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PR TB 016 Phantom Station

PR TB 016 Phantom Station

Titel: PR TB 016 Phantom Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schlankes, langgestrecktes Tier sein. Nach einer Weile
ruckte der Schatten herum. Ein langer Kopf wurde sichtbar. Zweifellos
der eines Tieres. Das Erschreckende daran aber waren die faustgroßen,
bläulich glühenden Augen.
    Bull zweifelte nicht daran, daß das Tier ihn fixierte.
Vielleicht überlegte es gerade, ob es ihn sofort oder erst am
Tage fressen sollte, dachte Bull mit einem Anflug von Galgenhumor.
    Er entschloß sich, der Ungewißheit ein schnelles Ende
zu bereiten. Unwillkürlich streckten sich seine Finger, krümmten
sich die Hände. Wenn er sich jetzt vorschnellte, konnte er dem
Tier vielleicht die Augen eindrücken ...
    Doch dazu kam es nicht.

    Bull zuckte wie unter körperlichen Schmerz zusammen, als der
Impuls sein Gehirn traf.
    "Laß den Unsinn!“ hatte das Tier gesagt.
    Gesagt...?
    Nein, zweifellos hatte es nicht zu ihm gesprochen, zumindest nicht
mit irgendeiner Lautsprache. Wie aber sonst?
    "Schon mal etwas von Telepathie gehört, Bully?“
    Bull begriff nicht, was “Telepathie“ sein sollte. Aber
es genügte ihm, daß es offenbar eine Möglichkeit der
Verständigung gab. Zugleich reizte ihn der Ton der Frage zum
Widerspruch.
    "Ich heiße nicht Bully, sondern Bull! Wer bist du
eigentlich?“
    "Ein guter Freund deines Bruders Perry. Er nannte mich
übrigens Morphid - und von dir sprach er entweder als von dem
’Dicken' oder von Bully. Für mich jedenfalls bist du
Bully.“
    Bull vergaß jeden Gedanken an Widerspruch, als er seines
Bruders Namen hörte.
    "Du kennst Perry? Wo ist er?“
    "Er ist in Sicherheit, Bully. Das genügt vorläufig.
Du aber solltest machen, daß du wegkommst von Morta. Hier
erwartet dich nichts Gutes.“
    "Ich weiß“, murmelte Bull düster. “Aber
der BergKlan hat mich auserwählt, meinen Bruder zu befreien.
Nichts wird mich daran hindern, diesen Auftrag auszuführen. Wenn
du schon Perrys Freund sein willst, dann sage mir, wo ich ihn finden
kann!“
    "Wie kann ich etwas sagen, was ich selbst nicht weiß!“
    Bull beherrschte sich nur mühsam. Er versuchte, ei

    nen bittenden Tonfall anzuschlagen, aber da so etwas nicht in
seiner Natur lag, wurde das genaue Gegenteil daraus.
    "Du widersprichst dir, du Nachtgespenst! Vorhin hast du
behauptet, Perry befände sich in Sicherheit. Folglich mußt
du wissen, wo er steckt. Heraus mit der Sprache oder ich drehe dir
den Hals um, Giftkröte!“ Bei diesen Worten kroch Bull ein
Stück vor und machte Anstalten, seine Drohung auszuführen.
    Das Tier rutschte mit einem scharrenden Geräusch einen Meter
zurück.
    "Du bist tatsächlich ein gewalttätiger Bursche.
Wenn du nicht ebenfalls ein Feind der Dämonen wärst, würde
ich dir beweisen, daß ich dich nicht fürchte.“
    Bull, mutiger geworden, kroch ganz unter dem Wasservorhang hervor.
Er stand auf und ging auf das Tier zu, die gespreizten Hände von
sich gestreckt.
    Das Tier wich etwas zur Seite.
    "Bleib stehen, Bully! Ich werde dir sagen, was ich weiß.“
    "Na also! Warum nicht gleich so!“ knurrte Bull
befriedigt.
    "Perry befindet sich nicht mehr auf der Insel Morta. Ein
Unbekannter hat ihm den Weg in die Freiheit gewiesen. Soviel ich
weiß, hat Perry nicht nur Morta, sondern auch Longwait
verlassen.“
    "Du phantasierst!“ sagte Bull. “Wie kann sich
jemand außerhalb der Welt begeben?“
    "Auf Morta ist fast alles möglich, Bully. Aber ich habe
dir alles gesagt, was ich weiß. Ich warne dich! Verlasse Morta,
bevor die Dämonen Macht über dich gewinnen. Es ist sinnlos,
sich in Gefahr zu begeben. Die Dämonen

    sind stärker als du!“
    "Du sollst an deinen Lügen ersticken, Giftkröte!
Alles, was du sagst, widerspricht sich. Wenn die Dämonen stärker
wären als ich, hätten sie auch Perry nicht fortgelassen,
und wenn sogar Perry ihnen entkommen konnte, dann werden sie vor Bull
vom Berg-Klan vor Furcht zittern.“
    Er kroch noch einmal zurück in seine Höhle, holte den
Beutel mit der Verpflegung heraus und machte Anstalten, die nächste
Stufe des Plateaus zu erklimmen. Das Tier beachtete er nicht mehr.
    "Du wirst es bereuen!“ klang es in seinem Geist nach.
"Vielleicht gehörst du schon zu den ewigen Lebenden wie die
Geächteten. Dein Unterbewußtsein verrät mir, daß
du schon einmal nicht sterben konntest. Du bist in der Gewalt der
Dämonen, Bully!“
    Bull kniete auf der nächsten Stufe. Als er das flatternde
Geräusch hörte, wandte er sich um. Er konnte gerade noch
sehen, wie der längliche Schatten auf knisternden Schwingen
davonsegelte.
    Er fuhr sich über die

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