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PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aus
nacktem Fels. Es gab keine Spur von Vegetation. Lon hob den Blick und
starrte verwundert in einen Himmel von undurchdringlicher Schwärze,
beherrscht von dem glutenden Ball einer gelben Sonne, die jetzt
längst nicht mehr so harmlos aussah wie noch vor Minuten.
    Es machte Lon Mühe zu glauben, was er sah. Er befand sich auf
einer luftleeren Welt. Vor fünf Minuten noch war er in
strahlendem Sonnenschein über weites Grasland geflogen. Jetzt
befand er sich im absoluten Vakuum, nur zweihundert Meter über
einer Landschaft, die nicht einladender aussah als die Oberfläche
eines Planetoiden. Ein paar Minuten lang wußte Lon nicht, ob er
an seinem Verstand zweifeln sollte. Vielleicht war dies alles nur
eine wilde Halluzination. Vielleicht hatte Kenneth Weatherbees
Bericht mit irgendeiner Art von
    hypnotischer Kraft auf ihn eingewirkt, die sich jetzt austobte.
    „Kraaach!" flüsterte ihm Jelly ins Ohr.
    Das brachte ihn zu sich. Jelly hatte aufgehört zu zetern und
war auf seinen Platz zurückgekehrt. Er hatte Lons Verwirrung
bemerkt und warnte ihn nur.
    Mehr bedurfte es nicht, um Lon wieder zur Vernunft zu bringen.
    Er sah sich um. Der Gleiter flog zwischen zwei kilometerhohen
Felsklötzen dahin. Der zur Linken war, soweit Lon sehen konnte,
ein fast regelmäßiger Würfel von mehr als drei
Kilometern Kantenlänge. Er stand auf einer der acht Spitzen und
ragte mehr als fünf Kilometer weit in die Höhe. Unter dem
gewaltigen Gewicht des Gesteins hatte die Würfelspitze sich
Hunderte von Metern tief in den felsigen Untergrund eingedrückt.
Trotzdem sah das Gebilde höchst unstabil aus, und Lon
bezweifelte nicht, daß man den gigantischen Würfel mit
einer nicht allzu starken Bombe zum Umkippen bringen könnte. Der
Berg zur Rechten glich einer schrägstehenden Pyramide mit
sechseckigem Grundriß. Die Flanken aus schwarzem Gestein waren
so glatt, daß sie wie riesige Spiegel wirkten.
    Lon schauderte. Was war das für eine Welt? Wieviel
unglaubliche Zufälle mußten einander zur gleichen Zeit
begegnet sein, um diesen Planeten zu erschaffen?
    „Falls wir nicht binnen einer halben Stunde an Ort und
Stelle sein können, kehren Sie um!" befahl er.
    Jana hob die Hand und deutete durch die Verglasung.
    „Wir sind da", erklärte sie einfach.
    Lon sah in die angegebene Richtung. In Flugrichtung erhob sich ein
etwa acht Kilometer hoher Felsblock, der wie ein zu einem Drittel
eingesunkener Oktaeder aussah. Da, wo die untere Hälfte des
Oktaeders gegen die obere mit einer leicht gerundeten Kante abschloß,
war ein Stück Fels aus dem Koloß gesprengt worden, so daß
eine kleine Nische entstand. Auf dem Boden der Nische, lächerlich
klein gegenüber den gewaltigen Ausmaßen des Berges, erhob
sich eine Ansammlung von kastenförmigen, fensterlosen Gebäuden.
Sie waren aus hellgrauem Material errichtet und hoben sich deswegen
deutlich gegen ihre düstere Umgebung ab.
    Der Gleiter hatte inzwischen an Höhe gewonnen. Die Nische lag
etwa sechs Kilometer über dem Bodenniveau. Jana steuerte
geradewegs darauf zu. Lon sah, daß sie die Geschwindigkeit
langsam verringerte. Er überlegte fieberhaft. Sollte er es
riskieren, sich die merkwürdige Anlage aus der Nähe
anzusehen? Im Innern der Gebäude mochte es von Leuten wimmeln,
und wenn sie genauso eingestellt waren wie in der Stadt, dann hatten
Jelly und er keine Chance. Andererseits war es natürlich
möglich, daß er dort eine Menge wichtiger Informationen
erhalten konnte. Die grauen Gebäude machten den Eindruck, als
gehörten sie zu einer Außenbastion oder einer
wissenschaftlichen Versuchsstation. Lon entschied sich für eine
Landung und beschränkte sich darauf, Jana bei all ihren
Bewegungen scharf zu beobachten.
    Der Gleiter besaß keine Schleuse. Es war überhaupt
verwunderlich, daß er sich für den luftleeren Raum
eignete. Lon nahm an, daß es in einem der Gebäude eine
Einflugschleuse gab. Jana flog jetzt eine enge Kurve und hielt das
Fahrzeug so, daß es senkrecht auf die Rückwand der
Felsnische zustieß. Für Augenblicke vergaß Lon all
seine Probleme und starrte benommen auf den gigantischen Bergkoloß,
der drohend über ihm hing. Plötzlich empfand er Furcht. Es
war eine instinktive, unlogische Art von Angst, die der bedrückende
Anblick des Berges in seiner starren, fremdartigen Schönheit in
ihm erregte. Er kam sich vor wie in einer Falle.
    „Kraach!" meldete sich Jelly zum zweitenmal.
    Lon riß sich zusammen. Jelly hatte recht. Er mußte
seine Gedanken beisammenhalten. Der

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