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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bewußtsein;
Assoziationen erstellten sich und verwendeten die Daten, um ein
vollständiges Bild zu schaffen. Robert Kara-Neville, der
terranische Psychologe, mußte sie, Keenra, hypnotisiert haben.
Keenra dachte darüber nach, was sie über Hypnose wußte
-viel war es nicht. Lysergsäure, zweieinhalb Gamma, ein
terranisches Mittel, um Hypnose vorzubereiten. Dann der strahlende
Ring als Blickfang und Konzentrationsmittel und die beruhigende
Stimme Roberts; abgehackt und dennoch einschläfernd. Jetzt kamen
die Eindrücke langsam zurück. Verdichteten sich, summierten
sich.
    Ein Bild: Die Geschichte Arkons lag vor Robert Kara-Neville, und
er las nach, was über die Familie Tharc zu lesen war. Zweifellos
waren die Personen dominierend, was den Standard der Bevölkerung
betraf, aber Tharc Aulaire ragte aus der Ahnenreihe hervor. Er hatte
sich das Haus in Trenear gebaut, er hatte dafür gesorgt, daß
die männlichen Erben das schwere Armband trugen, er richtete
diesen Keller ein, den niemand kannte, weil sich niemand dafür
interessierte. Die Fiktivprogramme waren wichtiger; Fiktivprogramme
und Feste mit Flirt und Tanz. Der Psychologe hatte nichts anderes
getan als Keenra jetzt. Er hatte einzelne Dinge miteinander in
Relation gebracht und die Bezüge errechnet. Dann hatte er sich
einladen lassen und seine Opfer gesucht. Und er hatte Keenra
gefunden, hatte sie zusammen mit Yser gesehen und mit Hilfe des
Medikaments beeinflußt.
    Und Keenra hatte getan, was ihr heimlicher Wunsch gewesen war -
ein Wunsch, der bis heute nicht aus dem Unterbewußtsein
aufgetaucht war. Der Transmitter hatte sie hierhergeschleudert.
    Geheimnisse umgaben sie, die Aulaire geschaffen hatte. Sie sollten
sie lösen, denn das war die Aufgabe. Ganz am Schluß stand
die Auflösung aller Rätsel, die Auflösung auch der
Frage, ob Yser es schaffen würde, die Sympathie Keenras in Liebe
zu verwandeln. Nun - immerhin wußte sie, was sie zu tun hatten.
Das Ziel war klar, der erste Lernschritt vollzogen, das Problem
erkannt. Jetzt galt es, dieses Problem zu lokalisieren und zu
präzisieren. Das konnte nicht auf dieser Insel mit dem zornigen
Kopf geschehen …
    Die Insel des zornigen Gottes. Woher kam dieser Ausdruck? Er war
ihr plötzlich wie eine Erkenntnis eingefallen. Keenra würde
versuchen, dieses Verhältnis als gegeben zu betrachten.
Vielleicht glaubten die Menschen Glynths an einen Götzen, einen
Gott, und setzten ihm Denkmäler.
    »Hörst du, Keenra?« Yser wisperte ängstlich.
Sie zwang sich, wieder in die Gegenwart zurückzukehren.
    »Was?« fragte sie. Das gelbe Licht wurde schwächer,
weil Yser die Hand über den Fokus legte. Sein Arm wies zur
Wasserstelle. Ein mächtiges Tier brach durch die Büsche und
näherte sich von rechts; beide erkannten es im Sternenlicht über
dem Sand.
    »Ich sehe«, gab Keenra ebenso leise zurück. Es
war ein langgestreckter Körper, der aus Hunderttausenden
verschiedenfarbiger Schuppen zusammengesetzt zu sein schien. Vier
schlanke Beine krümmten sich, und ein Rachen mit weißen
Zähnen wurde entblößt, als das Tier einen Laut von
    sich gab; ein fauchendes Gurgeln, das Yser erschauern ließ.
Krachend bewegten sich andere Tiere durch die Büsche, flohen in
Panik.
    »Hier - diese müssen wir fangen«, sagte Keenra.
»Sie sehen aus, als könnten sie uns und unser Gepäck
tragen. Morgen nacht müssen die Fallen fertig sein.«
    Yser antwortete nicht. Eine Schar fliegender Nachtwesen flatterte
auf, als sich der schillernde Koloß näherte und sich
witternd umsah, ehe er trank. Ein anderes Tier schrie; hoch und
gellend, wie ein Mensch in Todesangst. Keenra erschauerte.
    Die fliehenden Tiere waren knapp mannshoch, besaßen
schlanke, lange Beine und einen geschwungenen Rücken, kurze,
spitze Ohren und große Augen, einen Kopf, der auf einem
gebogenen Hals saß und spitze Zähne, die sicher imstande
waren, die lederartigen Blätter abzureißen und zu
zermahlen. Unter einem weißen Fell - es hatte in der knappen
Beleuchtung so ausgesehen - spielten mächtige Muskeln.
    Die Nacht wurde älter, und der Lärm um die Wasserstelle
hielt an. Keenra und Yser schliefen gegen Morgen ein; traumlos und
tief, und sie vergaßen, inmitten welcher Gefahren sie
schwebten. Langsam kletterte etwas Braunes, Gefährliches an
einem der Stämme empor, hangelte sich über Äste und
Wedel, schwang sich schließlich auf den Rand der Plattform. Der
Hals Keenras lag bloß, und die beiden Sehnen neben den
Schlagadern hoben sich scharf ab. Ein Geräusch…

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