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PR TB 018 Raumkapitän Nelson

PR TB 018 Raumkapitän Nelson

Titel: PR TB 018 Raumkapitän Nelson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Arme aus.
    “Schiefgehen …? Meine liebe >Lady HamiltonHoratio Euch schon ein einziges Mal enttäuscht?”
    Mabel drehte gedankenlos an einem ausgeleierten Knopfder
KursFeinjustierung.
    “Hör auf, mit deinem Ahnherrn zu prahlen. Und vor allem:
Laß seine Kurtisane aus dem Spiel.”
    “Aber, aber!” Guy zwinkerte mit den Augen. “Vergiß
nicht, daß du meine leibliche Schwester bist, Kleines. Damit
ist Horatio auch dein Ahnherr. Außerdem, wer die Seeschlachten
bei Abukir und bei Trafalgar mit solcher Bravour geschlagen hat,
sollte wert sein, daß man stolz auf ihn ist.”
    Mabel, als sie in Guys Nähe kam und den Alkoholdunst aus
seinem Munde roch, wich einen Schritt zurück.
    “Bei Gott! Wenn der selige Horatio die gleiche Fahne gehißt
hätte wie du, mußten alle seine Feindeja ihrer klaren
Überlegung beraubt worden sein!” Guy nickte.
    “Eben! Ein starker Geist siegt immer! Aber ehrlich: Was sagst
du zu meinem Sieg über die Springer?”
    “Du willst meine ehrliche Meinung hören?” -
“Natürlich.”
    “Erstens einmal: Der Springerkapitän warziemlich
einfältig, daß er hinter den schlotternden Wänden
deines Kahnes überhaupt eine Beute witterte; und zweitens: Das
verleitete ihn zur Unvorsichtigkeit, daß wir so
heruntergekommen wirkten.”
    “Unbedeutende Kleinigkeiten”, winkte Guy ab.
“Entscheidend für unseren Sieg war die bessere Moral. Der
Springer war ein Pirat, ein Vagabund, der nur auf leichte Beute aus
war - ich aber hatte etwas zu verteidigen: mein Schiff, meine liebe
Schwester, unsere Kinder und …”
    “… deinen Alkoholvorrat!” führte Mabel den Satz
bissig zu Ende. “Ich kann mir denken, daß du vor nichts so
große Angst hattest als davor, die Springer könnten auf
unserem Schiffdeinen Vorrat an geistigen Getränken entdecken und
mitgehen lassen.”
     
    Guy seufzte resigniert. Er setzte die Miene eines frommen Dulders
auf. Doch dann glitt ein verschmitztes Lächeln über sein
Gesicht. Er streckte den Arm aus und wies mit dem Zeigefinger auf
Mabels Gesicht.
    “Damit stellst du dir ein Armutszeugnis aus, liebe
Schwester!”
    “Wie bitte?”
    Guy nickte heftig.
    “Ganz recht. Ein geistiges Armutszeugnis. Du unterstellst den
Springern, sie könnten etwas auf diesem Schiff finden, was sogar
du bisher vergeblich suchtest.”
    Er zuckte zusammen, als das Schott dröhnend zufiel. Seufzend
ging er zu seinem Platz und schaltete den Kartentank ein.
    Der Kartentank, derje nach Einsteilung die verschiedensten
Sektoren der bekannten Galaxis unter den verschiedensten Blickwinkeln
in vierdimensionalerWiedergabe zeigen konnte, war Guys Heiligtum. Das
Schilf mochte noch so viele Mängel haben; hier war alles auf dem
besten und neuesten Stand. Guy hatte es nie gewagt, ohne völlig,
intakten Kartentank loszufliegen, denn ein Raumfahrer mit einem
solchen Handikap wäre in den Sternenmeeren, Nebelwolken und
Ödzonen der Galaxis nicht einen Deut besser dran als der Mann,
der in einem Heuhaufen nach einer Stecknadel such t.
    Guys Interesse für den Kartentank schien sich seit langem
aufdie beiden Hoviat-Kinder übertragen zu haben.
    Auch jetzt kamen sie von ihrem Lieblingsplatz, der
Schiffspositronik, sofort herbeigelaufen, als die Beleuchtung des
Tanks bläulich schimmerte.
    Guy strich ihnen liebevoll über die dunkelblaue Pergamenthaut
des Kopfes. “Ihr wollt zusehen? Gut, aber dann verhaltet euch
bitte ganz still. Pa muß nämlich den neuen Sprungkurs
vorbereiten, und da wir beim letzten eine ziemliche Abtrift zu
verzeichnen hatten, hängt letzten Endes alles von der genauen
Bestimmung unsererjetzigen Position ab.”
    “Hast du eine >Fahrkarte< geschossen, Pa?” fragte
Richard.
    “Fahrkarte …?”
    “Ja, Pa.”
    “Wo hast du diesen blöden Ausdruck her?”
    “Aus einem Buch von Ma. Dort sagt ein Soldat zum anderen,
jemand hätte eine >Fahrkarte< geschossen. Er meinte damit,
er hätte beim Schießen mit einem altertümlichen
Gewehr die Zielscheibe verfehlt.”
    Guy machte ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone
gebissen.
    “Ein Nelson, mein Junge, schießt keine Fahrkarten. Alle
meine Berechnungen haben gestimmt. Was kann ich dafür, wenn die
Sprungfeldgeneratoren nicht mehr kontinuierlich arbeiten? Wie heißt
das Buch übrigens?”
    “Der brave Soldat Schwejk, Pa!” rief Franklin vergnügt.
     
    Guy drückte sich mit herausquellenden Augen nach vorn. Er
drückte dabei mit den Brustkorb gegen die
Beschleunigungsschaltung, und sicher hätte es eine

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