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PR TB 018 Raumkapitän Nelson

PR TB 018 Raumkapitän Nelson

Titel: PR TB 018 Raumkapitän Nelson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Glassitscheiben
zersprangen, abgerissene Gegenstände pfiffen mit höhnendem
Sehrillen durch die Zentrale, und die Kontursessel wurden von der
Rettungsautomatik in die
    Waagerechte gebracht. Mit starren Augen blickte Guy auf den
Papierfetzen, den erzwischen den Fingern der hitzefesten Handschuhe
hielt. Das Papier färbte sich in Sekundenbruchteilen bräunlich,
flammte auf-und die Asche wurde wie von
    einem Orkan hinweggefegt. Die Luft in derZentrale kochte.
    Guy durfte gar nicht an das Bild denken, das die Außenhülle
der HER BRITANNIC MAJESTY bieten mochte.
    “Mein Gott!” klang es in seinem Helmempfänger.
“Mein Gott! Guy, Guy! So springe doch!”
    Guy biß sich auf die Lippen. Er fühlte nicht den
Geschmack seines Blutes. “Neunundneunzig Komma sieben, Sir”,
drang Georges Stimme wie aus weiter Ferne an sehr Ohr.
    “Acht…”
    “Sprung bei neun!” flüsterte Guy mit
fürchterlicherAnstrengung. Die Geschwindigkeit von 99,9 Prozent
der Lichtgeschwindigkeit war als günstigstes Maß für
ein Gelingen derTransition berechnet worden.
    “Neun …”
    Vorbei! dachte Guy. Vorbei!
    Dann hörte sein Gehirn aufzu denken. Ein Wirbel milchiger
Schleier löste die materielle Existenz der HER BRITANNNIC
MAJESTY und ihrer Besatzung auf…
    Unwirkliches Raunen. Wispern geisterhafter Stimmen.
    Hohles Dröhnen wie von unzähligen Glocken.
    Und alles verschmolz allmählich zu einem tiefen Rumoren,
orgelnd, dröhnend, stampfend, tosend.
    Guys Gesicht glich einer teuflischen Fratze. Er vermochte keinen
Muskel zu bewegen. Aber er analysierte die Geräusche, die in
sein Bewußtsein tröpfelten wie heißes Wasser auf
einen Eisblock.
    Und seine Augen lächelten.
    Kühles Metall berührte seinen Körper. Dumpfer Druck
preßte aufseine Herzgrube. Etwas zischte. Guy glaubte
plötzlich, statt des Herzens flüssiges Blei in seiner Brust
zu haben. Mit monotonem Pumpenschlag jagte die Glut durch seine
Adern.
    Zwei rote Punkte tauchten auf - mitten in einem Meer wogender
Nebel Wie dröhnender Hammerschlag pochte das Herz in der Brust.
Aber der Schmerz ließ rasch vollends nach. Sekunden später
konnte Guy mehr erkennen als nur die beiden roten Punkte. Sie standen
nicht länger in einem Nebelmeer, sondern strahlten aus Georges
metallenem Robotergesicht.
     
    Nach weiteren Sekunden der Erholung konnte Guy die Lippen bewegen.
Er formte ein Wort.
    Und George setzte ihm die Whiskyflasche an die Lippen. Guy trank,
dann richtete er sich auf, schüttelte die noch einmal
auftauchenden Nebel völlig ab und krächzte: “So, das
wäre das! Was machen die anderen?” “Noch bewußtlos,
Sir, aber unverletzt.” Guy lachte dröhnend.
    “Na, was habe ich gesagt? Ein Nelson kann die Schlacht von
Abukir einfach nicht verlieren. Ein Glas! Ich will meinen Whisky
kultiviert trinken, wie es sich für den Sieger von Abukir
geziemt!”
    Längst bevor Mabel und die Kinder erwacht waren, hatte Guy
die Position der HER BRITANNIC MAJESTY zur Sonne Abukirvermessen.
Demnach hatte die Transition 4,7 Lichtjahre weit geschleudert, und
das noch dazu auf genau der vorberechneten Bahnkurve. Zwar stellte
George trocken fest, daß die eingetretene Abtrift nur durch
diskontinuierliche Arbeit der Sprungfeldgeneratoren kompensiert
worden sei. Aber Guy glaubte nicht daran.
    In nureinem halben Lichttag Entfernung funkelte ein
sogenannterweißer Zwergstern. Diese Bezeichnung
betrafallerdings nurdie rein optische Grüße. Was
gravitatorische Auswirkungen anbetraf, war Ghosteye, wie Guy ihn
getauft hatte, noch mächtiger als Abukir. Nur merkurgroß,
barg er die Masse von rund achtzigtausend Solar-Sonnen in sich.
Erdünkte Guy gerade gut genug, um in seinem Wirkungsschatten zur
nächsten Transition anzusetzen. Fieberhaft arbeiteten Guy und
der Roboter an der Errechnung der neuen Transitionsdaten. Da sie mit
annähernd Lichtgeschwindigkeit aus der letzten Transition
gekommen waren, und Ghosteye bereitsjetztjegliche Bremsmanöver
zum Scheitern verurteilte, würden sie in etwa zehn Stunden die
Hyperflug-Automatik programmiert und die Speicherzellen der
Strukturfeldgeneratoren aufgeladen haben müssen.
    Und die Norm dafür betrug bei Schiffen des Typs der H. B. M.
achtundzwanzig Stunden …
    Unter diesen Umständen war es nicht verwunderlich, daß
Guy sich der anderen erst wieder sntsann, als Richard nach Murgh
rief.
    Mit heißem Schreck wurde er sich derTatsache bewußt,
daß während des Anflugs aufAbukir niemand mehran das
kleine Pelzwesen gedacht hatte. Er wandte sich um und

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