. Hier, vor
den blauen Nebeln der dichtstehenden Sterne der Spiralarme, schwebte
ein Torso, ein leeres Schiff ohne Leben und Besitzer. Ein Metall mit
der Zahl 184 war darin enthalten: Wolfram. Die Atome dieses Metalls
bildeten für Axhalaisom das, was die terranische Wissenschaft
als Vitamine bezeichnete; Stoffe, die nicht unmittelbar der
Existemerhaltung dienten, aber von ungeheurer Wichtigkeit für
den mächtigen Organismus des Tetraeders waren.
    Kein Leben - kein Besitzer - keine Anfrage, ob es verwendet werden
durfte - keine Probleme.
    Axhalaisom hatte begonnen, die Wolframatome in sich aufzunehmen.
    Dann hatte er die Geräusche wahrgenommen und geschlossen, daß
dieses Metallwrack tatsächlich belebt war.
    Die Ethik Axhalaisoms hatte keinen anderen Weg offengelassen als
den, den Besitzer dieses Schiffes um die Erlaubnis zu fragen. Die
Atome waren in großer Zahl vorhanden; sie würden
Jahrhunderte reichen.
    So kam Axhalaisom ins Schiff...
    *
    Die intelligente Beschäftigung mit wichtigen Dingen war nur
dann möglich, wenn der Nebel eine gewisse Konzentration erreicht
hatte. Als diffuser Schleier schlief Axhalaisom sozusagen, und
während er schlief, konnte er Nahrung aufnehmen. Die Schläge
des Mutternschlüssels hatten ihn aufgeweckt.
    „Ich danke dir für deinen Bericht. Mein Leben kennst
du, und auch das Schicksal meiner Freunde. Ich befinde mich im
Schiff, weil ich die Richtigkeit meiner Rechnungen prüfen
wollte. Und wir haben unten auf Chromund kein Elektronengehirn",
sagte Jared seinem Partner.
    Der Nebel kannte diesen technischen Begriff noch nicht.
    „Ein Elektronengehirn - das ist die maschinelle Ausgabe
einer Intelligenz, die sämtliche Fragen nach ihrem logischen
Aufbau absucht, speichert, die eingegangenen Impulse nach dem Muster
der bereits vorhandenen Kenntnisse prüft und mit ihnen
vergleicht, und dann antwortet, ob die Fragen oder Vermutungen
richtig sind, notfalls das richtige Ergebnis auswirft. Hier ist diese
Maschine."
    Der Nebel verstand.
    „Ich verstand den Vergleich von Wolfram und den terranischen
Vitaminen. Ist es so, daß du dieses Metall sehr notwendig
brauchst?" ordnete Jared seine Gedanken zu einer Fragestellung.
    Der Nebel erklärte ihm, was er mit dem Wolfram bezweckte, und
daß dieser Stoff sehr
    selten war. Und wenn Axhalaisom Wolframatome aufspürte, dann
waren sie meistens im Besitz von anderen Lebewesen. Die Ethik verbot
in diesen Fällen, sich das Wolfram anzueignen. Also litt
Axhalaisom stets unter einem Mangel an diesen Spurenstoffen.
    „Das bedeutet, daß du mich fragen mußt, ob ich
dir die Zerstörung der Hülle gestatte - was praktisch auf
das gleiche herauskommt?" fragte Jared den Nebel.
    So war es. Aus der Dringlichkeit der Gedanken konnte Jared
entnehmen, daß Axhalaisom sehr viel daran lag, sich der
Wolframatome bemächtigen zu dürfen. Es stellte für das
Nebelwesen eine Lebensnotwendigkeit dar.
    „Nun bedeutet die Tatsache, daß Wolfram ein
wesentlicher Bestandteil der äußeren Schiffshülle
ist, daß du dieses Metall zerstörst. Das ist
gleichbedeutend mit der völligen Zerstörung des Schiffes,
denn wenn das Vakuum des Weltraums eintritt, sind sämtliche
Maschinen und Geräte binnen kurzer Zeit restlos unbrauchbar. Du
erkennst den Wert dieses Schiffes für die Kolonie und deren
Mitglieder?"
    Das Wesen akzeptierte die Einschränkungen. Deutlich konnte
Jared spüren, wie der Hunger nach den Atomen des seltenen
Metalls Axhalaisom quälte. Jared wußte, zu welchen
Verzweiflungsschritten ein Wesen durch Verlangen nach Nahrung
getrieben werden konnte.
    „Könntest du - vorausgesetzt, ich gebe dir die Daten
und Entfernungen an - die Erde aus der Vielzahl der Planeten
herausfinden?" fragte der Mathematiker.
    Axhalaisom bejahte. Er brauchte nur die Koordinaten und die
Grundlagen des Bezugssystems, auf dem diese

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