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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Worte der Flüsterstimme auf Arkon geklungen?
    Du wirst suchen müssen und forschen. Und viel denken. Du
wirst es schaffen. Nimm Yser an der Hand… vergiß und erinnere
dich. Beginne noch heute. Suche…
    Das Problem war für Keenra und Yser, zu überleben und
herauszufinden, warum der Psychologe sie auf die Spuren Aulaires
gesetzt hatte und aus welchen Gründen Aulaire sie auf diesen
fremden, heißen Planeten gebracht hatte. Warum? Suchen und
forschen - Yser und Keenra würden zunächst die Nacht
abwarten und dann versuchen müssen, von dieser Oase, der Insel
aus Grün in der gelben Wüste, fortzukommen. Sie mußten
den Planeten Glynth kennenlernen.
    Viel denken - das war die deutliche Notwendigkeit, um überhaupt
in der fremden Welt überleben zu können. Sie hatten Waffen,
Reservemagazine und Seile, Decken, Proviant, Äxte und
verschiedene andere Dinge, die ihnen helfen würden. Aber sie
hatten keinerlei Transportmittel. Noch heute beginnen - das war
aussichtslos. Es würde zu nichts führen. Keenra mußte
zunächst mit Yser einen genauen Plan ausarbeiten, um die
nächsten Tage angehen zu können.
    Erinnere dich, hatte die Stimme gesagt. Sie stammte aus der
anderen Welt; aus Glynth, wo sie sich jetzt befanden. Neville,
Aulaire und Glynth: Es gehörte zusammen. Es gab noch so viele
Fragen. Keenra blickte in den Himmel, sie hatte aus dem Augenwinkel
eine Bewegung in dieser leblosen Natur festgestellt. Dort zogen ein
Vogel seine Kreise. Vergessenes Wissen aus den Sachgebieten, die mit
Archäologie zusammenhingen, kam Keenra in den Sinn. Sie sah
genauer hin.
    Der Vogel besaß eine Flügelspannweite von rund halber
Mannsgröße. Die Farbe war ein stählernes, milchiges
Grau, und die Konturen des Tieres waren, grob gesehen, sichelförmig.
Dann erschöpften sich die Ähnlichkeiten mit einem Tier.
    Die Flügel bewegten sich nicht, und auch der gedrungene Hals
mit dem glänzenden Schnabel und den schillernden Augen war
reglos. Wie eine Schöpfung aus graugefärbtem Glas, die an
einem langen Faden hing, schwebte das Ding über der
Pflanzeninsel. Es war ein gläserner Vogel. In Keenra
    erwachte die Neugier. Sie drehte sich auf die Seite und zog die
Waffe aus dem schützenden Leder der Tasche. Dann stützte
sich Keenra an den borkigen Stamm, der nach Harz roch, und streckte
die Rechte aus, eng an den Stamm gelehnt. Langsam visierte sie den
Vogel an, entsicherte mit einem Daumendruck und krümmte den
Zeigefinger.
    Alles andere kam sehr überraschend und-blitzschnell…
    Der Vogel unterbrach seine ruhige Flugbahn, schlug einen Haken und
ließ sich über einen Flügel abkippen. Für einen
unendlich kurzen Moment sah man eines der bunten Augen aufschillern,
dann ertönte ein heiseres Fauchen. Aus etwas, das dem Schnabel
entsprach und kein Schnabel war, schoß ein langer, weißer
Blitz. Es knisterte trocken und hell. Es war das letzte Geräusch,
das Keenra wahrnahm.
    Der elektrische Schlag tauchte ihren Körper sekundenlang in
ein Meer von Schmerz. Sie bäumte sich stöhnend auf und
brach zusammen. Die Hand, die um den Kolben der Waffe gelegen hatte,
fiel schlaff entlang des Stammes herunter; die Waffe rollte in den
Sand. In einer merkwürdigen, eckigen Bewegung löste sich
der andere Arm von der Rinde. Ein zweiter, kürzerer Schlag traf
Keenra. Sie blieb bewegungslos und verkrümmt liegen, ohne
Bewußtsein.
    So fand sie später Yser. Er hatte einige Male gerufen und
keine Antwort erhalten. Als er begann, sich um Keenra Sorgen zu
machen, war er losgerannt, hatte aber nach hundert Schritten
aufgegeben; sein Körper war untrainiert und Anstrengungen nicht
gewöhnt. Schweißüberströmt torkelte er mit
pfeifenden Atemzügen durch die Büsche, an seinen Stie feln
klebte nasser Sand, der in kleinen Stücken abfiel.
    »Keenra«, keuchte Yser, »was hast du?«
    Dann sah er es. Vor der Arkonidin war ein Stück des Sandes zu
einer glasähnlichen Masse verschmolzen. Die Schmelze besaß
die Form eines stilisierten Vogels. Als sich Yser niederkniete und
stöhnend versuchte, Keenra aufzuheben, sank ihr Kopf schlaff zur
Seite. Ratlosigkeit überkam ihn.
    Was hatte er zu tun?
    »Verdammt«, sagte er, nachdem einige Sekunden
verstrichen waren, »was macht man in einem solchen Fall?
Überlegen …«
    Er entsann sich einiger Schilderungen, die er in seinen Filmen und
Bücherspulen gesehen hatte. Wasser! Er mußte versuchen,
seine Begleiterin wieder aus der Bewußtlosigkeit zu holen - tot
war sie nicht, das sah er daran, daß sich ihre Brust

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