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PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verfahren,
denn nach Ben Loosens Aussage hätte ich diesen Punkt meines Wegs
früher erreichen sollen.
    Es war später Nachmittag, als ich bei dem Gebirgsfluß
ankam. Tosend strömten die Wassermassen von den Bergen herunter.
Sie hatten sich ein tiefes Bett in die Felsen gegraben. Über
eine Felsnase hinweg stürzte das Wildwasser zehn Meter durch die
Luft, um auf einem ausgehöhlten Plateau zu zersprühen. Die
untergehende Sonne schuf einen Regenbogen rund um das Plateau.
Milliarden Wassertropfen glitzerten wie Kristalle. Das Rauschen des
Flusses übertönte den Motor.
    Ich hielt unmittelbar neben dem Plateau. Die Luft führte den
Geruch klaren Wassers mit sich. Tief atmete ich ein. Ich beneidete
die Jäger um das Leben, das sie hier führen konnten.
    Langsam näherte ich mich dem Wasserfall. Ein Sprühregen
fiel auf mich herab. Das Brausen des Wassers erstickte jedes andere
Geräusch. Ich zog mich aus und duschte unter dem kühlen
Naß. Als ich ans Ufer zurückkehrte, blieben meine Blicke
an Fußabdrücken im Sand haften. Ich erkannte sofort, daß
es keine menschlichen Spuren waren, und bückte mich, um sie zu
untersuchen.
    Die Wesen, die sie erzeugt hatten, waren Zweibeiner. Ihre Fersen
waren länglich und schienen Höcker zu haben, die sich lief
in den Sand gedrückt hatten. Der Fußabdruck, den ich
betrachtete, zeigte mir, daß sich die Füße der
Unbekannten nach vorn kaum verbreiterten. Das alles jedoch waren
keine wesentlichen Unterschiede gegenüber einem Menschenfuß.
Der eigentliche Gegensatz waren die Zehen. Die Füße der
Fremden besaßen nur zwei Zehen, zwei große spitze
Glieder, die weit auseinanderstanden.
    Als ich mich erhob, blickte ich mich unwillkürlich nach allen
Richtungen um. Dies war die erste Spur der Eingeborenen, daran
zweifelte ich nicht. Ein eigenartiges Gefühl breitete sich in
mir aus. Ich wünschte, einer der Jäger wäre in meiner
Nähe gewesen. Auch die Tatsache, daß die Eingeborenen
primitiv und völlig ungefährlich waren, änderte nichts
daran, daß es sich um völlig fremde Wesen handelte. Ben
Loosen hatte gesagt, daß ich auf Halbwilde von geringer
Intelligenz stoßen würde.
    Schnell ging ich zum Wagen, trocknete mich ab und zog mich wieder
an.
    Ich fragte mich, ob ich von den Eingeborenen beobachtet wurde. Den
Jägern maßen sie offenbar keine Bedeutung bei, doch nun
war ein Fremder mit einem lärmenden Fahrzeug in ihr Land
gekommen. Wie würden sie auf sein Erscheinen reagieren?
    Als die Sonne unterging, war ich etwa zehn Meilen vom Wasserfall
entfernt am Rand der Wälder angekommen. Die Dunkelheit würde
rasch hereinbrechen. Es war sinnlos, jetzt noch weiterzufahren. Zum
erstenmal, seit ich aufgebrochen war, schlug ich das Zelt auf. Der
dunkelgrüne Wald lag wie eine unüberwindliche Mauer vor
mir, eine Mauer, die Geheimnisse barg. Ich wärmte mein Essen auf
dem kleinen Kocher, den ich dabei hatte. Ich dachte an Jill Governor
und daran, was sie wohl gesagt hätte, wenn sie in der Lage
gewesen wäre, mich hier zu sehen. Der Verband an meiner Hüfte
begann zu jucken. Es fiel mir ein, daß ich ihn schon längst
hätte ablegen müssen. Ich zog mein Hemd hoch. Der Verband
war noch naß von meinem Bad am Wasserfall. Er ließ sich
leicht lösen. Behutsam zog ich ihn von der Operationsstelle. Die
Narbe war ein schmaler, roter Strich von sechs Zentimeter Länge.
Sie war gut verheilt. Da ein Ära die Operation durchgeführt
hatte, wunderte mich das nicht. Sicher war es unmöglich, die
Schnittstelle zu öffnen und den verhängnisvollen Zylinder
herauszuholen. Itchs Bande hatte für einen solchen Fall bestimmt
Vorsorge getroffen.
    Vorsichtig betastete ich die Narbe. Sie war nicht so weich wie
mein übriger Bauch. Wie tief mochte die Bakterienbombe in meinem
Körper liegen? Ohnmächtige Wut stieg in mir hoch. Ich kam
mir beschmutzt vor, mein eigener Körper erschien mir
verabscheuungswürdig.
    Mit einem Ruck stand ich auf und versetzte dem Kocher einen Tritt.
Scheppernd flog der Topf davon. Ich hockte mich vor das Zelt und
wartete auf die Nacht. Vom Wald drangen seltsame Geräusche zu
meinem Lagerplatz herüber. Der klagende Ruf eines Tieres hallte
über die Berge. Vor dem Zelt tanzten Insekten. Die Luft war
schwül. Ich zündete mir eine Zigarette an. GeltonCity
schien unendlich weit entfernt zu sein. Dabei hätte ich nur auf
einen Berggipfel fahren müssen, um die Lichter der Stadt zu
sehen.
    Ein Rudel Tiere kam aus dem Wald. Sie verteilten sich auf der
Wiese, ohne sich an meiner

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