PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder
an der Wahrheit seiner Worte. Die
Akonen kannten die Ausstrahlungen von Rhodans Zellaktivator genau.
Für sie war es keine Schwierigkeit, die
winzige Bombe so zu konstruieren, daß sie sich nur öffnete,
wenn Rhodan mit seinem Zellaktivator auftauchte. Das war die beste
Sicherheit für Itchs Hintermänner, daß die Bakterien
nicht im falschen Augenblick ausgestreut wurden. Die hinterlistigen
Akonen bedienten sich eines einfachen, aber wirkungsvollen Tricks.
Der lebenserhaltende Apparat, den Perry Rhodan von dem Geisteswesen
des Kunstplaneten Wanderer bekommen hatte, würde nun das genaue
Gegenteil seiner eigentlichen Aufgabe vollbringen. Ich wußte,
daß es in der gesamten Galaxis nur wenige Zellaktivatorträger
gab. Atlan, der Arkonide, Reginald Bull, der Stellvertreter Rhodans
und einige fähige Wissenschaftler und Mutanten gehörten zu
dieser Gruppe.
„Haben Itchs Hintermänner auch daran gedacht, daß
der Zellaktivator Perry Rhodans vor der Seuche bewahren wird?”
fragte ich den Agenten. „Was nützt es, wenn siebentausend
Menschen sterben, ohne daß das eigentliche Ziel erreicht wird?”
Mein Gegenüber lachte verächtlich. „In jenem winzigen
Zylinder, den Sie in Ihrem Körper tragen, sind keine Bakterien,
wie wir sie kennen. Der Zellaktivator kann Rhodan in diesem Fall
nicht retten. Oder glauben Sie, daß Itch und seine Freunde
nicht an die Möglichkeit einer Absorption der Bakterien durch
den Zellaktivator gedacht haben?” Ich hatte festgestellt, daß
ich mit ihm über all diese Dinge sprechen konnte, ohne die
üblichen Schmerzen zu bekommen. Das bewies eindeutig, daß
der Nervenschocker nur reagierte, wenn ich Uneingeweihte über
die Gefahr informieren wollte. In Itchs Plan schien es nicht die
geringste Lücke zu geben.
„Steigen Sie jetzt aus, Beynon!” stieß der
Kolonist hervor.
Zögernd kam ich seiner Aufforderung nach.
„Warum haben Sie mir das alles erzählt?”
erkundigte ich mich.
Er blickte mich lange an. Dann fluchte er. „Denken Sie, ich
spiele hier gern den Beobachter?” Er hieb mit der Faust auf den
leeren Beifahrersitz. „Was die Akonen vorhaben, ist ein übles
Verbrechen. Doch ich kann es nicht verhindern. Ich kann ebenso wenig
sprechen wie Sie, wenn es um diese Dinge geht. Deshalb verschwinde
ich einfach, solange noch Zeit dazu ist.” Verblüfft
erkannte ich, daß er in fast der gleichen Situation war wie
ich. Als er sich mit der Bande eingelassen hatte, war ihm sicher
nicht zum Bewußtsein gekommen, was er tat. Nun war es für
ein Zurück zu spät. Er hatte das getan, was ihm jetzt noch
übriggeblieben war: er hatte mir die Wahrheit gesagt.
Das, dachte ich enttäuscht, konnte mir nicht helfen.
Er beschleunigte so plötzlich, daß er mich fast
überfahren hätte. Ich sah ihm nach, wie er mit dem Wagen
zwischen den großen Kuppeln verschwand. Mit gesenktem Kopf
machte ich mich auf den Rückweg in die Innenstadt. Nun hatte ich
überhaupt keine Chance mehr, von mir aus etwas gegen das Ende
der Kolonie zu unternehmen. Es gab kein Hyperimpulsgerät in der
Stadt, das ich vernichten konnte.
Der Zellaktivator Perry Rhodans würde die Bombe aktivieren.
Im Augenblick war Rhodan mit diesem Gerät noch unerreichbar
fern. Wenn er auf Gelton landen würde, blieb mir zum Handeln
keine Zeit mehr. Die Impulse des Aktivators würden den Zylinder
in meiner Hüfte erreichen, bevor das Raumschiff überhaupt
aufgesetzt hatte.
„Mr. Beynon!” rief jemand.
Ich schreckte hoch. Inzwischen hatte ich die Hauptstraße
erreicht. Von der anderen Seite kam Ansom auf mich zugerannt. Er trug
einige Werkzeuge auf seinem Rücken. Er war sonnenverbrannt,
hager und glücklich. Als er mich fast erreicht hatte, stutzte
er, als hätte er sich getäuscht. Nur zögernd ging er
weiter auf mich zu.
Ja, dachte ich grimmig, er ist es, der alte Dunn Beynon,
Versicherungsschwindler von Terra. Ansom begrüßte mich
herzlich, ohne seine Befangenheit ablegen zu können. Ich glaubte
nicht, daß er von meinem Rausch wußte. Es war mein
verändertes Aussehen, das ihn seltsam berühren mußte.
„Ich habe die ganze Zeit über auf Ihren Besuch
gewartet”, sagte er.
„Ich hatte wenig Zeit”, erwiderte ich.
Ich spürte, daß wir aneinander vorbeiredeten. Obwohl
ich enttäuscht darüber war, fand ich nicht die richtigen
Worte, um den alten Kontakt zu Ansom wiederherzustellen. Es waren
Welten, die uns trennten.
„Nach den Feierlichkeiten ziehe ich in mein eigenes Haus”,
sagte er stolz. „Ich habe so viel Arbeit,
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