PR TB 027 Ein Teil Der Ewigkeit
einer
Energie, die aus dem Nichts zu kommen schien...
Der Sucher wußte nichts davon, denn noch war sein Bewußtsein
in den künstlichen Krümmungsfeldern gefangen, in die die
Schmerzwellen des Paraprojektors es gezwungen hatten.
Nur die unbewußten, unwillkürlichen Reaktionen eines
hyperenergetischen Organismus liefen annähernd normal ab. Ein
gigantischer Gesundungsprozeß setzte ein. Auf
gravoenergetischen Reaktionsbahnen liefen unbewußte
Erinnerungen, wurden zu reinigenden Träumen umgebildet und von
parapsychischen Wellen davongetragen.
Das Unterbewußtsein des Suchers reinigte sich selbst. In
gleichem Tempo schritt der Regenerationsprozeß des
gravophysischen Organismus voran.
Und dann, ganz allmählich, lösten sich die unsichtbaren
Bewußtseinsbahnen aus dem Krampf der künstlichen
Krümmungsfelder. Die Erinnerung setzte ein. Doch es kam zu
keiner Schockreaktion; das Wahnsinnige rief keinen Wahnsinn hervor,
denn das Trauma war durch den Kanal hektischer Alpträume
abgeleitet worden.
Doch auch die bloßen Fakten überwältigten das
Wesen fast. Es zitterte noch bei dem Gedanken, daß es schon so
gut wie besiegt worden war. Der Feind war aus der Dimension des
gegenwärtigen Ursprungs
gekommen. Aber nicht nur der Feind; die Helfer entstammten der
gleichen Daseinsebene. Und das war etwas, was den Sucher fast noch
mehr verwirrte als der Gedanke an seine überwundene Ohnmacht.
Wesen, die er für winzig und machtlos gehalten hatte, waren
stärker gewesen als sein Bezwinger.
Der Sucher begriff, daß er längst noch nicht alles über
den unheimlichen Kampf wußte. Er tat einen weiteren »Atemzug«.
Wieder krümmten sich gewaltige Raum-Zeit-Felder, zogen
hyperdimensionale Masse-Strukturen sich zusammen, wurde verbrauchte
Energie ins vierdimensionale Kontinuum abgestoßen. Die Kraft
des Suchers wuchs. Er begann das Wirkungsnetz im gegenwärtigen
Ursprung zu regenerieren.
Zugleich streckte er seine Gedankenfühler aus - und traf auf
die Gedankenfühler eines Wesens, das nicht Geist, sondern
körperlich war, obwohl es dem vierdimensionalen Kontinuum
entstammte. Der Sucher begann zu ahnen, daß in der Dimension
des gegenwärtigen Ursprungs eine Kraft im Werden war, die
Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft zugleich umspannte - aber auch
Gut und Böse, daß Drohung und Hilfe der gleichen
Kraftquelle entstammte - und entstammen würde...
Er würde bei dem kommenden »Gespräch« darauf
achten müssen, daß er die Ebene des Zukünftigen nicht
berührte - denn, so erkannte er mit Grauen, dann hätte in
der Vergangenheit das Böse gesiegt.
*
»Es ist der Sucher«, flüsterte John Marshall. »Er
war in meinem Geist - und ist wieder zurückgewichen, als hätte
er sich gefürchtet. «
Aissa schüttelte den Kopf.
»Wenn es wirklich der Sucher war, dann zog er sich nicht aus
Furcht zurück. Dieses Wesen kennt uns Menschen. Er wird nur
erstaunt gewesen sein, es mit einem Telepathen zu tun zu haben. «
»Aber Sie haben doch sonst auch geistigen Kontakt mit ihm
gehabt!« warfPerry Rhodan ein.
»Nicht ich, Sir«, wehrte Aissa ab, »nur das WIR,
unser vereinigter Geistesstrom, der über die Gedankenbrücke
in diese Dimension kam. Marshall jedoch ist anders. Sein Körper
und Geist sind vereinigt, dennoch kann er Gedanken aussenden und
auffangen. «
»Er kommt zurück«, meldete der Telepath.
»Achtung! Ich werde jetzt nicht berichten können. Der
Gedankenstrom des Suchers wird übermächtig. Ich muß
mich ganz auf die telepathische Unterhaltung konzentrieren. «
John Marshall sank in seinen Kontursitz zurück und schloß
die Augen. Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig wie bei
einem Schlafenden. Nur hin und wieder lief nervöses Zucken über
die Lider.
Zehn Minuten später schlug Marshall die Augen wieder auf. Er
holte ein paarmal tief Luft, dann sagte er mit vibrierender Stimme:
»Der Sucher berichtet, daß er sich von dem Überfall
erholt hat. Er wäre dabei, das Wirkungsnetz im gegenwärtigen
Ursprung zu regenerieren. Aber er ist sehr erstaunt, daß wir
körperlich erscheinen konnten. Er dankt uns für unsere
Hilfe. «
Perry Rhodan sprang auf. Dann sank er langsam wieder auf seinen
Platz zurück.
Es war offensichtlich, er konnte seine grenzenlose Überraschung
nicht verbergen. Nur allmählich beruhigte er sich, wurde wieder
zum stets beherrschten Mann, der über den Dingen stand.
»An diese Möglichkeit hatte ich nicht gedacht«,
gab er freimütig zu.
Alle Anwesenden blickten ihn verblüfft und fragend an.
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