Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Tiere
aufsprangen, Vohmai mit glühenden Augen musterten und dann in
rasenden Fluchten durch das Dickicht hetzten. Eine dumpfe Fülle
kurzlebigen Pflanzenwuchses empfing die zerschrammten Stiefeln des
Mannes: Tigerbambus, Kakteen und Sandlilien. Ein großer Vogel
schwirrte durch die oberen Äste der Riesenbäume.
    Während Aola Vohmai durch den knisternden und von nächtlichem
Leben erfüllten Urwald vordrang, überlegte er die einzelnen
Teile seines Auftrages.
    Die Schuld trugen die unaufhörlichen Auseinandersetzungen des
Imperiums mit seinen Gegnern.
    Während der Raum von den mächtigen Schlachtschiffen
durchpflügt wurde, trauten sich weder Springer noch andere,
terranische Handelsschiffe nach Dongsoni. Sie würden sich
unnötig in Gefahr begeben. Und die Siedlerkultur, die mit viel
Schweiß und Arbeit aufgebaut worden war, ging in der
degenerierten Stammeskultur der wenigen Akonenvölker auf. Jetzt
lebte eine Million Menschen auf Dongsoni. Sie wurden beherrscht von
einem Autokraten und dessen Truppe; Männern mit schweren Waffen
und rauhen Umgangsformen. Diese Gruppe fuhr in Schiffen die
Urwaldströme hinauf, trieb die Steuern ein und veranlaßte,
daß die kostbaren Felle, die gefällten Dunkelholzbäume
und die Edelsteinsäcke abgeliefert wurden.
    In der Residenz, nicht weit von Limbari entfernt, stapelten sich
ungeheure Reichtümer. Milliardenwerte lagerten dort - nutzlos.
Der Autokrat und seine Leute lebten gut, während die verstreuten
Siedlungen teilweise um ihr Leben rangen. Und dazu kamen noch die
Einflüsse der Witterung; sie schufen eine Zone, in der die
Faulheit und die Lethargie gediehen wie wuchernde Lianen.
    Der grelle Strahl des Scheinwerfers leuchtete einige Sekunden lang
auf und riß die Einzelheiten des kaum erkennbaren Urwaldpfades
aus der Finsternis. Zwischen den Bäumen tat sich eine Lichtung
auf, und Aola schickte den Lichtfinger hinüber, schwenkte herum
und... Zwei Männer standen im Schatten einer Mauer, deren oberer
Rand wie die Zinnen einer alten Festung abgebröckelt und von
langen, weißen Salpeterspuren verunziert war; die großen
Vögel des Waldes nisteten auf dem Dach der Hütte. Das Licht
erlosch.
    Vohmai ging weiter.
    Nichts, aber auch nicht eine einzige erkennbare Einzelheit
unterschied ihn von einem der
    durch den Wald streifenden Jäger. Er besaß Karten von
Fundorten -Steine und Hölzer - und er hatte die Koordinaten
eines mittelgroßen Pelzlagers. Seine Kleidung bestand aus
Leder, das hier gegerbt worden war, die Büchse mit den
altertümlichen Explosivladungen, der Nadelstrahler im Gürtel
und die Stiefel... alles waren Gegenstände, die hier erzeugt und
verwendet wurden. Nur gewisse, kleine unsichtbare Dinge von
überraschender Wirksamkeit stammten von den Mikrotechnikern der
Station. Er, Aola, würde sie später dringend brauchen.
Einige Minuten vergingen, dann unterbrach ein neuer Ton die Stille.
Die Voca-Voca-Trommeln begannen zu arbeiten.
    Ein hohler Baumstamm, mit zwei Schlegeln aus Stahlholz bearbeitet,
war in der dünnen Luft des Äquatordschungels mehrere Okas
weit zu hören, und die vielen kleinen Siedlungen waren nicht
allzuweit voneinander entfernt. Nachrichten flogen schnell auf
Dongsoni.
    „... Pelzjäger unterwegs... zur Siedlung oder zur
Residenz... er besitzt alte Büchse und Lampe... wird in vier
Stunden etwa in Limbari sein...“
    Aola entzifferte lächelnd den Text. Der Pelzjäger sprach
die beiden Dialekte, die hier verwendet wurden, fließend. Es
war einmal ein fast bis zur Unendlichkeit verzerrtes Interkosmo, zum
anderen die Primitivsprache, die man von den Akonenstämmen
übernommen hatte und die nicht mehr als siebenhundertfünfzig
Wörter umfaßte. Aola schätzte, daß er etwa
dreißig Tage brauchen würde, um seinen Auftrag zu
erledigen.
    Die Voca-Vocas wurden leiser und langsamer. Endlich hörte er
sie nicht mehr.
    „Lösen Sie den Autokraten ab und versuchen Sie, die
Völker zu überzeugen, daß Kontakte mit der
vergessenen Welt notwendig sind. Arbeiten Sie mit sämtlichen
Tricks - der Erfolg ist einzig entscheidend. Sie erreichen unser
Schiff durch das Funkgerät; eine ständige Wache wird Ihre
Signale erwarten. Viel Glück.“
    Das waren die letzten Worte gewesen, die Aola in der Station
gehört hatte. Die Aktion „Nacht des violetten Mondes“
konnte beginnen.
    Vohmai besaß die braune Haut und die bernsteinfarbenen Augen
der echten Nachfolgegeneration Dong-sonis. Sein kleiner, wendiger
Körper war dank eines intensiven Trainings und

Weitere Kostenlose Bücher