PR TB 019 Die Zone Des Schreckens
die
fehlenden Hornplatten auf den Sohlen dieses Mannes. Plequire konnte
mit seiner Diagnose durchaus recht haben.
Wodurch war es zu dieser Veränderung gekommen? Hatte die
Transformanlage nicht richtig gearbeitet? „Glauben Sie, daß
er kräftig genug ist, um einige Fra-gen zu beantworten?"
erkundigte sich Curvilwohs bei dem Mediziner.
„Ich würde es nicht raten", empfahl Plequire.
„Bringen wir ihn auf die Krankenstation, damit ich ihn
gründlich untersuchen kann."
Curvilwohs beschloß, sich dem Rat des Arztes zu beugen. Im
Augenblick schien der Umsiedler auch nicht in der Lage zu sein, etwas
zu sagen. Der neue Regierungschef sah ruhig zu, wie Plequire mit zwei
Helfern den Kranken hinausführte. Gleich darauf kam Gingery
wieder herein. Er wirkte ervös.
„Der Sturm verspricht alle bisherigen zu übertreffen",
sagte er. „Vor der Festung drängt sich das Volk und
begehrt Einlaß in die sicheren Unterkünfte." „Wieviel
sind es?" fragte Curvilwohs. „Einige Tausend",
berichtete Gingery.
Curvilwohs wußte, daß sie bestenfalls dreihundert
hereinlassen konnten, dann würde eine Panik entstehen, denn es
gab kein System, nach dem man diese dreihundert gerecht auswählen
konnte.
„Die Festung bleibt geschlossen", entschied Curvilwohs.
„Lassen Sie die Eingänge mit schweren Waffen besetzen."
„Das ist bereits geschehen", sagte Gingery. „Lenprove
ist mit einem Schweber auf dem vierten Turm gelandet. Er hat vier
seiner Unterführer bei sich. Er will uns ein Ultimatum stellen."
Curvilwohs stieß eine Verwünschung aus. Dann eilte er
zusammen mit Gingery in den Beobachtungsraum. „Wo hält
sich Lenprove auf?" fragte er.
„Im Wohnraum von Turm vier", sagte Gingery. Curvilwohs
schaltete die betreffende Abhöranlage ein. Es dauerte einige
Zeit, bis sie einen Mann sagen hörten: „Wenn wir
diesemjungen Narren hart genug
zusetzen, können wir die Tomes aus der Festung vertreiben."
Derjunge Narr sollte offensichtlicher, Curvilwohs, sein.
Gleich darauf sprach Lenprove: „Sie unterschätzen
Curvilwohs. Außerdem scheint es einen sehr starken Sturm zu
geben. Das Volk ist einer Panik nahe. Er könnte jetzt den Trumpf
ausspielen und von der Rückkehr eines Mannes vom Centar
berichten. Dann würden sie ihm zu Füßen liegen,
voller Hoffnung, daß er sie vor dem Tode rettet."
Eine andere, mürrisch klingende Stimme sagte: „Dann
möchte ich wissen, warum wir ausgerechnet in einem solch
ungünstigen Moment hierhergekommen sind."
Lenprove lachte laut. „Curvilwohs wird vor Arbeit fast
erdrückt. Er weiß sicher bald nicht mehr, wie er sich in
den einzelnen Fällen entscheiden soll. Unser Ultimatum wird ihn
noch nervöser machen."
Auf einen Wink Curvilwohs’ schaltete Gingery das Gerät
ab. Curvilwohs mußtejetzt Zeit gewinnen. Er wünschte,
Stytract wäre nicht gestorben.
„Was sollen wir tun?" fragte Gingery ratlos. Entweder
war er ein ausgezeichneter Schauspieler oder seine Sorgen waren
tatsächlich echt.
„Gehen Sie zum großen Tor", ordnete Curvilwohs
an. „Versuchen Sie, die Menge zu beruhigen. Wenn der Sturm so
stark ist, daß Lenprove die Festung nicht mehr verlassen kann,
dann müssen wir uns einige Zeit über die Hegwas keine
Sorgen machen."
Als Gingery gegangen war, lehnte ’sich Cirvilwohs aufatmend
gegen die Rückwand des Sessels. Jetzt schien er endlich die Zeit
zu haben, um Stytract hinauszubringen. Das Raupenfahrzeug stand
bereit. Er würde die Festung durch den Geheimausgang verlassen,
so daß der Mob, der sich wieder vor den Toren der Festung
eingefunden hatte, ihn nicht sehen konnte.
Stytract hatte ein würdevolles Grab auf der Nachtseite
verdient.
Curvilwohs befahl den Wächtern, niemand außer Gingery
hereinzulassen und vergewisserte sich, daß
das Raupenfahrzeug zum Start fertig war. Drei Helfer holten
Stytract aus seinem Zimmer und brachten ihn nach unten. Curvilwohs
legte einen Schutzanzug ’an und folgte ihnen.
Die schweren Motoren des Fahrzeugs liefen bereits, als er in der
Halle ankam.
Sie wickelten Stytracts schlaffen Körper in ein Tuch. und
legten ihn auf die rückwärtigen Sitze. Curvilwohs spürte
die Trauer der Helfer. Mit einem Schlag wurde ihm bewußt, wie
beliebt Stytract bei den Tomes gewesen war.
Curvilwohs kletterte auf den Fahrersitz und schloß die
Luken. Die Sichtschlitze glitten auf. Schwerfällig kam das
Fahrzeug in Gang, wälzte sich über den eingeebneten Boden,
bis es vor den Toren anhielt. Curvilwohs wartete, bis geöffnet
wurde, dann steuerte er
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