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PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verstummten die Laute. Er hörte
einen hastigen Atemzug, und dann erlebte er die größte
Überraschung seines Lebens. Jemand fragte in einer Sprache, die
er verstand:
    „Hallo! Ist da jemand?"

    *

    „Okay, Squirmey, beruhige dich schon!"
    Das war leichter gesagt als getan. Squirmey war außer Rand
und Band. Er hatte in den Tiefen des fremden Universums einen
Himmelskörper entdeckt.
    Die Ortung erfolgte, als die LAGOS rund hundert Astronomische
Einheiten vom Kontaktpunkt entfernt war. Der Hyperempfänger
registrierte die typische Ausstrahlung eines
    weit entfernten Sterns. Die Entfernung betrug im Augenblick der
Ortung rund achthundert Lichtjahre. Das Objekt war wegen der großen
Distanz unsichtbar, aber da es sozusagen den einzigen Anhaltspunkt in
diesem Kosmos darstellte, entschloß Luke Garner sich, es aus
der Nähe zu betrachten.
    Squirmey hatte sich von seinem Begeisterungsanfall noch nicht
erholt, da ging die LAGOS schon in den Linearflug. Als sie nach einer
Stunde wieder im Normalraum auftauchte, leuchtete auf dem Frontsektor
des Panoramaschirms ein verlorener, gelber Lichtpunkt. Squirmey hatte
sich inzwischen beruhigt und bestimmte die Entfernung der fremden
Sonne zu achtzig Astronomischen Einheiten. Der Optische Offizier
schickte sich an, die nötigen Messungen zu machen. Squirmey ließ
sich schließlich davon überzeugen, daß er auch
weiter auf Posten bleiben müsse, und betätigte mit langsam
nachlassendem Eifer seine Geräte. Nach einer Viertelstunde hatte
er ermittelt, daß die gelbe Sonne einen Planeten besaß,
aber da war er schon viel zu müde, als daß er sich einen
erneuten Begeisterungstaumel hätte leisten können.
    Luke beauftragte den Zweiten Funker, nach artikulierten
elektromagnetischen oder Hypersignalen Ausschau zu halten. Gewöhnlich
waren solche Impulse die ersten Anzeichen dafür, daß eine
Welt hochentwickeltes intelligentes Leben trug. Der Zweite Funker war
schon nach wenigen Minuten bereit zu beschwören, daß es in
dieser Gegend niemals ein Funksignal gegeben hätte und niemals
eines geben würde, aber Luke machte ihm klar, daß er, der
Teufel soll's holen, seine Schlußfolgerungen nicht so voreilig
ziehen und, verdammt noch mal, weiter am Empfänger bleiben
sollte.
    Nachdem diese Belehrung vollzogen war, meldete sich der Optische
Offizier. Der Einfachheit halber drehte er seinen Sessel halb herum
und rief zu Lukes Pult hinauf:
    „Sir, das ist eine merkwürdige Sonne!"
    Luke war in der richtigen Laune für solche Bemerkungen. Er
schob die Arme angewinkelt über die Platte des Pults und stützte
das Kinn in beide Hände.
    „Was Sie nicht sagen, Faerber!"
    Rick Faerber, der jüngste der Offiziere, zeigte sich wenig
beeindruckt.
    Sein sommersprossiges Jungengesicht blieb ernst.
    „Jawohl, Sir. Diese Sonne hat kein kontinuierliches
Spektrum."
    Das brachte Luke auf die Beine. Er sprang die zwei Stufen von
seinem Pult hinunter und lief auf Faerbers Arbeitsplatz zu. Rick
hatte das Diagramm fertig. Es zeigte die differentielle
Strahlungsleistung des gelben Sterns als Funktion der Wellenlänge
der ausgesandten Strahlung. Das Spektrum aller Sonnen, die Luke
bisher gesehen hatte, besaß die Form einer Glocke. Es war ein
regelmäßiger Kurvenzug, der bei sehr kurzen Wellenlängen
auf der Nullinie begann, sich dann mehr oder weniger steil in die
Höhe schwang und jenseits eines Maximums zu hohen Wellenlängen
hin abfiel, ohne die Nullinie jemals wieder ganz zu erreichen.
    Das Spektrum, das er vor sich hatte, hatte dieselbe Grundform.
Aber die Kurve hatte Zacken, manche davon nach oben, andere nach
unten. Eine der Zacken erhob sich unmittelbar auf dem Maximum und war
vermutlich der Grund dafür, daß die Sonne so unnatürlich
gelb schien. Andere Zacken drückten sich wie tiefe Scharten in
den Verlauf der Kurve und bewiesen, daß die Strahlung des
fremden Sterns in gewissen, schmalen Wellenlängenbereichen weit
unter dem erwarteten Wert lag.
    Luke erinnerte sich an die Zeit, in der er seine Tage im Hörsaal
verbrachte und die Dinge lernte, die ein zukünftiger Offizier
der Imperiumsflotte wissen mußte. Sonnen waren, was die
Astrophysiker „schwarze" Strahler nannten. Ihr Spektrum
war kontinuierlich. Das Maximum lag über einer Wellenlänge,
die von der Oberflächentemperatur des Sterns bestimmt wurde.
Nirgendwo in der Theorie der schwarzen Strahler gab es Raum für
Zacken und Kanten im Strahlungsspektrum.
    „Wiederholen Sie die Messung, Faerber!" war Lukes mehr
oder weniger ratlose

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