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PR TB 016 Phantom Station

PR TB 016 Phantom Station

Titel: PR TB 016 Phantom Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lauernd.
    "Leben nennst du das? Wir können nicht sterben, so gern
wir es auch möchten.“
    "Wir werden es gleich wissen!“ murmelte Bull zu sich
selbst. Mit einigen weiten Sätzen schnellte er auf die Gestalten
zu und stieß der linken das Messer bis zum Heft in die Brust.
Aber dann, als er es herausziehen wollte, taumelte er mit
aufgerissenen Augen zurück.
    Er hielt nur noch den Griff in der Hand.
    Die beiden Gestalten aber standen immer noch unbeweglich auf dem
gleichen Fleck.
    "Du wunderst dich“, kam es spöttisch. “Vielleicht
be

    greifst du, wenn wir dir sagen, daß der Körper die
Messerklinge in dem Augenblick absorbierte, als sie in ihn eindrang.
Uns kannst du nichts anhaben.“
    Bull stand einige Atemzüge lang starr. Sein Blick wanderte im
raschen Wechsel von den Gestalten zum Messergriff in seiner Hand.
    Dann machte er kehrt und jagte davon, wie von Furien gehetzt.
    Eine steilaufragende Felswand versperrte Bull den Weg.
    Keuchend lehnte er sich gegen das nasse Gestein. Von den beiden so
grauenhaft Gezeichneten war nichts mehr zu sehen. Die
Unübersichtlichkeit des Geländes hatte sie geschluckt.
    Bull ärgerte sich bereits über seine panische Flucht.
Offenbar waren die Gezeichneten doch echt gewesen und nicht nur
Vorspiegelungen der Dämonen. In diesem Falle hatte er ihnen
Unrecht getan, sie so zu kränken. Bull schämte sich, aber
das änderte nun auch nichts mehr an den Tatsachen. Beinahe hätte
sein Mitleid ihn dazu bewogen, noch einmal umzukehren und sich bei
den Gezeichneten zu entschuldigen. Nur graute ihm vor ihrem Anblick,
und deshalb ließ er es sein.
    Niedergeschlagen musterte er seine Umgebung.
    Er befand sich immer noch in unmittelbarer Nähe des felsigen
Meeresufers. Die Felswand, die seinem Lauf ein Ende bereitet hatte,
gehörte zu einem kahlen Berg, der sich, in Form einer
Fischflosse, unmittelbar vom Meer bis etwa einen halben Kilometer ins
Innere der Insel erstreckte. Dort, weiter drinnen, begann ein leicht
nach oben geneigtes Felsplateau, das in Abständen von etwa
hundert Metern regelmäßige, glatte Stu

    fen aufwies. Von irgendwelcher Vegetation war nichts zu sehen. Das
Plateau endete am Horizont, wo es bereits eine Höhe von
schätzungsweise fünfhundert Metern aufwies. Hinter ihm,
kaum gegen den dunstigmilchigen Himmel abgehoben, schienen
schneebedeckte Berggipfel aufzusteigen.
    Bull sank der Mut, als er sich ausrechnete, welche Fläche er
abzusuchen haben würde, um seinen Bruder Perry zu finden.
Schließlich aber kam er auf den für ihn als Bergbewohner
naheliegendsten Gedanken. Perry konnte nur in einem Versteck in den
Bergen weilen.
    Bull betrachtete den Griff seines Messers. Dann warf er ihn weg.
Nun war er völlig waffenlos. Er würde den Dämonen, die
Perry bewachten, nur mit seinen Händen entgegentreten müssen.
Das war keine besonders angenehme Aussicht, doch Bulls Wille, dem
Bruder zu helfen, war stärker als alle Bedenken und Ängste.
    Mit weitausgreifenden Schritten begann er den Aufstieg über
die Stufen des Plateaus.
    Das erwies sich als ziemlich schwierig, auch für einen
Bergbewohner. Über die Stufen floß beständig ein
dünner Strom Schmelzwasser und machte den Felsen glatt und
schlüpfrig. Mehr als einmal glitt Bull aus, und bald war er
völlig durchnäßt. Die meterhohen Stufen zu
überwinden, kostete ebenfalls viel Kraft.
    Er ließ sich jedoch nicht entmutigen; und als er bei
Einbruch der Dunkelheit ein trockenes Fleckchen unter einer
überhängenden Stufe fand, nahm er das als Belohnung für
seine Mühen hin. Er aß einen knochentrockenen Dörrfisch,
dann rollte er sich zusammen und schlief augenblicklich ein.

    Er konnte noch nicht lange geschlafen haben, als er plötzlich
hellwach wurde.
    Bull richtete sich geräuschlos auf und lauschte.
    Er wußte, daß er nicht ohne äußere Ursache
munter geworden war. Irgend etwas hatte ihn geweckt. Seine scharfen
Sinne nahmen auch bald ein flatterndes Geräusch wahr. Während
er noch überlegte, was dieses Geräusch verursacht haben
könnte, erstarb es wieder. Dafür scharrte jetzt etwas dicht
über seinem Kopf.
    Bull duckte sich. Gab es auf Morta Tiere, die dem Menschen
gefährlich werden konnten? Er schrak zusammen, als hinter dem
löcherigen Wasservorhang eine dunkle Gestalt auf den Fels
plumpste.
    Gespannt wartete Bull. Aber es rührte sich nichts mehr. Nur
den dunklen Schatten konnte Bull vage wahrnehmen. Jedoch langte es
nicht zur Identifizierung. Der Schatten konnte sowohl ein Mensch als
auch ein

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