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PR TB 021 Das Tödliche Paradies

PR TB 021 Das Tödliche Paradies

Titel: PR TB 021 Das Tödliche Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weiß. Aber bitte, nennen Sie mich nicht
Crane. Ich bemühe mich, mit dieser Welt zu verwachsen, und mein
neuer Name ist Leh-Leh.“
    Einen Augenblick lang dachte Ron darüber nach, wie lächerlich
es klänge, wenn er gesagt hätte: Sie sind zu beneiden,
Leh-Leh. Dann störte ein verwaschener, undeutlicher Eindruck
seine Gedanken. Worüber hatten sie gesprochen, bevor die Mädchen
mit ihrer Musik anfingen?
    ,Wie wir gesagt hatten“, begann Crane in diesem Au genblick,
als könnte er seine Gedanken lesen,,planen wir einen Ausflug
nach Maheene - übermorgen früh. Maheene ist eine der
bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der nördlichen See. Wenn
Sie sich uns anschließen möchten… der Geist über
unserem Boot ist ein sicherer Geleiter.“
    Ron sah ihn verblüfft an.
    ,Per Geist über Ihrem…?“ wieder holte er verblüfft.
Dann erinnerte er sich. Die konventionelle Form der zirkonischen
Einladung, die den Gast mit der Verlässlichkeit der
verschiedenen Schutzgeister zu locken versuchte. „Entschuldigen
Sie, ich war Im Augenblick in Gedanken.“Er lächelte
freundlich und nahm sich zusammen. ,ps wird mir ein Vergnügen
sein, mich dem Geist über Ihrem Boot anzuvertrauen. Ehrlich
gesagt“, er beugte sich nach vorne und gab sich Mühe, ein
hin tergründiges Lächeln zuwege zu bringen, ,der über
meinem ist nämlich nicht allzu verlässlich.“
    Er hatte sich jetzt wieder völlig in der Gewalt. Was ihn
allerdings nach wie vor wunderte, war das merkwürdige Gefühl
der Schwäche, das er empfand. Er hatte nur dagesessen und den
Mädchen zugesehen - oder nicht?
    Kawai, die lautlos aus dem Hintergrund erschien, brachte ein
weiteres Getränk. Ron wollte dankend ablehnen, weil ihm daran
lag, so schnell wie möglich aus dem Haus zu kommen, alleine zu
sein und seine Gedan ken zu sammeln. Crane lachte ihn aus und brachte
ihm auf die blumige Art und Weise der Zirkos zu verstehen, dass er es
als Beleidigung betrachtete, wenn sein Gast jetzt schon ginge.
    Ron blieb also. Er erwiderte den Zutrunk des Gastgebers und
stellte dabei fest, dass es sich bei dem neuen Getränk um eine
kräftige Mischung handelte, deren von Natur aus bitterer
Geschmack durch würzende Zutaten gemildert worden war.
    Wieder befiel ihn die merkwürdige Unruhe, die er sich nicht
erklären konnte. Was war geschehen? Warum fühlte er sich so
müde?
    Howard Crane erwies sich als blendender Gesellschafter. Von ihm
erfuhr Ron in zwei Stunden mehr über die Eigenheiten des
Planeten ZIRKON, als er aus Büchern und sonstigen Lehrmitteln
innerhalb eines Monats hätte erfahren können. Erverschwieg
allerdings, dass er über ZIRKON aufgrund der Hypnoschulung, die
seinem Einsatz vorausgegangen war, schon vor seiner Ankunft alles
gewusst hatte, was auf TERRA über ZIRKON bekannt war.
    Es entsprach zirkonischer Lebensart, dass die Dame des Hauses sich
nicht sehen ließ. Auch von Cranes Töchtern tauchte nur
Kawai in regelmäßigen Abständen auf, um die Gläser
nachzufüllen.
    Es fiel Ron auf, dass das Getränk nicht mehr gewechselt
wurde. Man blieb bei dem ungeheuer scharfen Zeug, das Kawai zum
erstenmal serviert hatte, als der Tanz zu Ende war. Der Alkohol hatte
eine belebende Wirkung auf Ron. Das Gefühl der Schwäche,
das ihn eine Zeitlang so misstrauisch gestimmt hatte, vergaß er
bald, und nach seiner Gewohnheit gab er sich ein wenig betrunkener,
als er in Wirklichkeit war.
    Als es gegen Mitternacht ging, verabschiedete er sich. Diesmal
hatte Crane nichts dagegen einzuwenden. Erbegleitete Ron die Rampe
hinunter. Die leise Musik war inzwischen eingeschlafen, und der Duft
des Parfums schien verflogen. Es war ein unromantisches, skurriles
Haus, das Ron verließ. Der Zauber der alten zirkonischen Kultur
war vergangen. Die Späße, die Howard Crane machte, klangen
flach. Trotzdem schlug ihm Ron beim Abschied kräftig auf die
Schulter und erklärte lauthals, er hätte noch nie einen so
herrlichen Abend verbracht.
    Dann schwang er sich in den Gleiter, wendete ihn mit gewagten
Schwung und schoss durch die enge Durchfahrt auf die Straße
hinaus. Er hatte eines der Seitenfenster offen und hörte, wie es
von einer zirkonischen Glockenleiter in einem der Parks Mitternacht
schlug. Er sah auf die Uhr. Er hatte in den vergangenen Stunden ein
paar mal auf die Uhr gesehen und jedesmal das Gefühl gehabt,
eine beträchtliche Zeitspanne sei ihm abhanden gekommen. Etwa um
vierundzwanzig Uhr hatte er das Crane-Haus betreten. Nach dem Tanz
der Mädchen war es plötzlich mehr als

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