PR TB 011 Im Zentrum Der Galaxis
gelandet
ist, gehen wir nach oben."
Gucky gab keine Antwort. Er war damit beschäftigt, eine
schwere Tür zu öffnen. Er hätte auch einfach durch die
Tür hindurch teleportieren können, aber es war ihm zu
riskant.
Niemand wußte, was hinter der Tür war.
Telekinetisch tastete er die elektronischen Schlösser ab, bis
er die Leitungen und Kontakte kannte. Dann griff er zu. Langsam
öffnete sich die Tür. Ein furchtbarer Gestank schlug den
beiden Entdeckern entgegen. Entsetzt wichen sie zurück. Guk-ky
schloß schnellstens die Tür.
"Da hast du deine Lebensmittel", sagte Homunk. Gucky
verzog das Gesicht. "Wette verloren", konstatierte er.
"Wenn du Bully nichts sagst, kann ich meine Rüben
behalten."
"Du hast nicht mit Bully, sondern mit mir gewettet. Dein
Glück, daß du verloren hast, sonst bekäme ich seine
Haare. Aber du kannst die Rüben behalten. Eins verstehe ich
trotzdem nicht: Wenn schon die Lebensmittel verdarben, dann geschah
das vor Jahrtausenden. Es müßte keine Spur mehr von ihnen
vorhanden sein, auch kein Geruch. Die Entlüftung hier unten
funktioniert einwandfrei."
Ehe Gucky antworten konnte, hörten sie die Schritte.
Homunk reagierte sofort. Er nahm Gucky am Ärmel und zog ihn
in eine Nische neben einem Schrank. Sie duckten sich. Die Schritte
kamen näher. Sie waren hart und gleichmäßig, aber
auch etwas schleppend, so, als sei der Unbekannte das Gehen nicht
mehr gewo hnt.
Die Tür öffnete sich, und ein Roboter betrat den Raum.
Er blieb stehen, als er das bereits von der Decke herabstrahlende
Licht bemerkte.
Er war breit und wuchtig gebaut, mit einem kleinen Bildschirm auf
der Brust, der jetzt aufleuchtete. Die bekannten Symbole erschienen
darauf in schneller Folge.
Homunk nickte Gucky beruhigt zu und kam aus seinem Versteck
hervor. Er ignorierte den Roboter und ging zur Symbolschirmkontrolle.
"Keine Sorge, Gucky", sagte er. "Ein Arbeiter oder
Diener. Mal sehen, was er will."
Die nun folgende Unterhaltung flimmerte völlig lautlos über
die beiden Schirme. Es waren die gleichen Symbole, die auch von den
großen Robotgehirnen verwendet wurden.
"Ich erwarte die Befehle meines Herrn", sagte der
Roboter.
Homunks Gehirn arbeitete schneller als jedes menschliche Gehirn.
Aus den gegebenen Tatsachen und der Frage des Roboters zog es
Schlüsse, für die ein Mensch mehr Zeit und Fakten benötigt
hätte. Homunk aber wußte sofort, daß er einem
Roboter gegenüberstand, der jeden Kontakt mit den längst
selbständigen Robotgehirnen verloren hatte. Wahrscheinlich besaß
er auch kein Zeitgefühl. Jedenfalls hielt er Homunk für
einen Galaktier.
"Bereite das Bad vor und bringe mir zu essen", sagte
Homunk. Ehe der Robot gehen konnte, fügte er schnell hinzu: "Und
etwas zu trinken."
An der Tür leuchtete der Symbolschirm des Dieners noch einmal
auf: "Wünscht mein Herr vor oder nach dem Bad zu essen?"
"Vorher, natürlich."
Der Roboter verschwand. Gucky kam aus seinem Versteck. Schnell
erklärte ihm Homunk, was "gesprochen" worden war.
Guckys Augen drückten Verwunderung aus.
"Wie ist das möglich? Warum ist er nicht erstaunt, daß
du hier bist? Er kann doch nicht annehmen, daß du ein paar
Jahrtausende geschlafen hast..."
"Es weiß es nicht, Gucky. Ich nehme an, die Verbindung
zur Oberfläche ging damals allmählich verloren. Die
Galaktier überließen den Robotern ihre Welt, das hat Harno
schon behauptet. Sie blieben mit ihren mechanischen Dienern hier
unten. Als sie schließlich ausstarben, blieben die Diener. Für
sie war nichts mehr zu tun, und wie immer bei größeren
Arbeitspausen desaktivierten sie sich. Die inzwischen verstrichene
Zeit ist ohne Bedeutung für sie. Ob eine Nacht oder fünftausend
Jahre - es spielt keine Rolle. Für den Roboter sind nur wenige
Stunden vergangen, seit er das letzte Mal einen Galaktier sah. Er
hält mich für einen solchen. Der Beweis, wie humanoid sie
gewesen sind."
"Trotzdem verstehe ich das nicht. Sein Gehirn arbeitet doch
folgerichtig und funktioniert einwandfrei. Warum sollte er nicht
wissen, was inzwischen auf der Oberfläche geschah? Er muß
doch über die Veränderung unterrichtet sein."
"Sagtest du nicht einmal, diese Roboter hätten
Rassenvorurteile?" Homunk lächelte. "Du ahntest
wahrscheinlich nicht, wie recht du hattest. Zwis chen den
Befehlsrobotern der Oberfläche und den stummen Dienern der
Unterwelt bestand schon damals ein gewaltiger, soziologischer
Unterschied, der Ursache der jetzigen Situation sein dürfte. Die
Roboter der Oberfläche
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