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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie betrachtete ihn kühl
und unbeteiligt; sie bemerkte, daß sich auf Gesicht und Armen
die Spuren eines schmerzhaften Sonnenbrandes abzeichneten.
    Die Nacht kam lautlos und schnell; kühler, erfrischender Wind
strich über die Insel in der Wüste. Acht Stunden harter
Arbeit lagen hinter Yser und Keenra. Sie hatten die zahllosen Spuren
gesehen und ihre Lehre daraus gezogen. Mit den Strahlern war ein Baum
gefällt worden. Seile halfen, vier andere Bäume so
miteinander zu verbinden, daß die Arkoniden
    in etwa vierfacher Mannshöhe eine Plattform errichten
konnten. Kleinere Stämme und ein Dach aus den Wedeln der
palmenartigen Gewächse bildeten ein Baumhaus, zu dem eine
Strickleiter hinaufführte.
    Bis zur Erschöpfung hatte Yser den Inhalt der beiden
Stahlbehälter über die Leiter auf die Plattform
hinaufgebracht. Zuletzt hatten sie noch eine Kiste hinaufgezogen; sie
verwendeten die kleine Antischwerkraftanlage. Und alles, jeden
Schritt und jeden Griff, hatten zwei gläserne Vögel
beobachtet. Und sie hatten wieder zugeschlagen. Dieses Mal hatte der
Angriff nicht den Arkoniden gegolten, sondern Stücken ihrer
Ausrüstung.
    Yser war dabei gewesen, die Gegenstände des Ausrüstungsfundus
nach Wichtigkeit zu sortieren. Als er die beiden kleinen Funkgeräte
zur Seite legte, erstarrte er. Über ihm ertönte ein
heiseres Fauchen als ob Preßluft aus einem Rohr geblasen würde.
Er sah auf-zwei Vögel ließen sich über die Flügel
abkippen und stürzten sich direkt auf Yser. In einem
verzweifelten Satz sprang der Arkonide hinter einen Busch und blieb
regungslos unter den harten, lederartigen Blättern liegen. Zwei
fahle Blitze zuckten aus den Schnäbeln der Vögel und
verbrannten die Funkgeräte bis zur Unkenntlichkeit. Lautlos
entfernten sich die Vögel wieder, schnell an Höhe
gewinnend. Yser stand auf und betrachtete fassungslos die schmorenden
Geräte.
    »Warum?« murmelte er, »bei Arkons Sonne -
warum?« Er fand keine Erklärung.
    Und nun war es dunkel und still. Sie saßen auf den Decken,
die sie über die Schicht aus Blättern gebreitet hatten. Vor
ihnen standen warme Konserven; solche, die sich beim Öffnen
selbständig erwärmten. Den Schluß der Mahlzeit
bildete Wasser; eiskalt und frisch von der Quelle geholt. Neben den
Arkoniden lagen die Strahler, die Waffen waren entsichert. Keenra
drehte sich auf den Rücken, verschränkte die Arme hinter
dem Nacken und sah durch die Wipfel schräg zum Himmel. Es waren
unbekannten Sterne, die dort glänzten.
    »Was nun?« fragte Yser in die Dunkelheit hinein. Er
hantierte an einem Gerät, das nach einigen
    Sekunden zu arbeiten begann. Ein sanftes gelbes Licht drang aus
der Kugel, die den Abschluß eines Zylinders bildete; im Innern
des Zylinders summte fast unhörbar ein kleiner Motor. Yser schob
den Reflektor ganz herunter, so daß das Licht ungerichtet sich
nach allen Seiten ausbreitete. Auf den Armen des Arkoniden waren
Bläschen erkennbar - sie würden mitten in der Nacht bei
jeder Bewegung zu schmerzen beginnen. Die Sonne Glynths war kräftig.
    »Folgen wir den Schritten, die Aulaire in seiner zweiten
Rede vorschlug«, sagte Keenra, »bevor er den Transmitter
abschaltete. Versuchen wir, das Problem klar zu erkennen.«
    »Unseres oder das Problem >der Menschen von Glynth<,
wie Aulaire oder seine Stimme es ausdrückte?« fragte Yser.
    »Letzteres«, erklärte Keenra, »ist
wichtiger. Weshalb dieser Planet? Weshalb die Vögel? Was
bedeutet der steinerne Kopf, und wen stellt er dar? Wir werden heute
nacht ausruhen und untersuchen, ob sich unter den Tieren, die zur
Tränke kommen, Reittiere befinden. Dann suchen wir weiter.«
    »Reittiere?« fragte Yser entgeistert und richtete sich
halb auf.
    »Ja«, antwortete sie entschlossen, »und wenn sie
nicht freiwillig kommen, fangen wir sie. Dieser Planet ist eine Welt
der Gewalt; wir müssen uns danach richten.«
    Yser schwieg. Langsam verstrich die Zeit. Geräusche ertönten,
von denen weder er noch sie sagen konnten, wer sie verursachte. Das
Licht der Sterne nahm zu und schuf ein mildes Halbdunkel, in dem man
Bäume, Sand und Schatten unterscheiden konnte. Es gab viele
Schatten - unbewegliche und sich bewegende, wie es schien. Doch es
war der Wind, der Blätter und Büsche bewegte und viele
Eindrücke schuf. Keenra lag regungslos und überlegte, wie
sie in diese Lage gekommen war. Mit dem Psychologen begann es; die
Einladung zum Fest war Zufall gewesen. Wissen, das längst
vergessen schien, drängte sich wieder in ihr

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