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PR TB 018 Raumkapitän Nelson

PR TB 018 Raumkapitän Nelson

Titel: PR TB 018 Raumkapitän Nelson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bezeichnete - von anderer Form, Größe,
Ausdehnung
    und zeitlicher Auswirkung als das vorhergehende. Was das für
ein solches
    winziges Stäubchen wie ein von Menschenhand erbautes
Raumschiff
    bedeutete, konnte man sich an den zehn Fingern abzählen.
    Und doch waren es gerade diese Tatsachen, die Guy Nelson seine
Entschlossenheit zurückgaben; denn er konnte in derjetzigen Lage
nur noch gewinnen, aber nichts mehr verlieren.
    Eingehüllt in ihre Raumanzüge lag die gesamte Besatzung,
nur Murgh ausgenommen, in den zurückgeklappten Kontursesseln.
    Wollte man den Roboter ebenfalls zur Besatzung zählen,
bildete er die zweite Ausnahme, denn er stand vor dem Steuerpult,
bereit, alle Anordnungen seines Herrn zu überrechnen und
auszuführen, wenn er keinen Widerspruch entdeckte.
    Bisher hatte er keinen entdecken können. Guy erwies sich in
dieser Situation alsjedem positronischen Gehirn überlegen durch
seine Intuitionen. Ob das allerdings so bleiben würde…
     
    Die HER BRITANNIC MAJESTY flog auf die mächtigste der näheren
Sonnen zu, einen blauen Überriesen, der bereitsjetztden
Frontbildschirm ausfüllte. Guy hatte die Sonne, nicht ohne
Selbstironie, ABUKIR getauft.
    “Dort wird sich die erste Entscheidungsschlacht abspielen”,
hatte er erklärt. “Steuern wir aufAbukirs Zentrum zu, dann
geraten wir derartig stark in ihren mächtigen Einfluß, daß
dadurch weitgehend die Einflüsse der anderen Sonnen aufgehoben
werden. Außerdem werden unsere Konverter durch die natürliche
Anziehungskraft Abukirs entlastet. Wir brauchen nur mit sechzig
Prozent der sonst erforderlichen Schubkraft zu fliegen, um kurz vor
den Ausläufern der größten Protuberanzen
Transitionsgeschwindigkeit zu erreichen.”
    Was er nicht erwähnte, war die Gefahr, in die er die HER
BRITANNIC MAJESTY steuerte. Einmal dichtvorden Protuberanzen Abukirs
und auf Transitionsgeschwindigkeit, gab es kein Zurück mehr.
Waren die Sprungfeldgeneratoren zu schwach, um gegen den störenden
Einfluß der Sonne die fünf-dimensionalen Hyperfelder
aufzubauen, konnte das Schiff nicht in den Hyperraum ausweichen. Es
würde unaufhaltsam weiterrasen und in der Sonnenatmosphäre
verglühen.
    Dennoch war es die einzige Möglichkeit überhaupt.
Zwischen den Sonnen würde sich infolge dervon allen Seiten
zugleich anpackenden titanischen Kräfte kein einhüllendes
Strukturfeld errichten lassen.
    Natürlich gab es keinen Anhaltspunkt und auch keine
Erfahrungswerte dafür, ob und inwieweit der Extrem-Raum der
Zentrumsballung sich auf die Struktur des Hyperraumes auswirkte.
    Diese Unbekannte in seiner Gleichung nahm Guyjedoch in Kauf,
weiljede andere Alternative noch weit mehr Unbekannte enthalten
hätte. Eine Fehltransition infolge technischerVersagerwurde von
ihm im voraus einkalkuliert, obwohl jede Transition höchstenfalls
überfünf Lichtjahre führen würde. Bei größeren
Distanzen hätte die HER BRITANNIC MAjEsTY blind springen müssen,
denn nicht einmal mit den Hypertastern waren in diesem unmöglich
erscheinenden Milchstraßensektor Positionsbestimmungen für
weitere Hypersprünge möglich.
    Guy rechnete sich aus, daß sie zwischen zwanzig Tagen und
einem Jahr zur Durchquerung von hundertachtzig Lichtjahren brauchen
würden - wenn sie sehr großes Glück hatten!
    Über den Schaltpulten tickte hinter gesprungenem Glas, aber
immer noch aufdie Nanosekunde genau gehend, der unentbehrliche
Zeitmesser.
    Er zeigte den 9. Februar 2400, 22.36 Uhr an - Terra-Zeit.
    Das war der Augenblick, in dem die Warnautomatik ihr
durchdringendes Heulkonzert begann.
    Unvorstellbare Kräfte rissen die HER BRITANNIC MAJESTY
vorwärts, machten jedes Kursmanöver unmöglich und
würden, sollte das versucht werden, den Bremsschuh derTriebwerke
zu einer Farce machen.
     
    Genausogut hätte ein Kind versuchen können, den Glutball
einer Fusionsladung auszublasen.
    “Abschalten!” Guy lächelte verzerrt hinter der
Helmscheibe.
    Der Roboter legte einen Schalter um. Das Heulen derWarnautomatik
erstarb mit brummendem Schlußakkord.
    “Keine Sorge!” redete Guy über den Helmfunk den
anderen zu. “Was die Warnanlage meldete, war lediglich eine
einkalkulierte Tatsache. Wir sind manövrierunfähig. Es
besteht nicht die geringste Gefahr.”
    “Das wirst du noch behaupten, wenn sich in einem
Strahlungsausbruch der Sonne deine Haut abschält.” Mabels
Stimme vibrierte leicht, aber der gewohnte resolute Unterton überwog.
    Die Hoviat-Waisen schwiegen. Es war das erste Mal, daß sie
nicht zu Spaßen

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