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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Gebrauch
des Feuers - denn von selbst konnten die Isaner trotz des vergangenen
Atomkrieges nicht allen Gebrauch technischer Dinge und den Gebrauch
des Feuers verlernt haben.
    Den einzigen Schluß, den Marshall nach logischem Denken
darauf fand, hätte er am liebsten weit von sich gewiesen, denn
wenn er zutraf, würde er gleichzeitig das Versagen der
Expedition bedeuten: Die Unbekannten befanden sich selbst auf einer
so niedrigen Stufe technischer Entwicklung, daß sie technische
Dinge und Feuer zu fürchten hatten!
    Einzig und allein die paramechanische Gabe des Gegners bedingte
seine Erfolge - und hatte die Terraner getäuscht. Vielleicht
hielten sie den Feind grundlos für überlegen, dann wäre
alle Vorsicht und alles Zögern falsch gewesen, und Bully hätte
bedenkenlos die Waffen der NAGASAKI einsetzen können. Und hier
lag der Haken.
    Denn gegen wen sollte man kämpfen, auf wen sollte man
schießen oder Bomben abwerfen... ? Ganz in seine unerfreulichen
Gedanken versunken, merkte Marshall es erst ziemlich spät, daß
der Gesang der Dorfleute verstummt war. Er wandte mühsam den
Kopf und sah die Isaner alle in eine bestimmte Richtung starren. Es
war still wie in einer Friedhofskapelle.
    Marshall runzelte die Stirn. Was hatte das zu bedeuten? Kamen die
Unbekannten jetzt vielleicht doch, um die Zeremonie einzuleiten? Er
tastete sich in das Gehirn eines Isaners und fand Staunen, Bestürzung
- und plötzlich irrsinnige Furcht.
    Schreiend wich der Haufen der Dorfleute zurück, einige
stürzten zu Boden, die anderen fielen darüber. Dann warfen
sich auch die bisher Stehengebliebenen hin.
    Marshall hatte den Eindruck eines vorüberhuschenden,
flammenden Irrwischs, aber nur für den Bruchteil einer Sekunde.
Dann hüllte ihn furchterregendes Getöse ein. Er sah
irgendwelche Gegenstände durch die Luft wirbeln, eine Hütte
löste sich auf und fegte über ihn hinweg. Der Luftdruck
preßte ihm die Luft aus den Lungen.
    Als er wieder zu sich kam - er glaubte, nur Sekunden bewußtlos
gewesen zu sein - hörte er vielstimmiges Jammern, sonst nichts.
Ganz in der Nähe rauschte und knatterte plötzlich etwas;
beißender Gestank zwang Marshall zum Husten. Aus tränenden
Augen sah er hinter dem Dorf eine lodernde Fackel zum Himmel steigen,
von schwarzen Qualmwolken durchsetzt, die im Steppenwind zerrissen
und zum Dorf hintrieben.
    Jählings begriff er.
    Der grellglühende Irrwisch war keiner der unbekannten Gegner
gewesen, sondern die ionisierte Atmosphäre rings um den
energetischen Schutzschirm eines schnell und tief fliegenden
Raumschiffs - oder auch eines abstürzenden Raumschiffs.
    Die über hundert Meter hoch brausenden Flammen schienen auf
die letztere Möglichkeit hinzuweisen. Er konnte, während er
bewußtlos gelegen hatte, den Aufprall überhört haben.
Das bedeute nichts anderes, als daß man von der NAGASAKI ein
Erkundungsboot ausgeschickt hatte und daß dieses Boot von dem
Unbekannten zum Absturz gebracht worden war.
    John Marshall vergaß die Angst vor den Qualen des Ritus. Mit
heißem Schreck dachte er an die Möglichkeit, daß
Bully selbst in dem Boot oder dem Raumjäger gewesen sein könne,
und daß er jetzt vielleicht in den Flammen umkäme.
    Er wälzte den Telekom in den Zwischenraum zwischen Lippen und
Zähnen und begann, nach Bully zu rufen.
    Eine Weile erhielt er keine Antwort. Schon fürchtete er, das
Gerät könne nicht funktionieren, als undeutlich,
wahrscheinlich nur durch den Kieferknochen zum Gehör geleitet,
eine Stimme ertönte.
    Die Stimme Reginald Bulls.
    Bully hatte seinen Ruf empfangen.
    *
    Gucky kam wieder zu sich, als kräftige Fäuste ihn
aufhoben und ins Gras setzten.
    Verwundert blickte er in Thervanogs weitaufgerissene Augen. Nur
allmählich kehrte die Erinnerung an den Feuerball, die glühende
Hitze und den mörderischen Luftdruck zurück. Er preßte
die Pfoten gegen die Brust und versuchte, durch ruhiges Atem sein wie
wild schlagendes Herz zu beruhigen. Viel zu früh hatte er sein
Krankenlager verlassen. Das rächte sich nun. Aber Gucky wäre
nicht er selbst gewesen, wenn er das zugegeben hätte.
    „Wie geht es dir?“ fragte Thervanog besorgt.
    „Ausgezeichnet, mein Freund.“ Gucky keuchte. Dennoch
ließ er sekundenlang seinen Nagezahn sehen, normalerweise ein
Zeichen seiner guten Laune, jetzt nur Ausdruck seiner verzweifelten
Bemühungen, den Isanern seine Schwäche nicht merken zu
lassen.
    Aber der Nagezahn verschwand sofort wieder, als Gucky ein Büschel
hellgrauer Haare zwischen

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