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PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hören. Die Fackeln zuckten wie brennende
Schlangen über den Köpfen der Eingeborenen.
    Der Trommelschlag steigerte sich. Die Tänzer stießen
unartikulierte Schreie aus. Ihre Körper glänzten vor Nässe.
Ich spürte ein eigenartiges Ziehen im Nacken. Etwas trieb mich
noch näher an den Platz des mysteriösen Geschehens heran.
Es war, als strömte von den Wesen eine übernatürliche
Kraft aus. Sie warfen die Fackeln vor die Trommel. Das Gesicht des
Alten loderte. Die Tänzer packten sich an den Händen. Ihre
nackten Füße stampften den dampfenden Boden.
    Ein Eingeborener sprang in die Mitte des gebildeten Kreises. Er
verschränkte beide Arme, so daß seine Hände auf den
Schultern zu liegen kamen. Die Stimmen der Tänzer überschlugen
sich. Blitz und Donner schienen die Hochebene vernichten zu wollen.
Regen klatschte in mein Gesicht.
    Da verschwand der Eingeborene in der Mitte des Tanzkreises.
    Er löste sich nicht auf und versank nicht in der Erde,
sondern er verschwand, als hätte es ihn nie gegeben. Einige der
Tänzer brachen schreiend zusammen. Die anderen taumelten völlig
erschöpft in den Wald.
    Die Trommel schwieg.
    Der Alte war vornüber gesunken. Die Fackeln begannen zu
zischen und erloschen nacheinander. Drei der Eingeborenen ergriffen
den Alten und seine primitive Trommel und schleiften ihn in den Wald.
Wenige Augenblicke später lag der Waldrand wie ausgestorben vor
mir.
    Aus der Ferne klang der Donner des abziehenden Gewitters. Ich
zitterte am ganzen Körper. Litt ich an Halluzinationen? War mein
Geist durch die Geschehnisse in den letzten Tagen verwirrt worden?
    Mit beiden Händen strich ich die nassen Haare aus meiner
Stirn. Unsicher, beinahe zögernd, ging ich weiter. Dann roch ich
die schwelenden Fackeln, sah sie vor mir am Boden glimmen und bückte
mich, um eine davon aufzuheben.
    Sie war Wirklichkeit. Ich war keinen Hirngespinsten erlegen. Die
Eingeborenen hatten vor meinen Augen getanzt, und einer von ihnen war
verschwunden.
    War ich das Opfer einer Massenhypnose geworden?
    Hatten die Jäger, die Ben Loosen von den Eingeborenen
berichtet hatten, doch die Wahrheit gesprochen? Ben Loosen hatte zwar
nichts von Wesen erzählt, die einfach unsichtbar wurden, aber
ihre Informationen waren nicht weniger unglaublich.
    Wie betäubt ging ich zum Zelt zurück. Das Gewitter hatte
die Luft abkühlen lassen. Ich war froh, als ich mich umziehen
konnte. Ich mußte ein Schlafmittel nehmen, um Ruhe zu finden.
    Am nächsten Morgen saß der Eingeborene vor meinem Zelt.

9. Februar
    Ich erwachte mit einem schalen Geschmack im Mund. Durch den dünnen
Zeltstoff schimmerte Tageslicht. Ächzend richtete ich mich auf
und klappte den Zelteingang zur Seite. Geblendet von der gerade
aufgegangenen Sonne schloß ich die Augen.
    „Halogh!” sagte jemand.
    Ich riß die Augen auf.
    Etwa fünf Meter neben dem Zelt hockte ein junger Eingeborener
und starrte mich an. Er saß auf den Fersen und hatte beide Arme
lässig auf den Knien liegen. Im Morgenlicht schimmerte sein Pelz
rötlich.
    In einer fließenden Bewegung richtete er sich auf. Sein
faltiges Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. Ich schätzte,
daß er mindestens sechs Fuß groß war. Unter dem
Pelz zeichneten sich sehnige Muskeln ab. „Halogh!” sagte
er ruhig.
    Er zeigte nichts von der Scheu, die ich bei diesen Wesen nach Ben
Loosens Berichten erwartet hatte. In seiner Haltung lag Würde
und Stolz. Der Blick seiner Augen verriet jedoch nur geringe
Intelligenz.
    Ich wußte nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten
sollte.
    „Ich weiß nicht, was du willst, mein Junge”,
sagte ich leise, um ihn nicht zu erschrecken.
    „Kommst du allein oder schicken dich deine Stammesgenossen?”
    Zu meiner Überraschung kam er näher an das Zelt heran.
Er beugte sich vor dem Kocher nieder und betrachtete ihn
interessiert. Seine Finger strichen zart über das Metall.
Nachdem er das Gerät eingehend untersucht hatte, wandte er sich
dem Wagen zu. Während er die Räder betastete, stieß
er unverständliche Laute aus.
    Ich ging zu ihm und schob mich auf den Fahrersitz. Ohne zu
überlegen, startete ich den Motor. Der Lärm verwirrte ihn
nicht, im Gegenteil, er schlug sich begeistert auf die Oberschenkel.
Ich winkte ihm zu, um ihn zum Einsteigen zu ermuntern, doch er blieb
außerhalb des Fahrzeuges stehen.
    Als ich wieder ausstieg, hob er den Arm.
    „Kein Jäger?” fragte er schwerfällig.
    Ich starrte ihn überrascht an. Woher besaß er diese
Sprachkenntnisse? Verkehrten die

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