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PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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meinen
Selbstmord zu retten. Als ich zum Wagen zurückkehrte, erfüllte
mich tiefe Resignation. Eine Stunde verstrich, während der ich
untätig im Sitz kauerte. Zum erstenmal in meinem Leben machte
ich mir Gedanken über den Großadministrator. Bisher hatte
ich Rhodan im stillen um seinen Zellaktivator beneidet, der ihm
relative Unsterblichkeit verlieh. Inzwischen hatte sich mein
Verhältnis zu Rhodan grundlegend verändert, obwohl ich
nicht mit ihm zusammengekommen war. Man hatte mich dazu ausersehen,
Rhodans Mörder zu werden. Allein durch meine Anwesenheit während
seiner Ankunft würde ich siebentausend Menschen den Tod bringen.
Das alles erschien mir unwirklich; ich hatte das Gefühl, einen
Alptraum zu erleben.
    Ich ließ den Motor anspringen und fuhr an der Schlucht
vorbei. Steine wurden von den Rädern zermalmt, Felsbrocken
polterten in die Tiefe. Die Sonne stieg höher, und die Luft
erwärmte sich. Auf Ben Loosens Karte war die Schlucht
eingezeichnet. Nach den Angaben der Jäger mußte ich in
ihrer unmittelbaren Nähe bleiben, um durch einen schmalen
Einschnitt auf die andere Seite des Gebirgszuges zu gelangen. Nachdem
ich fünf weitere Meilen zurückgelegt hatte, türmten
sich zu beiden Seiten die Steilhänge auf, so daß ich
GeltonCity nicht mehr sehen konnte.
    GeltonCity war die einzige Stadt der Kolonie. Es gab zwar noch
einige Stationen in anderen Gegenden, doch diese waren nur von
Robotern besetzt. Ben Loosen hatte gesagt, daß es hier oben
eine meteorologische Station gab. Mein Weg führte jedoch nicht
an ihr vorüber.
    Das Dröhnen des Motors wirkte einschläfernd. Der
Taleinschnitt, den ich durchfuhr, wurde immer enger. Die Schlucht
blieb hinter mir zurück. Verkrüppelte Bäume wuchsen
auf den Steilhängen zu beiden Seiten. Moose und Flechten,
Gräser, Blumen und Büsche verliehen der Landschaft ein
farbiges Aussehen.
    Ein vom Steinschlag zugeschütteter Engpaß bereitete
meiner Fahrt vorerst ein Ende. Ich stieg aus, um mir das Hindernis zu
betrachten. Ben Loosen hatte mir für solche Zwischenfälle
Sprengpatronen mitgegeben. Die Felsen waren fünf Meter hoch
aufgeschichtet. Ich warf einen Blick an den Steilhängen hinauf.
Eine Sprengung konnte weitere Steinschläge auslösen. Ben
Loosen hatte mich gewarnt und mir empfohlen, mich während der
Explosion unter dem Wagen aufzuhalten. Ich hatte jedoch nicht die
Absicht, das zu tun. Das Schicksal sollte entscheiden, ob ich
weiterfahren oder unter herabstürzenden Felsmassen begraben
werden sollte.
    Ich holte die Sprengpatronen und schob sie an verschiedenen
Stellen in Felslöcher. Zwei rotbepelzte Tiere sahen mir
mißtrauisch zu. Ich verjagte sie mit Händeklatschen. Mit
dem Fernzünder zog ich mich bis zum Wagen zurück. Hoch über
mir, am klaren Himmel, kreisten drei Vögel. Sonnenstrahlen
drangen in den Taleinschnitt und brachten Kristallpartikel in den
Felsen zum Glänzen.
    Ich drückte den Zünder. Der Felshaufen schien schwerelos
zu werden und zerbarst in einer dunklen Wolke. Die Detonation machte
mich taub. Sekunden später nahm ich ein dumpfes Grollen wahr,
dröhnender Protest der Berge. Das gesamte Tal schien zu beben,
Steine regneten auf das Fahrzeug, grauer Staub sank herab. Hustend
lehnte ich mich auf den Sitz. Von irgendwo kam der Lärm eines
von der Explosion ausgelösten Steinschlags. Allmählich
verzog sich der Qualm, und ich konnte die Sprengstelle sehen. Bis auf
einige Felsbrocken war der Weg frei.
    Ich steuerte den Wagen langsam heran. Die massive Front des
Fahrzeugs drückte die restlichen Felsen zur Seite. Der Motor
heulte unter der zusätzlichen Belastung. Dann hatte ich die
Sperre
    durchbrochen. Ich klopfte den Staub aus den Kleidern.
    Nun kam ich gut vorwärts. Gegen Mittag erreichte ich das Ende
des Engpasses. Ich hielt an und nahm etwas von meinem Proviant zu
mir. Als ich satt war, zog ich Ben Loosens Karte heraus, um mich zu
orientieren. Nach ihren Angaben mußte ich mich jetzt halblinks
halten, bis ich an einen Wasserfall kam. Weitere zehn Meilen dahinter
sollte ich auf die dichten Wälder stoßen, in denen sich
die Eingeborenen aufhielten.
    Plötzlich hatte ich das untrügliche Gefühl,
beobachtet zu werden. Ich blickte auf.
    Vor dem Wagen stand ein riesenhafter Mann. Er trug eine lange
Pelzjacke und Breeches. Über seiner Schulter hing eine schwere
Schockwaffe. Sein Gesicht war grimmig verzogen.
    Eine Weile starrten wir uns an.
    „Wer sind Sie?” fragte er. Seine Augen blieben wachsam
auf mich gerichtet. Der Fremde hatte

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