PR TB 024 Baumeister Des Kosmos
erschaffenes
Objekt, solange sein Bild nur im Unterbewußtsein des Geistes
existierte, unstabil war und nur dank eines stabilisierenden
Sechserfeldes, mit dem das Unterbewußtsein sein Geschöpf
umgab, die Form bewahrte. Was er suchte, waren weder instabile Sterne
noch Planeten mit wüsten Oberflächen. Er wollte die Welt
finden, von der aus der Gegner seine Angriffe gegen TERRA vortrug.
Nach einstündigem Linearflug, rund eintausend Lichtjahre von
der Überlappungszone entfernt, löste Lon seinen Verband
auf. Jedem der vier Robotschiffe wurde ein anderer
Raumsektor zur Durchsuchung angewiesen. Die Befehle waren klar und
eindeutig: Findet eine Welt, die intelligentes Leben trägt!
Die FARRON dagegen wandte sich dem Planeten zu, auf dem
Preparation City lag. Lons Absicht war, unbemerkt zu landen und zu
ermitteln, wie die Dinge sich dort entwickelten. Es war mehr als
wahrscheinlich, daß der unbekannte Gegner einen massierten
Vorstoß gegen die Galaxis, möglicherweise TERRA selbst,
plante. Es war schwer zu sagen, welche der Hunderte von Welten, die
inzwischen entstanden waren, als Absprungbasis dienen würde. Die
Massierung von Raumschiffen in der Nähe von Preparation City
wies jedoch darauf hin, daß jener merkwürdigen Welt im
kommenden Konflikt eine entscheidende Rolle zugedacht war.
Die FARRON arbeitete sich bis auf eine Distanz von zehn
Astronomischen Einheiten an den Planeten heran. Lon rechnete nicht
damit, daß das Schiff unentdeckt bliebe. Er war im Gegenteil
recht sicher, daß es längst auf den Orterschirmen des
Gegners erschienen war. Das brauchte nicht von Nachteil zu sein, im
Gegenteil, er rechnete sich aus, daß er im Ortungsschatten der
FARRON viel leichter sein Ziel erreichen könne.
In einem der Hangars wurde ein dreisitziger Zerstörer
startbereit gemacht. Lon hatte sich entschlossen, Luke Garner und
Squirmey Allen mit sich zu nehmen, obwohl Squirmey alles andere als
begeistert war. Natürlich gehörte Jelly ebenso mit zum
Stoßtrupp. Rif Al-Malik blieb an Bord der FARRON zurück,
nicht als Kommandant, sondern lediglich als Verbindungsmann. Lon
hatte keine Sekunde gezögert, den Befehl an Bord dem Roboter G-1
zu übergeben. In den Händen der Kampfmaschine waren Wohl
und Wehe des Unternehmens vorzüglich aufgehoben, besser
wahrscheinlich als in seinen eigenen, wie Lon sich heimlich
eingestand.
Der Zerstörer startete, nachdem die FARRON eine Stunde lang
an Ort und Stelle gestanden hatte, ohne daß es Anzeichen für
eine Reaktion des Gegners gegeben hätte. Der Feind war sich über
den Zweck des Vorstoßes nicht im klaren. Er zog es vor
abzuwarten. Auf einer gedachten Linie, die von der FARRON zum
Mittelpunkt des Planeten lief, bewegte sich das schnittige Fahrzeug
mit rasch wachsender Geschwindigkeit auf sein Ziel zu. Lon war
sicher, daß die riesige Masse des Schlachtschiffes und der
Streufeldausstoß ihrer Aggregate eine Ortung des Zerstörers
so gut wie unmöglich machten. Erst in unmittelbarer Nähe
des Planeten wurde die Lage kritisch.
Innerhalb weniger Minuten erreichte das Fahrzeug den Bereich
relativistischer Geschwindigkeiten. Lon setzte kurz darauf zum
Bremsmanöver an. Weniger als eine halbe Stunde nach dem Abflug
von der FARRON stand das kleine Raumschiff zwanzigtausend Kilometer
über der gegnerischen Welt und näherte sich ihr mit einer
Restgeschwindigkeit von zwanzig Kilometern pro Sekunde. Squirmey
hielt nach Orterimpulsen Ausschau, aber der Äther war ruhig. Lon
entspannte sich allmählich. Der Trick schien gelungen.
Erst dicht über der Oberfläche des Planeten setzte er zu
einem zweiten Bremsmanöver an und drosselte die Geschwindigkeit
des Zerstörers bis auf einen Kilometer pro Sekunde. In nur
zwanzigtausend Metern Höhe ging er zum Horizontalflug über
und jagte in östlicher Richtung um den Äquator.
In der Zwischenzeit hatte Luke Garner, der die optische
Beobachtung besorgte, eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Die
riesigen Flächen kilometerhoher Berge, die Felseinöde aus
gigantischen Würfeln, Pyramiden und Hexaedern waren
verschwunden. Die fremde Welt war jetzt ringsum von einer
Atmosphäreschicht umschlossen, deren erste Spuren die
empfindlichen Meßinstrumente schon in mehr als zweihundert
Kilometern Höhe wahrgenommen hatten. Dort, wo noch vor wenigen
Tagen die Wüste der schwarzen Felsen gelegen hatte, erstreckten
sich jetzt mäßig hohe Gebirgszüge, die Flanken mit
Gras und Buschwerk bedeckt, und lange, breite Täler, in denen
sich dichte Wälder mit
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