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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bemerkte dessen Gesichtsausdruck, folgte dem Blick seiner Augen
und sah schweigend auf den verbrannten Kadaver. »Ein Raubtier
wollte uns überfallen«, sagte sie nachdenklich, »und
einer der gläsernen Vögel hat uns geschützt. Ein
Zeichen, daß diese Maschinen stets gegenwärtig sind.«
    Yser nickte. »Ich kann mich kaum bewegen«, sagte er.
»Die Haut ist rot und gespannt. Haben wir etwas unter unseren
Vorräten?«
    Mitleidlos betrachtete ihn Keenra. Er bot einen erschrek
    kenden Anblick. Die Stoppeln eines Bartes wucherten, die Haut war
teilweise gebräunt und teilweise rot, voller Blasen und roher
Stellen. Der Schmutz, der an Kleidung, Schuhen und Händen
klebte, war hellgrau und staubte. Keenra fand die Sprühflasche,
öffnete den Verschluß und behandelte die geröteten
Stellen.
    »Nimm dich zusammen«, sagte sie. »Wir müssen
heute nacht unsere Reittiere fangen. Wir brauchen Netze und Stricke,
Sättel und Zaumzeug. Das wird nicht nur meine Arbeit sein.
Zuerst essen wir.«
    In Yser regte sich leiser Widerspruch. Er sah ein, daß
Keenra recht hatte und schwieg. Eines Tages, so hoffte er, würde
er wieder reden können, mit Autorität reden können.
Sie aßen, wuschen sich an der Quelle, wobei sie darauf
achteten, so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen. Dann
machten sie sich an die Arbeit.
    Zuerst wurden grobmaschige Netze geflochten. Glücklicherweise
befanden sich Spulen mit Kunststoffseilen im Gepäck.
    »Aulaire mußte genau gewußt haben, was wir
brauchen werden«, sagte Keenra plötzlich während der
Arbeit. Yser nickte und knüpfte schweigend sein Netz fertig. In
einem unregelmäßigen Viereck wurden die Netze an
Doppelseilen rund um die Wasserstelle aufgehängt. Einige Züge
und Verspannungen wurden angebracht, die zur Plattform führten.
Es war Nachmittag, als sie damit fertig waren. Der zornige Götze
hatte ihnen zugesehen.
    »Eine Probe!« ordnete Keenra an. Sie kletterte die
Strickleiter hinauf, blieb stehen und riß kurz an den Seilen.
Yser stand unten und sah zu, wie sich die vier durchsichtigen
Vorhänge blitzschnell senkten; ihre Enden waren an kurze,
abgeschnittene Hölzer und an Steine angeknotet. Nicht nur die
Reittiere, sondern auch andere Tiere würden sich in den Netzen
fangen.
    »Ausgezeichnet!« schrie Yser zur Plattform hinauf.
»Ich rolle die Netze wieder ein. Hilf mir!«
    »Nein. Mach du es allein«, rief Keenra zurück.
Ihre Haut begann sich langsam zu bräunen, und Yser dachte einen
verschwindend kurzen Moment daran, daß sie eigentlich sehr
hübsch war. »Ich werde unser Essen vorbereiten. Bring
Wasser mit. Hier…!«
    Sie warf ihm den Wassersack zu, Yser fing ihn auf, füllte ihn
an der Quelle und brachte ihn hinauf in ihre provisorische Hütte.
Dann machte er sich daran, die Netze locker aufzurollen und über
die gespannten Leinen zu hängen. Als sich die Sonne zum Horizont
senkte, war er damit fertig. Alles war,
    von einigen Spuren abgesehen, wieder ruhig und unauffällig.
    Yser riß einen Wedel ab und glättete damit den
aufgewühlten Sand. Als er fertig war, überfiel ihn das
heftige Gefühl des Hungers; er rannte hinüber zur
Plattform.
    »Langsam hörst du auf«, sagte Keenra spöttisch,
»dich wie ein echter Arkonide zu bewegen. Du kannst ja laufen -
wer hätte das je gesehen!«
    »Hör auf, zu spotten«, sagte Yser. »Ich
finde es alles andere als lustig.«
    »Es ist ernst«, antwortete Keenra, »sehr ernst.
Du weißt, was davon abhängt. Hoffentlich haben wir heute
nacht Glück.«
    Yser nickte kauend. Er warf hin und wieder einen Blick in den
wolkenlosen Himmel, an dem zwei gläserne Vögel ihre Kreise
zogen. Still drehten die Wächter ihre Runden; sie sahen alles
und hatten bis jetzt ihren Platz nicht verlassen brauchen. Alles, was
geschah, bewegte sich innerhalb der stetigen Gesetze. Keenra und Yser
warteten einige Stunden und bereiteten sich auf die kommende Nacht
vor. Sie rechneten, länger als einige Tage hier bleiben zu
müssen, deshalb wurde das Dach verstärkt, und die Wände
wurden aufgestellt.
    Als die Sonnenscheibe, rot und in Nebelschleier gehüllt, mit
ihrem unteren Rand den Horizont der Wüste berührte, fuhr
ein Windstoß durch die aufraschelnden Baumkronen. Die Wedel
wurden hochgerissen, und einige Früchte polterten dumpf in den
Sand.
    »Sturm?« fragte sich Yser. Keenra schüttelte den
Kopf.
    »Weniger Sturm als Regen«, sagte sie, »ich
vermute es wenigstens.«
    »Auch das noch«, stöhnte der Mann auf. »Als
ob wir nicht schon genug

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