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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Widrigkeiten erleben würden!«
    »Höre auf zu winseln«, sagte Keenra
erbarmungslos. »Denk daran, daß dies eine Welt der Gewalt
ist. Kostproben davon haben wir bereits erhalten. Ich würde mich
an deiner Stelle danach richten.«
    »Ja«, antwortete Yser. »Ich werde heldenhaft
schweigen.«
    »Es ist zu empfehlen.«
    Er schwieg, während sich die Wolken verdichteten und
zusammenballten. Binnen weniger Minuten bildeten sie eine
tiefhängende Schicht, aus deren Rändern es schweflig gelb
wetterleuchtete. In kurzen Augenblicken riß das fahle Licht die
Dünen aus der Dunkelheit des späten Abends. Sie sahen aus
wie die Rücken wilder und unbekannter Tiere. Groß und
gefährlich und leer.
    Dann begann es zu regnen. Es bestanden keinerlei Übergänge.
Plötzlich schien sich die Oase unter einem Wasserfall zu
befinden. Gleichmäßig, mit großer Wucht floß
das Wasser senkrecht herunter, durchnäßte das Dach,
tropfte auf die Decken und gurgelte in kleinen Rinnsalen spiralig um
die Stämme. Wenig davon versickerte hinter der ausgedörrten
Rinde; mehr davon schwemmte den Sand von den Wurzeln fort. Es
herrschte immer noch kein Sturm, aber die Geräusche des Regens
und der Lärm unzähliger tropfender Blätter und Rispen
übertönte alles, auch die Versuche eines Gesprächs.
Der Strahl der starken Lampe reichte nur dann zur Quelle hinunter,
wenn kurz eine Lücke zwischen einzelnen Schauern entstand. Wie
Schemen konnten Yser und Keenra die schwarzen, nassen Körper
vieler Tiere wahrnehmen - sie wußten nicht, ob es die gleichen
waren wie in der vorhergegangenen Nacht. Endlich sah Yser die
schuppige Riesenbestie, die sich wieder aus der gleichen Richtung
anschlich.
    Der Regen verschluckte auch den Laut, mit dem der Sicherungsflügel
der Waffe umgelegt wurde. Yser zielte, so gut er konnte, dann drehte
er den Kopf herum und sah, wie Keenra hochaufgerichtet an den
Zugseilen der Netzfalle hantierte.
    Yser schrie laut und schoß. Blendendes Feuer sprühte
auf. Der Strahl brach sich an den Flanken des Schuppengiganten. Er
breitete sich aus, fraß sich durch den Panzer, und das Tier
brüllte auf. Es klang wie Donner, und Keenra duckte sich
instinktiv.
    »Die Netze!« schrie Yser. Keenra riß mit beiden
Händen an den Spannseilen. Was unten an der Quelle geschah,
konnte niemand sehen; wieder rauschte eine Flut vom Himmel. Mit
riesigen Sätzen näherte sich das schuppige Tier der
Plattform. Wenn es die Arkoniden erreichte, waren sie verloren. Sie
wußten es. Yser stand blitzschnell auf und feuerte erneut.
Zweimal, dreimal. Dann traf er den Schädel und blendete den
Angreifer.
    Wieder erschütterte der Aufschrei des Tieres die Lichtung.
Panik brach an der Quelle aus, Tiere kreischten laut. Noch während
er schoß, umfaßte Ysers linke Faust die Rändelschraube
und stellte den Strahler feiner ein. Die tödliche Nadel
flammender Energie fraß sich ins Innere des riesigen
Tierschädels. Dann brach der Angreifer zusammen, fünf
Schritte vor der Plattform. Der Boden bebte; dort, wo sich die
muskelbepackten Beine in den Boden stemmten, riß der Sand in
großen Furchen auf.
    »Hinunter«, sagte Keenra laut. Der Regen hatte
nachgelassen, und das Klingen in den Ohren nahm ab. Keenra und Yser
rafften die zurechtgelegten Schlingen auf, die dünnen stählernen
Ketten und zogen die Handschuhe über die nassen Hände. Dann
verließen sie den Hochsitz über die schwankende Leiter,
umgingen vorsichtig den Koloß, der sich in der Agonie bäumte,
und liefen schnell hinunter zur Quelle. Der Scheinwerfer zeigte ihnen
den Weg.
    Es war das Chaos. Nach drei Schritten waren Yser und Keenra bis
auf die Haut durchnäßt. Der Regen
    lief über das Gesicht, tropfte von der Nase und rann in die
Augen. In dem
    Viereck der Netzfalle herrschte panische Bewegung. Eine
unüberschaubare Menge großer und
    kleinerer Tiere kämpfte um die Freiheit. Die Maschen der
Kunststoffseile hielten noch immer.
    Zwischen den Knoten entwichen affenartige Tiere mit riesigen
Facettenaugen; Vögel mit nassem
    Gefieder flatterten wie eine schwarze Wolke davon. Fünf Meter
vor dem ersten Netz blieb Yser
    stehen.
    »Drei… vier… sechs!« zählte Keenra. Sechs der
ausgesuchten Reittiere waren in den Netzen verstrickt und arbeiteten
wie besessen, um sich zu befreien. Es war vergebens; die Falle hatte
gehalten.
    Yser lachte. »Was jetzt?« fragte er laut.
    »Wir versuchen, durch die Maschen der Netze zu fassen und
die Reittiere so zu fesseln, daß sie sich nicht mehr rühren
können. Dann

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