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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein, und während ein grausamer
Hieb ihn nach vorn stieß, zog er die Maschine allmählich
nach oben, so daß sie in einen flachen Sturz überging.
    Es war ein Wunder, daß der Raumjäger alle diese
Belastungen heil überstand. Aber für solche verwegenen
Manöver war er einst von den Arkoniden konstruiert und von
terranischen Wissenschaftlern, Technikern und Piloten verbessert
worden. Eigentlich glich die Maschine eher einem bemannten
Raumtorpedo denn einem Fahrzeug. Sie bestand nur aus einer
langgestreckten, torpedoförmigen Zelle, die außer der
engen Pilotenkanzel noch starke Triebwerke und Hilfsaggregate barg.
Ihr Zweck bestand in schneller Erkundung und im Austeilen
überraschender Vernichtungsschläge. Für diesen Zweck
führte der Jäger eine einzige, aber relativ überschwere
Impulskanone mit. Selbstverständlich konnten unter die mehr
angedeuteten als wirklich vorhandenen Tragflächenstummel auch
Raketen oder Fusionsbomben gehängt werden, doch darauf hatte
Bully diesmal verzichtet.
    Er konnte nicht dort, wo er die eigenen Leute vermutete, mit
Atomwaffen arbeiten. Der Flug diente lediglich der Sondierung der
Lage auf Isan. Da Bully mit der Anwesenheit eines technisch
mindestens gleichwertigen Gegners rechnete, war ein Einsatz der
NAGASAKI ausgeschlossen, bevor nicht alle Stärken und Schwächen
des Gegners ausgekundschaftet waren. Ein großes Schiff wäre
zu schwerfällig und gleichzeitig ein zu großes Ziel
gewesen. Typisch für Bullys Mentalität war es, sich die
schwerste Aufgabe für den gefährlichsten Augenblick
aufzuheben, für den Augenblick nämlich, in dem der Feind
längst gewarnt war und Zeit gefunden hatte, Gegenmaßnahmen
zu treffen. Bully handelte jedoch nicht unüberlegt. Er wußte
sich in die Lage des Gegners zu versetzen, und da dessen bisheriges
Handeln einer humanoiden Logik nicht entbehrte, würde er sicher
versuchen, die Aktionen des Raumjägers durch logische
Berechnungen vorauszubestimmen.
    Keinesfalls würde jemand annehmen, daß die Maschine
zweimal ein und dasselbe Gebiet des Planeten überflog. Gerade
das hatte Bully vor. Während der Raumjäger, immer noch mit
irrsinniger Geschwindigkeit, den alten Bunker Fenomat überflog,
schaltete Bully die automatisch arbeitenden Kameras ein. Eine
Direktbeobachtung hielt selbst er für unmöglich. Mit 500
Kilometern pro Sekunde raste Bully in nur 100 Metern Höhe über
die Oberfläche von Fenomat dahin. Unter sich sah er nur
verzerrte, verwischte Streifen. Nur die genaue Kenntnis der
Oberflächenformationen ermöglichte den verrückten
Tiefflug überhaupt. Leicht hätte sonst der Raumjäger
an dem Hang eines Gebirges zerschellen können.
    Nach kurzer Zeit tauchte die Maschine in die rötliche
Nachtseite des Planeten ein. Wilan schien so nahe über der
Oberfläche zu hängen, daß Bully Platzangst bekam. Die
gewaltige, von eruptiven Ausbrüchen gleich pulsierenden
Pockennarben bedeckte Kugel wirkte etwa fünfzehnmal so groß
wie der Vollmond am irdischen Nachthimmel. Ihr Abstand glich jedoch
ungefähr dem des Mars von der Erde. Hätte Wilan statt
seines kaum wärmenden düsterroten Lichtes das gleiche Licht
und die gleiche Energie wie Sol ausgestrahlt, Isan wäre eine
tote Gluthölle gleich dem Merkur gewesen.
    Bullys Handflächen wurden feucht vor Erregung. Bisher hatte
der unbekannte Gegner ihn nicht belästigt. Aber das konnte sich
von einem Augenblick zum anderen ändern. An soviel Glück,
völlig unbehelligt in ein Wespennest greifen zu können,
mochte Bully nicht glauben. In dieser Beziehung war er Pessimist.
    Allmählich aber gelangte er zu der Überzeugung, daß
der winzige Raumjäger dem Gegner nicht wichtig genug war. Bully
ergrimmte darüber, obwohl er hätte froh sein sollen. Jedoch
er fürchtete, daß dort, wo kein Widerstand geleistet
wurde, auch nichts zu beobachten war.
    Der Kurs des Raumjägers glich einer um den Planeten
gewickelten Spirale. Nachdem Bully Isan viermal umkreist hatte,
jedesmal auf einer anderen Bahn, verließ er die Spirale und
schoß, seine alten Flugbahnen der Reihe nach schneidend, auf
sein Hauptziel zu: das Dorf Hulkinog bei den alten Bunkern Sallon und
Fenomat.
    Das bisherige Schweigen des Gegners hatte ihn etwas von seinem
Mißtrauen ablegen lassen. Aus diesem Grunde steuerte er
langsamer auf Hulkinog zu.
    Im nächsten Augenblick griff er mit beiden Händen in die
Steuerung. Ganz mechanisch hatte er gehandelt, bevor sein Verstand
begriffen hatte, daß die Rauchwölkchen vor ihm keine
Bedrohung

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