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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte er langsam und
ziemlich leise, so daß es Nicoline kaum verstand: „Wer
oder was schützt mich davor, die nächsten zehn Jahre
ebenfalls auf diese Weise zu verbringen - wer versucht, einem
Granitblock oder einer Maschine Leben zu verleihen... ich weiß,
der Ausspruch ist einigermaßen kitschig, aber er stimmt auf
seine Weise.“
    „Ein Ballon, der nicht steigen wollte, warf Ballast ab - und
er flog bis in die Wolken.“ „Rilke?“ fragte Toni.
    „Nein - Terjesen. Praxis des Alltags. Bringen Sie mich nach
Haus?“
    „Mit dem größten Vergnügen. Zu Fuß?“
„Bei Ihrem Geld - nur mit einem Wagen. Roter Sportwagen,
Dreilitermaschine?“
    „Stimmt. Veraltet, aber mit großem Snop-appeal. Kommen
Sie... zahlen, bitte, ja?“ Nicoline legte einen Schein auf die
Theke. „Zusammen“, sagte sie zu dem Mischling, der sie
freundlich anlächelte. Und zu Toni: „Nicht jeder Mensch
schielt nach Ihrem Geld, Mister.“
    „Sie verwirren mich“, sagte Toni, und er lächelte
nicht mehr. „Das ist neu und sehr anstrengend. Ich versuche...“
    Sie lächelte ihn an, und ihre grauen Augen zeigten kleine,
grüne Lichter.
    „Versuchen Sie es nicht. Versuchen Sie lieber, weniger zu
denken. Hirn ist hinderlich, nicht immer, aber bei bestimmten
Gelegenheiten.“
    „Verdammt“, sagte Toni und schwieg.
    Sie gingen sehr langsam über die weite, jetzt etwas weniger
bevölkerte Hochstraße und über
    die langen, weißen Treppen. Immer noch lief das Mädchen
hinter dem dummen Spaniel her und rief: „Sugar, komm sofort
her!“ Die Fontänen sprühten laut und lustig in die
Luft und brachten einen Geruch nach frischem Wasser mit sich;
versteckte Scheinwerfer machten das Wasser zu Kaskaden funkelnder
Diamanten. Nicoline hängte sich bei Anthony ein, und er fühlte
sich wie ein Junge, der für etwas belohnt werden sollte, für
das er eigentlich Strafe erwartete.
    „Wo ist der Wagen des reichen Prinzen?“ fragte das
Mädchen.
    „Er verbirgt sich inmitten einer Schar anderer Vehikel auf
einem Parkplatz, der noch dreihundert Meter entfernt ist. Soll der
Prinz die Märchenprinzessin tragen; hat sie Blasen an den
Füßchen?“ fragte Toni, ohne sie anzusehen.
    „Pah!“ sagte sie.
    „Wo befindet sich das Märchenschloß?“
fragte Toni.
    „Neben meiner Praxis“, sagte Nicoline.
    „Und wo ist die Praxis?“ fragte Anthony wieder.
    „Stadtrand. Malura Art Museum.“
    Toni half ihr in den Sitz hinein, ging dann um den Wagen herum und
setzte sich ebenfalls. Er startete die Maschine, wendete vorsichtig
und steuerte auf die breite Straße hinaus.
    „Sollen die Pferde der Kutsche galoppieren oder im Schritt
gehen?“ fragte er, die Hand auf dem Schalthebel, „Galopp!“
    Der Wagen schoß die Straße entlang, unterfuhr einen
Viadukt, raste durch einen Tunnel und kam über eine Schleife bis
an das Ufer des Sees, der vor Brasilia lag. Die breite Uferstraße
war fast leer, und Anthony fuhr den Wagen fast aus. Seine
ungeschützten Augen tränten, und das lange Haar das
Mädchens flatterte waagrecht im Fahrtwind.
    „Langsamer!“ schrie Nicoline. „Angst bekommen?“
    „Nein - es schadet meiner Frisur.“
    Mit gedrosselter Maschine glitt der rote Wagen fast lautlos die
Straße entlang, immer dem Licht der vier Scheinwerfer nach. In
dieser Zeit war ein solcher Wagen ein Anachronismus, aber einige
junge Männer konnten sich diese Relikte aus einem versunkenen
Zeitalter leisten, und niemand hinderte sie daran.
    Eine Viertelstunde verging.
    Der Wagen hielt an, als Nicoline die Hand auf Tonis Arm legte.
    „Hier wohne ich.“
    Toni sah an der glatten Fassade des Museums hoch; Glas, Beton und
Stahl in sämtlichen Erscheinungsformen waren die Bauelemente.
Zwei Eingänge führten auf die Straße hinaus, einer
für die Hausbewohner und der andere in die Vorhalle des Museums.
    „Ich hoffe, Sie finden es nicht unmoralisch, wenn ich Sie
einlade, auf irgend etwas, Kaffee, Whisky, Tee oder Orangensaft?“
fragte Nicoline.
    „Ich finde es nicht unmoralisch“, antwortete Toni und
zog den Schlüssel aus dem Zündschloß. Er stieg aus,
ging um den Wagen herum und half dem Mädchen aus dem
Schalensitz.
    Der Lift kam.
    Sie drückte das oberste Stockwerk; es war das fünfzehnte.
Dann klangen ihre Absätze auf dem Bodenbelag. Unwillkürlich
dachte Toni an einen Hammer, der lange Nägel in das Holz eines
Sarges trieb. Er schüttelte den Kopf und ging etwas schneller.
Nicoline preßte ihre Daumen an eine gewisse Stelle des
Türrahmens, und die Tür glitt

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